Sonntag, 22. Juni 2014

Bayreuth Tag 2

das Wetter sieht heut super aus, und entsprechend groß sind auch die Tagesaufgaben.
Wir haben heute 506km gegen den Uhrzeigersinn rund um Nuernberg, nördlich an Regensburg vorbei mit einem letzten Wendepunkt bei Cham.
Aufgabe

mein Flug (rot) und der von WM (blau)
Heut trifft mich das Los und ich werde aus der Startaufstellung gezogen und gewogen.
Leider hab ich 612kg, damit 12kg zu schwer und  bekomme mal wieder Strafpunkte.


Der Abflug zusammen mit Udo gelingt diesmal ganz gut in 1679m (erlaubt sind 1800).
Danach gehts total problemlos in schönen Aufreihungen und einem 107'er Schnitt zur ersten Wende.
Leider fliegen wir hier angesichts der guten Bedingungen einfach viel zu langsam und verhalten vor. WM, der 12 Minuten nach uns abfliegt, fliegt hier mit 117'er Schnitt und fliegt einfach im Schnitt 20 km/h schneller vor.

erster Schenkel, schöne Aufreihungen

mit Udo im Bart

wird zur Wende hin immer besser
 nach der Wende ändert sich die Wettersituation schnell. Es wird zunehmend blau.
Das thermisch aktivste Gebiet liegt hier westlich vom Kurs an den Hassbergen und der Steigerwaldkante. Daher flieg ich erstmal in 30° Kursabweichung raus an diese Kante. Alle anderen fliegen direkt. Im Nachhinein würde ich vermuten, daß meine Linie die bessere war, aber da ich alleine unterwegs war konnte ich den Vorteil nicht wirklich nutzen. Daher war ich an diesem Schenkel "nur" genauso schnell wie der Pulk und nicht schneller.
Udo verlier ich leider auch an diesem Schenkel.


man sieht hinten schon die Wolken an den Hassbergen/Steigerwald.

Umweg wird belohnt durch brauchbare Aufreihungen
 Querab Nuernberg, 20km nördlich Rothenburg, schwenkt der Pulk und ich wieder zusammen und hier holt mich nun der WM ein. Es wird komplett blau und ich flieg mit dem Pulk weiter.
Positiv: die nächsten 150km kann ich mit WM und dem Pulk mithalten.
Sogar ich seh jetzt ein, daß unter diesen Bedingungen Individualleistungen kaum belohnt werden und kurbel im Pulk mit.

der Pulk hat mich wieder

Pulkfliegen...

an Regensburg vorbei (rechts) Richtung Cham

unter der kaputten Wolke vorne kurbel ich 1.5m ein, ein Riesenfehler, man erkennt schon die Aufreihung im Hintergrund
 vor Cham stehen ein paar gute Wolken von denen ich 2 anfliege aber den Bart von unten raus nicht treffe. Auf einmal ist der Pulk weg (hats besser gemacht).
Um nicht zu tief ins ansteigende Gelände zu fliegen muss ich 1.5m mitnehmen, was im Prinzip in Ordnung geht, aber warum ich den gleich über 500 Höhemeter auskurbeln musste weiss ich heut noch nicht, viel zu hoch flieg ich in eine perfekte Wolkenstrasse rein. Die guten sind da einfach ohne Kurbeln reingeflogen und haben die Höhe im Geradeausflug gemacht. Während sich der zeitliche Schaden bis hierhin in Grenzen gehalten hat, war das und der folgende Endanflug der Hauptfehler am heutigen Flug.

tolle Wolkenstrasse, aber viel zu hoch reingeflogen
 weiter gehts mit mit dem nächsten Fehler. Statt dem Bogen der Strasse zu folgen denke ich ich hab locker Anflughöhe (350m Plus) und flieg daher direkter.
Leider hat man neben einer Wolkenstrasse nicht nur kein Steigen, sondern in der Regel saufen.

hier flieg ich noch Vollgas vor in Richtung Bayreuth. Die schlauen sind einfach rechts geblieben und von der Seite in den ZIelkreis geflogen

die Wolke vor mir hätte ich links anfliegen müssen, so kassiere ich nochmal 200m Minus
 es ist schon überraschend, wie wenige Minuten zwischen 220km/h Vorflug liegen und der Erkenntnis "Misst, das wird knapp".
Der Direktkurs führt im Prinzip in ein Tal neben dem Fichtelgebirge und einem ca. 160m hohen Rücken, der hier im Nordwestwind ein ziemliches Lee produziert.
Wär ich Direktkurs weiter geflogen wärs garantiert in die Hose gegangen, so schwenk ich deutlich nach links und fliege auf die Luvseite des Rückens. 
Im ersten Steigen dreh ich in 150m AGL über guten Landewiesen nochmal einen Sicherheitskreis in 0.7m um überhaupt erstmal eine Orientierung zu bekommen wo der Platz ist. Vielleicht wären 1 oder 2 Trainingstage nicht schlecht gewesen. Da ich aber dem Rücken entlang eigentlich weiter Steigen vemute (so wars auch) fliege ich weiter und komm auch gut über der Mindesthöhe in den Zielkreis.
Udo erwischt es an der gleichen Stelle aber er hat weniger Glück und muss den Motor ziehen, was an so einem Tag wo fast jeder rumkommt wertungstechnisch im Prinzip das Ende des Wettbewerbes ist.
Wir nehmen uns aber für den nächsten Tag einen engen Teamflug vor, da wir super zusammen fliegen und einen ähnlichen Flugstil haben. Mal sehn ob wir damit den Pulk mal schlagen können.


hier bin ich dem Lee noch rechtzeitig entkommen, indem ich von rechts nach oben auf dem Rücken geflogen bin. Sekunden später kam das Steigen. Der Platz ist immer noch nicht zu sehen, obwohl ich nur 6km weg bin

Platz in Sicht

Am Ende ist das Ergebniss aufgrund des katastrophalen letzten Schenkels entsprechend und ich lande mit 107km/h und meinen Strafpunkten nur auf dem 25. Platz (32). Die schnellsten hatten 119.



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