obwohl mir der Tschechenflug noch etwas in den Knochen steckt beschließ ich mit den Eders zusammen (zu versuchen) nach Pui zu fliegen.
Die Schwierigkeit liegt nicht so sehr in der Länge der Strecke (um die 700km), was an einem guten Tag in den Alpen als OLC Jojo oder Dreieck nicht so schwierig ist, sondern darin, daß man einen homogenen Tag erwischt, der überall auf diese Distanz halbwegs fliegbar ist.
Will man das ganze noch am nächsten Tag retour fliegen gibt es vielleicht nur 1-2 Möglichkeiten im Jahr.
Jedenfalls war Wetter-Jetzt recht optimistisch für die beiden Tage und so ratteln wir in die Alpen, ich etwas weiter westlich am Hochgern rein, die Eders am Traunstein.
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der erste Teil der Flugroute bis in die Silvretta |
um 11:15 mach ich vorm Hochgern die Rattel aus und versuch den Bart am Hochgern zu treffen.
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Ratteln und dann in die Alpen gleiten. Die Optik sieht gut aus. |
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viele Gleitschirme am Hochgern |
allerdings sind mir dort zu viele Gleitschirme und daher such ich mir was anderes, was bei der Auswahl an Wolken kein Problem ist. Die Bärte aber mager, nur max. 1.5m.
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rechts das Inntal, Richtung Rofan |
ich flieg erstmal Westkurs und geh Richtung Rofan, da das besser aussieht wie der südlichere Weg über den Kaiser.
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Am Rofan, links das Zillertal |
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Nordkette links, Zugspitze rechts im Hintergrund |
es geht noch nördlich der Nordkette entlang erstmal weiter Richtung Hohe Munde, Tschirgant, Venet Berg.
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Hohe Munde (rechts neben dem Cockpit), ganz rechts die Zugspitze |
hier läufts gut, im Nachhinein betrachtet der schnellste Teil des Fluges.
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über dem Venet Berg, Weiterflug Richtung Silvretta (genau in Flugrichtung). |
weiter gehts am oberen Inntal Westseite entlang bis zum Piz Linard. Hier quer ich die Silvretta und fliege Richtung Davos / Chur weiter
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Piz Linard |
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Weiterflug über den Furka, der das Rheintal und das Rhonetal trennt |
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das Rheintal rechts vor mir |
Das Rheintal fliege ich auf der Südseite, wobei die Optik langsam schlechter wird und man nur noch wenige Wolken findet. Auch die Steigwerte lassen zu wünschen übrig.
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kurz vor dem Furka, nur noch Blau |
recht schwierig ist die Passage zwischen Oberalppass und Furkapass, da hier das Gelände durchgehend hoch ist und schneebedeckt. Daher nehme ich mir viel Zeit vor dem Oberalppass eine gute Ausgangshöhe zu finden und quere dazu an die Nordseite, wo der Schijenstock (3100m) im blauen an der Südwestseite einen guten Bart spendet.
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genau an der Furka |
vor dem Furka recht starkes saufen, war gut, daß ich ausreichend hoch war.
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weiter gehts das Rhontal entlang, man hat hier sofort wieder ordentlich Luft unter den Flügeln und ist etwas entspannter, rechts das Finsteraarhorn, ganz rechts um Hintergrund das Schreckhorn der Berner Alpen. |
Die Thermik ist schlecht, Warmluft bestimmt die Optik. Die wenigen Wolken sind so kurzlebig, daß sie nicht mehr ziehen bis ich da bin und so bestimmen Zufallstreffer im blauen den Vorflug. Allerdings trägt die Nordseite des Rhonetals insgesamt im Südwind und so beschließe ich bis querab Mattertal dort zu bleiben.
Von Westen her naht ein dichtes Zirrenband und ich denke mir, daß es eigentlich vernünftig wäre die Sache jetzt abzubrechen.
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der Flugplatz Münster, das ganze Rhonetal ist fliegerisch sehr sicher und einfach |
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der berühmte Aletschgletscher |
natürlich darf auch ein Vollkreis am Aletschgletscher nicht fehlen, den ich auf dem Weg ins Wallis passiere.
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hier der Blick ins Mattertal. Die Eders sind Direktkurs geflogen und haben die Wolke auf der Südseite des Rohnetals links neben dem Cockpit genommen, das ging schneller, war mir aber zu riskant |
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es geht tiefer ins Mattertal Richtung Zermatt. Links der Dom und rechts das Weisshorn |
bei Westwind ist die Ostseite des Mattertals eigentlich eine Bank und auch heute gehts nicht so schwer da rein. An der Rippen vom Dom stehen die Bärte.
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kurbeln am Dom (4500m) |
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der Dom, rechts im Hintergrund Monte Rosa (4634m) |
neben dem Dom sollte man genug Höhe machen, um über den Theodulpass neben dem Matterhorn zu kommen (3300m).
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rechts das Matterhorn, links der Monte Rosa, die Kulisse ist fast unwirklich schön. Was aber weniger gefällt ist der Himmel |
Ich geh auf Nummer sicher und arbeite mich bis auf fast 4000m hoch, so daß ich nun 300m Reserve auf den Theodul hab.
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Matterhorn und Breithorn (links) |
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Matterhorn am Theodulpass |
mit ausreichend Höhe springe ich über den Theodulpass und gleite in eine bleigraue Suppe hinein. Die Sonne versteckt sich nun vollständig hinter dichten Zirren.
Die Wolken vor mir nützen mir wenig, da ich die ungefähr auf Basishöhe erreiche.
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Richtung Aosta |
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hier sieht man meinen Einflug ins Aostatal und mein sinnloses, wenig fundiertes Suchen nach den letzten Aufwinden. |
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Emilius, an die Wolken komm ich nicht mehr ran |
ich mach nun 2 wirklich dumme und folgenschwer Fehler, die mich den Weiterflug nach Pui kosten.
Erstens hätte ich nochmal am Monte Fallere Maximalhöhe machen müssen, denn dort war noch eine aktive Wolke. Zweitens fliege ich nicht an die Grivola vor, sondern lasse mch von den Wolken am Emilius verleiten direkt Südkurs zu queren. Dadurch finde ich aber dort keine schöne Kante die im Westwind (Höhe) und in der Sonne steht. Und die Wolken werden von der Rückseite gespeist und da komm ich nicht mehr hin.
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einige Nullschieber, aber nix gutes |
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letzter sinnloser Versuch jetzt doch am Fallere (Wolke im Hintergrund), rechts die Mont Mary auch mit kaputten Wolken |
ich hätte nicht zum Fallere zurückfliegen sollen, sondern jetzt doch (wie ich es gleich hätte machen sollen) die Ostseite der Grivola probieren sollen, denn dort kann man recht tief reinfliegen und ist vorm Talwind geschützt.
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am Fallere finde ich Hangwind, der aber nur bis zu einer bestimmten Höhe trägt. |
schlussendlich ist alles vergebens, die Eders fliegen vorgewarnt und entsprechend vorsichtig über mich hinweg an die richtige Stelle und rauschen weiter nach Pui.
Ist man in Aosta einmal in der Talinversion (<2500m) ist es in der Regel vorbei.
Ich bin aufgrund meiner Blödheit ziemlich angepisst und lande mit 2 weiteren Leidensgenossen (einem Nimbus 3 aus Serres und einem Leidensgenossen aus La Motte) in Aosta. Der Talwind weht hier mit bis zu 50km/h aus Osten, aber wie gesagt ist die Schicht nur 1000m dick und nutzt nichts um irgendwo hoch zu kommen.
Aosta ist wie ein riesiger Staubsauger, der Segelflugzeuge ansaugt und nicht mehr losläßt, ohne daß die die üppigen 34 Euro Landegebühr bezahlt haben.
Ich bin hier schonmal vor 3 Jahren eingeschlagen, damals mit Kai Lindenberg als Guide...
http://lsvstraubing.blogspot.de/2011/09/serres-tag-2-nach-aosta.html
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Aosta International |
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Parking Position |
Ich werd super freundlich von den Aoster Segelflugkameraden aufgenommen, und kurze Zeit und 2 Bier später kann ich mich auch schon wieder über den an sich landschaftlich spektakulären Flug freuen, die Fortsetzung folgt im nächsten Blogeintrag !
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die Eders habens geschafft und grüßen mich aus Pui |
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noch ein tolles Bild aus der EB29 vom Eder Sen. Richtung Monte Rosa Massiv. |
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