der Tag beginnt schonmal nicht so gut für mich, nach dem Motorausmachen am Hochstein bemerke ich ein klapperndes Geräusch und stell fest, daß der Auslösegurt meines Automatikfallschirmes seitlich aus der Haube hängt. Also wieder zurück nach Lienz, landen, neu starten etc.
Das ganze beschert mir einen Rückstand gegenüber der XL von 28 Minuten, aber die sollen/wollten auch mal alleine fliegen.
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PK (blau). Flieg im Schnitt tiefer und kann nach 2.5h aufschließen. |
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inzwischen perfektes Bodenhandling bei der XL |
Da ich alleine fliege starte ich das Experiment "alles am Hang".
Grundsätzlich gilt, daß man beim morgentlichen fliegen knapp neben oder über Grat einen zusätzlichen Gleitzahlboost bekommt, den man total verschenkt wenn man zu weit oben fliegt.
Die Nachteile sind allerdings, daß man zumindest heute trotzdem gelegentlich 1-2 Kreise fliegen muss weil man sonst einfach nicht weiter kommt und im Prinzip sehr vorausschauend fliegen muss um zu wissen wann diese notwendig werden. Da ich das Gelände immer noch nicht so gut kenne, reagiere ich etwas zu spät und muss dann nehmen was ich bekomm, und das waren manchmal eben nur 1m.
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Villgratener am Hang |
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und weiter gehts, immer knapp unter Hangkante |
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Vinschgau |
ausgerechnet aber vor dem Einstieg in den Vinschgau verlier ich viel Zeit um am Jaufenpass noch ein paar Meter zu gewinnen, dabei wäre das heute (leichter Süd) völlig überflüssig gewesen.
Der Vinschgau geht wie sau.
Das wiederum verleitet mich dazu am Vinschgau alles kreislos zu machen, was gut funktioniert aber eben trotzdem dämlich ist, weil ich viel zu tief (2500) in den Ofenpass reinflieg wo ich nicht an die Wolken rankomm und mich mühsam an einer vorgelagerten Gräte hochbasteln muss. 4 Kreise im Vinschgau in 3m wären hier sinnvoll gewesen.
Ich denke ich muss hier noch ein paar Mal fliegen bevor ich die optimale Strategie für diese Region drauf habe. Heute wäre jedenfalls ein Mix zwischen dem Flugstil der XL und meinem optimal gewesen.
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weiterer Flugweg ein Stück das Inntal hoch, dann über die Ötztaler und Zillertaler |
überm Inntal treffen wir uns und machen den Rest des Fluges wieder zusammen.
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Einflug in die Ötztaler kurz vor der hohen Geige |
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übers Ötztal |
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auch wieder klasse Blicke |
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Blick in Richtung Wilder Freiger und Zuckerhütl |
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der Gletscher am Schrankkogl leidet unter dem Hitzehoch |
Danach gehts ohne tragende Linien aber mit guten Einzelbärten über den Gerlos und Zell am See weiter zum Dachstein.
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kurz vorm Dachstein |
Nach ein paar Differenzen über die mögliche horizontale Ausdehnungsgefahr von Seilbahnen (Dachsteinbahn) und einem dadurch bedingten 2. Anlauf auf den Hang am Dachstein querten wir von dort wieder auf die Südseite der Tauern.
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PK (näher am Dachsteinhang) steigt 150m in kurzer Zeit und XL (rot) fliegt 130m weiter draussen hat nur einen Nullschieber. |
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gemeinsamer Bart und PK fliegt tiefer ab aber gewinnt am Hang 150m. |
Ich bin inzwischen der Ansicht, daß die Hangkomponente in 90% der Fälle einfach immer stärker wird je näher man an den Hang geht, es geht also nur um den eigenen Wohlfühl- und Sicherheitsfaktor und der ist natürlich bei jedem unterschiedlich, was ja auch OK ist.
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2.Anlauf auf den Dachstein in ausreichender Höhe |
Sobald wir in die Tauern wechselten war sofort klar, daß hier thermisch der Wurm drin ist.
Der Südwind war deutlich stärker geworden und keine der halbwegs schönen Wolken zog noch.
Am Katschberg verbastel ich mich total und verlier dann nochmal 150m in 4m saufen im Versuch einen Rotor zu ziehen für den ich aber zu tief bin.
Daher müssen wir uns dann in 8'en am Hang wieder ausbuddeln.
Da der Gleitweg für Lienz damit immer noch nicht reicht tanken wir unter einem großen Wolkenflatschen auf der anderen Talseite nochmal Höhe in 0.7m Steigen. Im Nachhinein überflüssig, da die Hänge nach Lienz alle im Nullschieber trugen.
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Abendstimmung im Hang des Pustertals, ging gut bei Südwind |
Man hätte dynamisch wirklich noch bis Sunset (und danach) weiterfliegen können, aber der nächste Tag war Abreise und wir wollten zumindest noch den Ventus in den Hänger bekommen.
Hier der OLC FLug:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=4676588
Wie immer beenden wir
den Tag im Santorin.
In 3 Tagen in den Nordalpen und mehr als 2200km thermisch fliegen schafft man auch nicht so alle Tage.
Eine Wahnsinns Zeit und sauviel Spaß durch das gemeinsame fliegen und erleben.
Den Abbau am nächsten Tag vom Nimbus gelang uns übrigens in ca. 1 Stunde, langsam wirds...