Freitag, 27. Mai 2016

Wertungstag 4 - Entscheidung

morgens fühl ich mich schon das erste Mal irgendwie wegen der Plazierung unter Druck (jetzt blos nichts vermasseln) aber ich entspann mich ganz gut damit mir vorzustellen, daß es den anderen eben auch nicht besser geht. Ich beschließe mit gar keiner Strategie (vorsichtig oder agressiv) ins Rennen zu gehen und spontan zu entscheiden und ansonsten so zu fliegen wie die letzten Tage eben auch.

Aufgabe


Ich park etwas seitlich versetzt vor der Abfluglinie um mir anzuschauen wann die Pulks abfliegen.
Ursprünglich hatte ich mal Y4 auf dem Flarm markiert, der immer mit Schramme als Team fliegt, aber mir ist es ehrlich zu blöd meinen letzten Tag auf Kosten anderer zu fliegen und mach lieber mein eigenes Ding.
Man sieht ganz gut am Flarmgewusel im LX9000 wann Abflüge stattfinden. Als erstes fliegt sehr früh ein kleiner Pulk ab, dann ein großer. Im ersten steckte MD (Schramme) zusammen mir der Y4. Im zweiten waren die meisten anderen (Hajo, Mäx, IR). Ich setz mir als spätesten Abflugzeitpunkt 14 Uhr lokal (4h Dauer, späteste Landung 18 Uhr).
Ich seh zwar, daß noch ein kleiner Pulk (hinterher erst gesehen daß dort HG drin war) lauert aber ich starte alleine 20 Minuten nach MD und 10 Minuten nach dem großen Pulk.


Abflug MD (Lila) deutlich vor dem Hauptpulk IR (hellblau) und PK (rot) sowie HG (grün)

Bremsklappen um unter der Abflughöhe 1500m zu bleiben. Ich start mit 1494 gut aber zu langsam (nur 154 Groundspeed statt erlaubten 170)

Der erste lange Glide nach dem Basisbart läuft recht gut (47km), danach werden Steigwerte aber deutlich schlechter, ohne daß sich die Wolkenoptik großartig ändert. Ich hatte vor dem Abflug teils 3m steigen und hab irgendwie den Anspruch jetzt auch mind. 2.5 zu ziehen, aber klappt einfach nicht.
So bastel ich mich von 1m Bart zu 1m Bart in ca. 1000m NN, immer nur ca. 150m mitnehmend da ich auf den richtigen Bart hoffe. So verlier ich viel Zeit auf die anderen, finde dann aber endlich einen 2m, den ich dann bis zur Basis mitnehme.
Meine Stimmung total im Eimer, da ich den Fehler bei mir suche. Irgendwann entspann ich mich aber wieder und versuch einfach das beste draus zu machen.

guter erster Glide von mir (PK, rot)

hier komm ich bei unveränderter Wolkenoptik tief, was ist da nur los, schaut doch alles gut aus  ?

endlich der 2m den ich so dringend brauchte

und jetzt gehts Vollgas weiter Richtung Susice, das ist ungefähr nochmal so weit hinter Arnbruck Richtung CZ wie Arnbruck von Straubing weg ist.


ich hab viel Zeit verloren, noch mehr allerdings MD der sich hier leider total verbastelt. Allerdings hol ich das nun wieder auf.
Schlüsselstelle nördlich Arnbruck. Der Bayerwald saugt ab und damit keine Thermik in der Verlängerung der Further Senke. Die Wende liegt hier genau in Blickrichtung und da jetzt diagonal hinzufliegen bei sehr wahrscheinlichem Dauersaufen wär das Ende des Fluges.
 Ich bieg jetzt fast 80° Kursabweichung nach Süden ab (ich denke dabei an den Satz vom Triebel bei seinem letzten Vortrag, die maximal sinnvolle Kursabweichung sind 180 Grad !!) um schnell einen Bart im höheren Gelände zu ziehen. Hier find ich schnell einen 2.3m.

unter der unscheinbaren Wolke über dem ersten Waldrücken liegt der Bart
Die nehm ich bis fast oben mit und hab jetzt auch eine sehr gute Gleitzahl 93 ! zur Wende.
Die Gleitzahl wäre ich Direktkurs geflogen hätte wohl bei 25 gelegen.
Das ist jedenfalls der Gamechanger und bringt mich an den Pulk heran, der an der Wende ganz tief einen 0.5m ziehen musste und sehr viel Zeit verloren hat.
man sieht meine große Kursabweichung Richtung Süden, die aber völlig richtig war
ab jetzt nehm ich das Gas raus und lass den Pulk die Bärte suchen. Langsam arbeite ich mich im Pulk nach oben, HG und Gilli, die im Pulk die Pace machen, kann ich aber nicht mehr ganz ein- oder überholen. Daher bleibt denen der Vorsprung vom etwa 2 Minuten späteren Abflug bis zum Ende erhalten.

im Pulk

letzter Bart an der Kante nach Kulmbach
 Wenn man sich das Pulkfliegen so anschaut ist klar, daß man alleine schneller sein kann, man kann aber bei solchen Bedingungen aber eben auch absaufen. Das ist hinter so einem Pulk extrem unwahrscheinlich. Ich entscheide mich heut für die sichere Variante.


MD macht einen guten letzten Schenkel aber sein Absitzer war einfach zu lange. Ich selber flieg den Task entspannt im Pulk nach Hause
so reichts dann letztendlich für den 4. Platz, nur 19 Punkte hinter dem 1. (HG). Aber, und das ist für die Gesamtplazierung wichtiger, eben 70 Punkte vor Schramme (MD).
Damit bin ich wieder in der Gesamt - und Bayerischen Wertung Platz 1 und werde den auch nicht mehr los, da der letzte Tag neutralisiert wurde.

Ein Riesendank geht an die super Orga in Bayreuth, die diesmal auch einen sehr schnellen Schleppbetrieb zustande gebracht haben.
Und auch an die anderen Piloten, die sich zumindest zum Teil wirklich für so einen Newcomer wie mich mitgefreut haben.


Dienstag, 24. Mai 2016

Bayreuth Wertungstag 3 viele Punkte verloren

über Fehler beim Segelfliegen, die heutige Abflugzeit:

wann ist eine Entscheidung tatsächlich ein Fehler ?
Meiner Meinung nach läßt sich die Qualität einer Entscheidung nicht rückwirkend anhand des Ergebnisses beurteilen. Leider wird das im Leben viel zu oft gemacht. Es kommt einfach darauf an, welche Fakten zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung vorliegen und ob man schon zu diesem Zeitpunkt erkennen konnte, daß sich die Entscheidung als falsch erweisen würde.
Lege ich diesen Masstab an, habe ich heute keinen Fehler sondern einfach nur Pech gehabt. Und ich müsste mich unter gleichen Fakten wieder so entscheiden.


Aufgabe

Flugweg

Flughöehe. Abflug am Hoehenlimit (FL95) um 15 Uhr lokal
erstmal hab ich das Pech, daß ich in vorderer Reihe stehe und als erster als Schnupperer in die Blubberthermik geschickt werde. Ich find erstmal einen Bart, aber danach gleit ich nur noch Höhe ab und muss am Platz nochmal Motor ziehen. Danach find ich wieder nichts am Ausklinkpunkt um Goldkronach, flieg wieder zum Platz zurück, finde dann aber in 250m einen 0.5m und bastel da 30 Minuten rum.
Die anderen werden jetzt raufgeschickt, aber mit anderem Ausklinkpunkt und haben keine Probleme mehr. Inzwischen ist die Inversion weg und es geht im blauen ganz ordentlich mit 1.5m Steigen bis 1600m. Kurze Zeit später ist auch die 2. Inversion dahin und es geht weiter auf 2300m.
Viele 18m fliegen jetzt ab.
In Richtung 2. WP sind jetzt Wolken erkennbar. Mit jedem Bart geht es höher und ich halte einen so frühen Abflug für unvernünftig, da die Abfluglinie max FL95 erlaubt. Es scheint deutlich von oben her zu labilisieren.
Ich beschließe meinen spätesten Abflug auf 15 Uhr lokal zu legen.
Am Ende sind noch 2 andere 18m bei mir, WS und WIN. Insofern finde ich die Ausgangssituation ideal, ich bin nicht alleine und wir haben die höchste Abflughöhe.
Ich flieg 30 Minuten nach den meisten anderen ab, die anderen 2 hinter mir.
Wir sind so hoch, daß wir bis zur ersten Wende Sonneberg einfach nur abgleiten.
Weiter gehts über den Thüringer in Richtung 2.Wende wieder am Stausee bei Eibenstock, Erzgebirge.
Leider hat sich jetzt ein dünnes aber sehr dichtes Zirrenband vor die Sonne geschoben. Das hab ich schon vor dem Abflug gesehen aber die Labilisierung für stärker gehalten, denn auch unter dem Zirrenband weit im Westen waren hohe Cu zu sehen.
Die einzelnen kleinen CU lösen sich alle genau dann auf als wir dort ankommen.
Leider klappts mit dem Teamflug nicht, WS und WIN sind auf einer eigenen Frequenz und antworten nicht auf der Wettbewerbs Frequenz (wozu gibts in fast allen Funkgeräten Dual Watch ?)
So fliegen wir weiter in einer Spur statt uns richtig aufzufächern und ich kurbel in unrunden 0.7m ein.
Die anderen bleiben drin aber WS fällt unten aus dem Bart raus.
Zusammen mit WIN gehts weiter in einigen miesen 1m Bärtchen.
Irgendwann haben wir endlich genug Höhe die super Wolken an der 2.Wende anzufliegen wo dann auch sofort 2.5m stehen.
Der Rest ein Kinderspiel nur mein Endanflug wieder viel zu hoch. WIN fliegt tiefer als ich ab und steigt mir mit der ASG29 bei 190km/h langsam davon. Letztendlich alles etwas frustrierend, er kann auf dem sehr langen Endanflug 1.5 Minuten rausholen, ist nach kurzer Zeit 200m höher.

Wenn man mal durchspielt "was wäre wenn", dann kann man einfach ausrechnen, daß ein durchgehender 2m nach der 1. Wende ausgereicht hätte den Tagessieg zu fliegen.
Den gabs sicher irgendwo, nur nicht da wo ich gesucht hab. Etwas auffächern im 3'er Team hätte die Chancen verdreifacht. Generell sind so kurze Tasks mit diesen Abflughöhen Lotto, der erste gute Bart nach dem Abflug entscheidet fast alles.

Pulk im Blauen. Da bin ich meistens schnell weg.

Abflug und abgleiten Richtung Sonneberg

unter den Zirren in 1m

die ersten Wölkchen ziehen alle nicht

und super Wolken in Richtung 2.Wende

Am Ende verlier ich fast 100 Punkte auf die Favoriten Hajo, Schramme, Mäx etc.
Dadurch nur noch Platz 3 Gesamtwertung.
Was schwerer wiegt ist die Tatsache, daß ich nur noch 50 Punkte Vorsprung vor dem Qualiplatz 8 hab.
Einfach auf Sicherheit mitfliegen wird mit dem Ventus auch am Donnerstag, an dem wahrscheinlich Flugwetter sein wird nicht ausreichen. Ich  muss also mind. mittleres Risiko fliegen. Mit einer 29 würde ich mich jetzt einfach an den Schramme dran hängen.
Also eigentlich wie bisher auch versuchen mein eigenes Ding zu machen und entspannt weiter fliegen, dann passt das. Aber der Druck ist irgendwie da.



Bayreuth Wertungstag 2 ganz OK

positiv: Platz 1 Gesamtwertung noch verteidigt
negativ: zu agressiv vorgeflogen, alleine viel Arbeit gemacht und für andere vorzentriert, nie in Ruhe bis an die Basis, Endanflug aber dann zu vorsichtig.



Aufgabenblatt
PFD 


Flughoehe mit Tiefpunkt und Zeitverlust an der Walhalla, optisch toller aber dämlicher Endanflug

Flugweg
erster Schenkel nach dem Abflug
mit Schramme (JS1 Relevation) und Koppi (V2XA) an der Walhalla in 0.5m
der Abflug gelingt gut, ich war vorher schon knapp hinter der Abfluglinie als ich einen soliden 3m finde. Also schnell einen Ausholer über die 1500m hohe Abfluglinie (die exakten Daten waren 1493m und 163km/h GND) und gleich wieder in den Bart.
Danach mit mittlerer Gleitzahl 77 zur ersten Wende. Europameister Schramme und Koppi immer knapp hinter mir.
Leider sind wir bei den Bärten dann etwas zu wählerisch und landen dann unter 1000m am zweiten WP an der Walhalla.
Viel gibts hier erstmal nicht zu holen, ausser 0.5m in dem ich 5 Minuten rumkurbel zusammen mit Schramme und Koppi und ich eigentlich warte bis die die Schnauze voll haben. Hier haben wir alle 3 satte 5km/h Schnitt liegen lassen.
Die haben aber die besseren Nerven und ich hau als erster ab ins höhere Gelände nördlich Regensburg.
Finde dort westlich Munlager 1.6m. Hätten wir gleich hinfliegen sollen.
Wieder gehts etwas zu früh und schnell weiter Richtung Furth, der Schenkel wurde etwas fies genau über die Chamer und Further Senke gelegt. Da auch hier kein richtiger "basiswürdiger" Bart zu finden ist, gehts dann nochmal sehr tief an den Tscherkov. Die Rippe ab Furth/Wald gibt erstmal keinen guten Bart aber man kann höhe haltend nach Norden fliegen.
Erst nördlich Tscherkov liegen dann von unten raus satte 3.8m an. Leider Schramme und Koppi wieder voll dabei und aufgrund 2 vergeblicher Suchkreise jetzt 50m über mir.

Kurz nach der Further Wende, Blick Richtung Nord auf den Tscherkov

Schramme und Koppi nehmen dann eine etwas andere Linie, die 2 Minuten schneller war als meine.
Ich gehe nach der letzten Wende in den Endanflug übers Fichtelgebirge was noch im Weg steht da sehe ich Mäx 150m über mir noch kurbeln. Das macht mich so nervös, daß ich meine Endanflugrechnung über den Haufen werf und auch nochmal 3 Kreise in 2m mach.
War aber rückblickend betrachtet völlig unnötig. Mäx, der Tageszweite, hat hier sicher auch 2 Minuten liegen lassen, ich mind. eine Minute.
Denn es hätte einen viel geschicktere Schleichweg weiter im Norden durch ein Tal nach Bayreuth gegeben.

Andanflug am Fichtelberg vorbei, hinter dem letzten Rücken ist man erst "safe"

und in Baumwipfelhöhe aber viel Speed über der Goldkronacher Forst
Dafür war der Endanflug optisch geil, weil man mehrere km in vielleicht 20-50m über die Bäume jagt.
Am Ende der 10. Platz mit 110'er Schnitt, 9 Minuten hinter dem Tagessieger. Schade nur der kleine Fehler bei der Walhalla. Aber aktuell noch Platz 1 Gesamtwertung.



Montag, 23. Mai 2016

Bayreuth Tag 1 erstes Mal ein Tagessieg


Kurzresümme:
Positiv: Erster
Negativ: immer noch einige Fehler, aber die anderen haben noch mehr gemacht.

nachdem der erste Tag ins Wasser fiel, war der 2. Tag gut fliegbar vorhergesagt.
Die Aufgabe:
Aufgabe
Flugweg
 der Wetterbericht sagte eine Abschirmung von NW her voraus und das Satellitenbild vor dem Start bestätigte das rasche vorankommen.
Daher flog ich ich nur 15 Minuten nach Öffnung der Abfluglinie ab. Damit war ich etwa im Durchschnitt der Abflugzeiten.
Generell war der ganze Flug recht tief, vor allem der Schenkel über den Thüringer war mit durchschnittlich unter 1500m anspruchsvoll.
Hoehenprofil

Weg im PFD

Erster Schenkel Richtung  Wernshausen am Fuss des Thüringers. Man sieht hier die Abschirmung
 Die Abschirmung war störend und die Steigwerte lagen im Schnitt nur bei 1.5m aber irgendwie ging es trotzdem ganz brauchbar voran. Den ganzen Flug hindurch war es wichtig viele kleine Umwege zu fliegen, was man auch an meinem Flugweg sieht. Kursabweichungen von bis zu 35 Grad waren eher die Regel aus due Ausnahme. Aber es galt die langen Gleitstrecken unter den Abschirmungen so hoch und effizient wie möglich zu fliegen. Schnitt am ersten Schenkel 87km/h


unter 1300m am Erzgebirge ist niedrig...
Nach der 1 Wende war der Schlüssel sicher die Überquerung des Thüringers in Richtung Südost, niedrig waren da fast alle.
Ich machte mir da eher wenig Sorgen, weil der Wind fast 25km/h aus West betrug. So flog ich recht tief an den sonnenbeschienenen Hang und konnte sofort einen ganz guten Bart finden.
Jedenfalls spaltete sich das Feld hier deutlich auf und ich flog hier alleine weiter


Bart an der Westseite des Thüringers

 Am zweiten Schenkel traf ich Hajo und Rudi die im Team fliegen (ich bin leider der einzige der ohne Teampartner unterwegs ist). Ich flog aber meine eigene Spur weiter und am Ende kam ich praktisch zeitgleich mit Hajo an.
Insgesamt waren auch hier viele Ausbreitungen und Abschirmungen. Der Bereich um die 2.Wende war völlig dicht.
Auf dem Rückenwindschenkel war der richtige Plan natürlich vor der Wende maximale Höhe zu machen, aber leider klappte das überhaupt nicht.

man sieht meine Unentschlossenheit nach der Wende
der erste Bart nur ein klapper Meter, und das im Gegenwind ist eine Katastrophe.
hier der Blick entlang des Erzgebirges. Dieser Weg ist bei aktueller Flughöhe 1100m NN und dieser Wolkenoptik nicht wirklich safe. Also nichts wie ab ins Flache nach Norden

hier sieht man wieder Sonne in Richtung Auerbach

Auerbach Flugplatz



Draussen bei Falkenstein und Auerbach ist noch etwas Sonne. Also ab ins Flache und in Richtung Flugplatz Auerbach, eine schöne Asphaltpiste. Ehrlich gesagt war die Chance auf Motor ziehen hier durchaus gegeben (vielleicht 5%).
Genau über der Piste in 300m geht aber ein schöner Bart ab. Kaum bin ich da drin dauert es nur wenige Minuten und die offene Klasse kommt unter Führung des späteren Tagessiegers Alexander Müller und umzingelt mich. Immerhin gabs dafür am Abend ein Bier vom AM.
Dieser gute Endanflugbart Bart war sicher der Hauptgrund für mein gutes Abschneiden heute. Trotzdem hätte ich auch gleich ab der Wende wieder in die Sonne fliegen können und sicher 5 Minuten gespart. Also war der Flug sicher nicht optimal und schon überraschend, daß das am Ende reichte.
Denn der Rest war dann sehr einfach und der Endanflug eher auf Nummer sicher 100m über dem Zielkreis.

Einflug in den Zielkreis. Nochmal 100m niedriger wird sportlich für eine Landung
 Der Zielkreis sind 4km Radius und 150m über Flugplatz. Da kann sich jeder ausrechnen, ob so ein Zielkreis sehr viel zur Sicherheit beiträgt. Meiner Ansicht nach ist das zu knapp. Verfehlt man den Zielkreis, ist automatisch eine sichere Landung in Bayreuth gefährdet.
Macht man einen idealen Anflug, sind auch die 150m knapp und auch dann, wenn man direkt landet.
Ist nur meine Meinung, es gibt dazu sicher genug andere.

Am Ende hab ich kein allzu gutes Gefühl nach dem Flug und bin total überrascht, daß es mit einem 91'er Schnitt für den Tagessieg gereicht hat.




Montag, 9. Mai 2016

KAP16 Letzter Wertungstag, 155'er Taskspeed !, aber leider geistiger und technischer Totalausfall

der letzte Wertungstag war das Wetter so gut vorhergesagt wie ich es von Toptask noch nie gesehen habe:
so sieht Hammerwetter aus
Topmeteo war geringfügig pessimistischer und sah vor allem im Osten zu viel Labilität. Letztendlich lag Topmeteo heute etwas besser, der spätere Nachmittag war dann schon teilweise zu labil.
Trotzdem war das was dann fliegerisch folgte unvorstellbar gut.


ausgeschrieben wurde eine nur 2.5h AAT, damit man noch rechtzeitig auswerten und Siegerehrung machen konnte. An einem Tag, wo andere deklarierte 1000FAI (Cronjäger) geflogen sind etwas bitter, aber am Wettbewerb ist manches halt nicht anders machbar.

alle Kreise maximal ausgelutscht
Ich fliege 2 Minuten nach Öffnen der Startlinie als erster ab. Grund ist erstens die Wetterentwicklung die mir etwas Sorgen macht, die Bärte sind schon teilweise 4m.
Ausserdem flieg ich inzwischen einfach lieber alleine. Im Schnitt kann ich doch besser steigen wenn ich alleine kurbel als in einem Pulk wo man immer mal wieder aufmachen muss.
Mir ist schon klar, daß das diesmal keine AAT ist, wo man an irgendeinem Kreis vorher umdrehen sollte und so fliege ich schon den ersten Kreis voll aus.

Die Speed fast immer 200 anliegend.

erster Schenkel Richtung Hochkönig

Flug diesmal die absolute Direktlinie Richtung Dachstein über den Rossbrand. Jeder Umweg ist heute zu vermeiden wenn die Bärte +4 sind.

nach der Wende Blick Richtung Westen, besser kann so ein Tag nicht aussehen

weiter über Zell am See Richtung Gerlos
es geht gnadenlos schnell dahin, nur nahe dem Gerlos wird durch das hohe Gelände und dem vielen Schnee die Luft etwas stabiler.
Darum kurbel ich auch einen 3m wirklich bis oben aus, ein komplett dämlicher Fehler.

links kommt der Wendepunkt in Sicht, die Staumauer Gerlos Stausee

kurz nach der westlichen Wende am Rückweg

ich check nochmal die Lufträume aber erkenne gar nicht das Problem

teilweise 7m am Integrator
ich flieg alle Kreise bis zum letzten km aus und schaffe 366 von rechnerisch möglichen 368km. Trotzdem bin ich mit einem Schnitt von 155km/h  8 Minuten zu früh da, daher der Schnitt nur 146.4km/h, was heute theoretisch der schnellste Schnitt gewesen wäre.


Endanflug mit allem was die Kiste hergibt.

Seeyou Auswertung

TMZ, ich flieg 20m zu hoch in die südöstliche Begrenzung ein.
leider nutzt das alles nichts, wenn man zu blöd ist die bestehenden Lufträume zu beachten.
Ich hatte die TMZ einfach nicht richtig erkannt und das LX9000 hat mich nicht gewarnt.
Auch beim anschließenden Test im LX9000 Simulator erfolgte mit meinem Profil keine Warnung.

Normal ist die TMZ ja eh kein Problem wegen Transponder aber im Wettbewerb ist das eben anders, da ja nicht jeder einen hat.
Daher heute nur vorletzter und am Ende Rang 16.
Wettbewerb ist eben mehr als nur Gas geben, man muss sich auch etwas konzentrieren können und das hat mir heute gefehlt.
Das einzige was noch dämlicher war als in den Luftraum einzufliegen war, daß ich anschließend im Flugplatzstüberl  am IGC File nachvollziehen wollte was passiert war. Kommentar der besten aller Ehefrauen "da siehst du, daß du mich beim Wettbewerb eh nicht brauchst wenn du danach auch nur mit deinem Notebook beschäftigt bist".

OK, nach 1 Stunde hatte ich mich dann auch erholt und alle feierten gemeinsam die Sieger des KAP16. Absolut verdienter Sieger der Sven, der fast jeden Tag mit seiner schweren 20m Antares dominiert hat.
Die indexschwachen Flieger diesmal etwas benachteiligt, das Wetter war zu gut für die.


Zusammenfassend kann man sagen,  ein super Wettbewerb.
Tolle und sehr nette Orga, extrem viele Helfer und auch sympatische Teilnehmer.

Nächstes Jahr sind wieder die österreichischen Staatsmeisterschaften und da hoffe ich auch wieder dabei sein zu dürfen. Insgesamt bin ich ein Fan von den österreichischen Wettbewerben, da die einfach viel weniger verbissen geflogen werden und ich flieg auch einfach gerne in den Bergen. Hier sind die taktischen Entscheidungen auch deutlich interessanter wie das fliegen bei uns.

Was ich mir persönlich trotz dem positiven Gesamtfazit an Kleinigkeiten anders wünschen würde:
  •  längere AAT. Man kann in solche Hammertage auch 4 oder 5h AAT legen.
  • Aufpassen wegen der Tasklänge. An super Tagen kann der Schnitt auch mal über 150 liegen. Einfach die Kreisdurchmesser größer machen.
  • Abflughöhe würde ich gerne jeweils deutlich unter der prognostizierten Wolkengrenze bevorzugen um das kurbeln an der Wolkenkante zu vermeiden.