Samstag, 21. Juni 2014

Bayreuth Tag 1

zunächst mal beziehe ich am Mittwoch mein Appartment bei der Kirche, was neben dem morbiden Charme (der Blick geht direkt auf den Friedhof) auch den Nachteil hat, daß man ungefähr 20m Luftlinie von den lautesten Kirchenglocken der Welt entfernt schläft. Ich frage mich, wozu man den Leuten Nachts um 4 die Uhrzeit nicht nur in einer Tonhöhe, sondern deren gleich 3 verschiedenen mitteilen muss. Ansonsten ist das Appartment aber super und liegt in Bindlach nur wenige Fahrminuten vom Platz weg.

Das Briefing am Mittwoch Abend wird genutzt, mir einen Teampartner zu suchen den ich dann um Udo finde.
Am Donnerstag macht das Wetter erst etwas später auf und es zeigt sich hier der einzige Nachteil des ansonsten fantastisch laufenden diesjährigen Wettbewerbes, nämlich dem Mangel an Schleppmaschinen.
Die Bayreuther haben leider nur 5 oder 6 Maschinen organisieren können und das ist natürlich für ein so großes Teilnehmerfeld viel zu wenig (Hahnweide hatte 12 !). Aber es war wohl nicht die Schuld der Bayreuther, es scheint immer schwerer zu sein geeignete Schleppmaschinen zu finden (mit einem UL kannst du keinen 600kg Flieger rausschleppen).
So lief es bis auf einen Tag immer so, daß die Offene zusammen mit der Standardklasse zuerst geschleppt wurde und am Ende erst die 18m. Das alles dauerte gerne auch mal fast 2 Stunden.
Am Donnerstag schob ich also erst um 15:15 das Gas rein.
Ich hatte ja keinen Helfer dabei aber zum Glück fand sich dann eine nette Helfertruppe der GM, die mir jeweils die Stützen wieder an den Hänger stellte und auch die Fläche hielt. Falls die das lesen, nochmals tausend Dank an Gisela, Max und deren Sohn.
Flugweg und Task
 Der Task führte über die Wendepunkte Zwickau (Richtung Nordost) und dann Tischendorf und war 220km lang. Schon mein Abflug misslang gründlich, die maximale Abflughöhe war 1700m MSL und ich erreichte diese Höhe auch zwischendurch, aber nie an der Abfluglinie. So flog ich dann irgendwann da mir die Zeit davonlief um 16 Uhr in weniger als 1300m ab, da sich eine schöne Wolke Richtung Ochsenkopf gebildet hatte. Udo war um einiges höher.
Die Entscheidung war im Prinzip richtig, denn so erwischte ich gleich einen brauchbaren Bart unter dem Pulk, der mit knapp 2m integriert ging.

Höhe machen vor dem Abflug, leider war einfach nichts brauchbares in der Nähe der Abfluglinie

Abflug Richtung Ochsenkopf, unter der Wolke kurbelte schon der Pulk

Bartsteigen komplett 1.8m, zwischendurch auch mal mehr

Pulk kurbelt hier in 1m ein, ich flieg sofort weiter. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schlecht der Pulk kurbelt aber dann trotzdem oft wieder vorne ist.

knapp 1km dahinter immerhin fast 2m

weiter gehts in Richtung Zwickau

hier komm ich tief, aber alle anderen auch
 WM, der Gesamtgewinner Bayreuth 2014 in 18m und heute der 2., fliegt 1 Minute nach mir ab, aber ich schaffe es trotzdem bis nach der Wende meinen Vorsprung zu halten. Daher bin ich trotz meiner niedrigen Abflughöhe gut geflogen, wobei mir auch der Pulk geholfen hat, der die Bärte markierte. Da ich immer der niedrigste im Pulk war, konnte ich immer gut nach oben anschließen, da man einfach deutlich besser steigt als der Pulk wenn man ungestört zentrieren kann.
Kurz vor Titschendorf läßt mich mein Glück (oder Können) im Stich und ich erwisch einen Bart nicht richtig und WM hängt mich locker ab. Er macht ab hier im Prinzip Endanflug und ich erwisch von unten raus die tragende Linie nicht richtig und flieg eher im Saufen als Steigen.
Das wird (muss ich leider zugeben), mein absoluter Schwachpunkt sein.
Mich unterscheiden von den Topleuten vor allem die Fähigkeit, von unten raus die tragenden Linien zu finden.
Vorher kann ich übrigens noch kurz mit WM mithalten und staune Bauklötze, wie gut sein Ventus 2AX geht, der angeblich schon die Aussenflügel vom Ventus 3 dran hat. Wenn es so ist, wird der Ventus 3 ein Kracher, denn der Meuser Ventus geht meiner Meinung nach besser als die ASG29.
Die ASG 29, das erkenne ich schnell im Teamflug mit dem Udo, geht etwas besser im Vorflug als meine Kiste, aber wir steigen recht ähnlich.


So kommt es, daß mir am Ende 10km vor dem Zielkreis noch 100m fehlen, die ich mühsam im 0.5m erkurbeln muss. Leider reichen die trotzdem nicht, und ich kassiere noch 24 Strafpunkte für die Unterschreitung des Zielkreises.
Am Ende daher trotz gutem ersten Schenkel nur Platz 23 und mit 83km/h 10 km/h hinter dem ersten Platz. Na ja, immerhin rum und nur 190 Punkte verloren.


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