Dienstag, 30. Juni 2015

Fazit Staatsmeisterschaften

Am Ende führt mich ständige Mittelmässigkeit zu einem 7.Platz (von 16).

Wertung 18m Klasse


Ehrlich gesagt bin ich trotzdem zufrieden. Es ist für einen Flachländer nicht so einfach hier mitzuhalten, besonders dann, wenn man aufgrund seiner mangelhaften Ortskenntnisse ein gewisses Mass an Vorsicht an den Tag legt.
Gegen die Lokals und die Jungs die hier seit 20 Jahren fliegen und beim Debriefung zeigen, daß sie wirklich jeden Stein hier kennen werde ich niemals eine Chance haben. Aber ich hab gerade an deren Entscheidungen und Streckenführung extrem viel dazu gelernt. Bei so einem Wetter und Basis wäre ich ohne Wettbewerb niemals dort unterwegs gewesen. Das Fliegen war wieder extrem intensiv, ganz anders als im Flachland.

Es gab, da wir ja die gleichen Tasks geflogen sind auch eine Wertung zusammen mit der offenen Klasse, die Index-korrigiert wurde:
Hier lieg ich auf Platz 10/26, punktgleich mit Alexander.


Staatsmeisterschaften Wertungstag 3

am nächsten Tag hatte sich an der Wetterlage nicht viel geändert.
Immer noch gab es einen recht böigen NW-Wind.
Wir bauten zunächst auf der 22 auf und die Clubklasse konnte noch gestartet werden als das Lee des Waldrückens nördlich so stark wurde, daß die letzte Schleppmaschine nur noch wenige Meter über die Bäume kam. Daher wurde auf die 04 umgebaut, wo zumindest dieses Lee weniger stark ist.
Hier kam der Wind dafür schräg von hinten und nach den ersten 2 Starts wurde erneut abgebrochen.
Nach weiteren 2 Stunden wurde beschlossen, daß alle das Wasser auslassen müssen um noch eine Wertung zu ermöglichen. Danach gings dann mit den Schlepps weiter. Auch mein Start war sehr turbulent und erforderte volle Ruderausschläge.
Vor dem letzten Flieger der offenen/18m Klasse wurde dann der Schlepp endgültig abgebrochen. Der Pilot zerzichtete auf seinen Start und ermöglichte dadurch erst die Wertung dieser Klasse. Man kann nur den Hut vor solchen Piloten ziehen aber auch vor der Wettbewerbsleitung die maximal flexibel reagiert hat.
Das Wetter hatte zwischendurch eher zugemacht und die Bewölkung 6/8.
Ich brauchte mal wieder länger als die anderen unter die Basis zu kommen und flog so ca. 15 Minuten später ab.
Der Task ein einfacher Out und Return nach Mayrhofen.
Out und Return nach Mayrhofen im Zillertal


Abflug unter der Basis

beste Linie genau überm Hauptkamm
 ich flieg von der Startlinie einen Südschlenker und finde dort eine recht gute Linie.

Dorfgastein im Gasteinertal
 so gehts dann weiter auf der Tauernseite des Ennstals dahin. Ich begreife nicht wirklich wo die Bärte stehen, einmal kurbel ich oben an einem Kar als die CX weiter vorgelagert und 400m tiefer noch an der Baumgrenze einen Hammer zieht.
 Die Bewölkung nimmt noch weiter zu, teilweise hat es auf 20km keine Sonne und entsprechend übervorsichtig bin ich unterwegs.
kurz vorm Gerlos, links die Wildkarspitze
 Besonders vorm Gerlos nehm ich das Gas völlig raus und kurbel geduldig 1m aus um möglichst hoch die Gleitstrecke übers Zillertal zu schaffen.


kurz vor Mayrhofen - Wende
 nach der Wende finde ich eine schwache Welle mitten überm Tal, die ich nutze um ein paar Meter draufzupacken. Tief übern Gerlos ist nun nichts was ich an Erfahrungen dazu fügen möchte.

in der Welle

Blick Richtung Gerlos, da muss ich drüber

Abschlussbart
 Leider ist auch mein letzter Bart, der Final Glide bringt, nicht besonders stark. Als ich 200m Plus hab flieg ich ab, was wieder nicht so schlau war. Durch den Nordwind steht eine Welle über dem ganzen Ennstal und so bring ich die Höhe bis zum Zielkreis trotz gelber Linie nicht mehr weg.
Ich hätte locker mit 200m Minus abfliegen können/müssen.

Final Glide
Ich beende den Tag mit Platz 8/16 und 92km/h Schnitt.
Hätte ich das schneller fliegen können ? Klar, im Nachhinein betrachtet gab es trotz der miesen Optik durchaus gute Bärte und besonders der Endanflug war schlecht.
Viel zu lernen ich noch hab...
Die Landung wieder heftig. Niederöblarn bei Nord ist nix für Anfänger.

Sonntag, 28. Juni 2015

Staatsmeisterschaften Wertungstag 2

nachdem es am 23.06. relativ verregnet war und so der Tag vorzeitig neutralisiert wurde, war das Wetter am 24.06 hervorragend vorhergesagt (mit PFD > 500km). Leider regenete es statt dessen und erst am späten Nachmittag wurde das Wetter besser, daher ging es sich für 18m und Offen nicht mehr ganz aus, so daß der Tag für uns neutralisiert wurde und nur die kleinen Klassen fliegen konnten.
Am 25.06. war bei deutlicher Nordwestwind Lage aber wieder eine gute Chance gegeben und so freuten wir uns alle auf den ersten Wertungstag bei halbwegs vernünftigem Wetter.
Obwohl (oder gerade weil) das Wetter wiederum nicht so gut war wie vorhergesagt sollte es für mich ein ganz toller Task mit sehr vielen neuen Gebirgsflugaspekten (Welle, Hang, Thermik) werden.

der Task


 Als Wendepunkte waren Fusch an der Glocknerstrasse, dann Mürz Zuschlag um Mürztal und schließlich Schladming angesagt, ein Task über 476km.

nochmal in Seeyou, man sieht auch sofort meine ständigen zeitkostenden Haken
Der Start und der erste Bart gestaltete sich problemlos, allerdings benötigte ich doch viel Zeit mal über 3000m zu kommen. Die Bärte für mein Gefühl alle extrem schwer zu zentrieren.


der Ausklinkpunkt Logo Süd
 die anderen berichten im Funk über Welle und >3500m Flughöhe. Da bin ich aber schon thermisch weit südlich der Abfluglinie auf 3300m geklettert und will nicht wieder zum Grimming zurück.
Der maximal mögliche Abflug waren im Wettbewerb immer 3500m MSL. Ich bin kein Fan dieser großen Abflughöhen bei Basis deutlich unter 3100m. Das schafft riesige Vorteile für die Piloten, die es vor dem Abflug ins Wellenniveau schaffen. So sind auch an dem Tag einige 500m höher als ich abgeflogen.

Ich gleit meine Abflughöhe ab während ich fast auf dem Tauernhauptkamm fliege und hab eine sehr schlechte L/D. Keine gute Linie. Kein einziger guter Bart. Der Vergleich mit den anderen Piloten zeigt später, daß die viel bessere Linie näher am Tal verlief.

nach den ersten 25km bei Obertauern (links)
 Der Eder F.J. der auch auf der Frequenz ist, fliegt auch auf dem Hauptkamm, gerät vollends auf die Südseite und findet dort nichts mehr und muss bei Mauterndorf nach 40km seinen Motor ziehen. Da das ein super Pilot ist (Vice-Meister 2013), bestärkt mich das zusätzlich sehr vorsichtig = langsam zu fliegen.

an der Stelle wo das obige Bild entstand

über der Tauernautobahn Blick Richtung Flachau (der kleine Ort im Hintergrund)

und Blick Richtung Tauerntunnel, hier wird auch gerne auf die Alpensüdseite gequert

20km vorm westlichen Wendepunkt. Trotz guter Optik mieser L/D's, kann die Linie nicht finden
 2 Sachen fallen bei diesem und dem nächsten Tag auf.
Erstens funktionieren die Wolken heute einfach kaum, die meisten sind an irgendwelchen Auslösern entstanden und ziehen dann mit dem Nordwestwind ab.
Zweitens gibt es nur wenig Tage, wo ich so viele sinnlose Zentrierversuche unternehme.
Im Flachland wäre ich nach den deutlichen Hebern sicher einen guten Bart zentrieren zu können und hier ist es für mich oft erst nach 2-3 Kreisen erkennbar, daß es da nix zu holen gibt.
Laut Alpenexperten aber normal für Nordwind (Thermik kommt dann aus dem Lee).

Jedenfalls der Schnitt am ersten Schenkel einfach eine Katastrophe, nur knapp 80km/h.

Ich wende und fliege näher am Tal (allerdings vor allem wegen meiner geringeren Höhe) und bin am Rückweg nach Osten deutlich schneller unterwegs.

der Höchstein, im Hintergrund rechts die Hochwildstelle, ganz im Hintergrund links wieder der Grimming
Karte und Position vom obigen Bild (Hochwildstelle)

links Haller Mauern, vorm Cockpit der Admonder Reichenstein, rechts das Liesingtal wo auch Trieben liegt
 Ich halte fliege aus den Tauern Richtung Eisenerzer, diesmal deutlich höher als am letzten Wertungstag.

ich brauch einige Zeit um den Nordwind an den Eisenerzern für mich zu nutzen, ich dreh im Hangwind viel zu viele sinnlose Kreise

am Eisenerzer Reichenstein, der Nordwind ist nicht sehr stark aber erhöht die Gleitzahl in diesen Passagen auf ca. 150

finde einen guten Bart in der Nähe des Bergwerkes Erzberg

im Blick der Hochschwab
 hier muss ich nun überlegen, ob ich den Hochschwab anfliege oder mich eher südlich in Richtung Mürztal halte. Südlich Hochschwab stehen einige schöne Wolken und ich lass mich schon alleine wegen der eher niedrigen Basis dort hin locken.

ich dreh etwas nach links und flieg den Waldrücken am Mürztal an. Wolfgang Janowitsch nimmt sich die Zeit die Höhe für den Hochschwab zu erkurbeln und findet dort die viel besseren Bärte
Leider ziehen die Wolken so gut wie alle nicht und mein bis dahin guter Schenkelschnitt geht wieder extrem nach unten.

kurbeln in miesen Bedingungen im Lee vom Hochschwab, total zerissen. Vor mir das Tal in dem Lanzen/Turnau liegt
Ich wende Mürz Zuschlag aber fliege eine sehr gut aussehende Wolke an, die noch weiter im Osten liegt und erarbeite mir die Höhe für den anderen Rückweg diesmal über den Hochschwab.
der Weg über die Nordseite des Hochschwab im Nordwind viel besser als der Hinweg

der Hochwab ist ziemlich lang, die Fluchtwege muss man hier gut kennen

die Basis ist recht niedrig

am Gesäuse flieg ich die Nordseite des Buchstein, kein so guter Weg
 nach dem Hochschab halte ich mich sehr weit nördlich und fliege nicht durchs Gesäuse die Nordseite des Hochtors und Admonder Reichensteins sondern die des Buchstein an. Das ist ein Umweg und zwingt mich auch zu einer weitern ansonsten überflüssigen Talquerung.

hier mein Weg grün über Nordseite des Gesäuses, besser wäre die Nordseite Hochtor und Admonder Reichensteins gewesen


Buchstein Nordseite

wieder mal über Liezen Aussenlandefeld. Fliegt man in dieser Höhe weiter, wird man automatisch in den Luftraum Aigen einfliegen, da einem der Waldrücken links und die Berge rechts einkeilen. Daher muss ich mir hier mühsam noch ein paar Meter erkämpfen um überhaupt den Waldrücken links neben dem Cockpit überfliegen zu können

wäre ich nicht über den Waldrückens gekommen wäre ich in den 5000Fuss Luftraum Aigen eingeflogen wie am Vortag der Eder F.J. Nördlich am Luftraum kann man ebensowenig tief vorbei fliegen. Es schaut unangenehm aus, aber man hat hier jederzeit die Möglichkeit in Aigen zu landen, nullt aber damit seinen Flug.
hier bin ich knapp über den Waldrücken gekommen

 
und finde mit viel Glück einen tollen Leebart auf der anderen Seite. Anfangs nur 0.6m
 
geht nach oben raus über 3m/s. Der beste Bart des Tages

Welle und extrem gutes Steigen in Talmitte. Trotz fliegen an der gelben Linie bring ich die Höhe nicht weg und flieg 350m zu hoch über den Zielkreis.

extrem ruppige Landung durch den Rotor, der direkt am Platz steht


Ein super Task mit allem was Segelfliegen zu bieten hat. Leider überforderte er doch etwas meine Ortskenntnisse und auch meine nicht vorhandene Nordwind Hangflugerfahrung. Daher mit einem 95'er Schnitt auch nur Platz 10/16.
Trotzdem hab ich selten so einen Spass in den Alpen gehabt.
Janowitsch extrem überlegen mit 110'er Schnitt. 20 Jahre Gebirgsflugerfahrung in dieser Region zahlen sich hier sicher aus.



Dienstag, 23. Juni 2015

Staatsmeisterschaft Niederöblarn Wertungstag 1

Heute Dienstag neutralisiert, Regenwetter.
Montag konnte man morgens tatsächlich das erste Mal den Grimming Gipfel sehen.
Der Meteorologe versprach beim Briefing ein kleines Wetterfenster mit folgender Abschirmung und so wars dann letztendlich auch.
Nach etwas Aufbauchaos waren dann aber alle innerhalb fast 1 Stunde in der Luft, das ist sensationell wenn man die Schlepphöhe 1000m GND in Betracht zieht.
 der Task war eine 2.5h AAT mit Minimum 161km, Maximum 321km und ging erstmal nach Westen südlich Hochkönig und dann nach Osten ins Gesäuse.


wie so oft viel ich durch das Motoreinfahren unter Grat und damit sofort aus den Tauern raus.
Ich flog Richtung Platz, wo ich mich mit etwa 10 anderen in einem 0.5m Bart wiederfand.

Grimming warf nix ab

aber überm Platz ein schwacher Bart
 ich brauch eine gefühlte Ewigkeit, bis ich eine sinnvolle Abflughöhe erreicht hab, die meisten anderen 18m sind da schon abgeflogen.
Abflug in 2600m

kurbeln über der Hochwurzen (1850m) nahe Schladming
 die Bärte sind allesamt schwach und der Ventus viel zu schwer aber ich nehm mir die Zeit die notwendig ist um über dem mittleren Kammniveau der Tauern auf der Südseite des Ennstales und später Salzachtals zu bleiben.
Die Eders fallen aus dem Kammniveau raus und fliegen auf die Nordseite den Roßbrand an, der recht niedrig im Tal steht und ziehen dort einen guten Bart. Alexander folgt, findet den Bart aber nicht mehr an und muss nach 65km den Motor ziehen.
Daher entscheide ich mich geduldig auf der Tauernseite (Südseite) zu bleiben (richtige Entscheidung).

vor mir die Wolke zieht leider nicht mehr gut, daher wende ich an diesm Grat

Rückflug wieder auf der Südseite, links der Roßbrand, im Hintergrund der Dachstein
 ich dreh um aber die Abschirmung wird nun total dicht und die Sonne ist weg. Die Bärte immer schwächer. Die Eders berichten vom Vorankommen in den Hängen der Nordseite (Dachstein, Kammspitz, Grimming) und so quere ich auch das Tal zum Stoderzinken in der Hoffnung auf bessere Gleitzahlen, der Wind weist eine deutliche Südkomponente auf (10-15km/h).


Kammspitz bringt -0.3m, nicht mal Höhe halten. Keine Chance auf einen 8'er
Ich probier zwar immer mal ein paar Kreise aber fall immer weiter runter.
Die Talquerung war letztendlich der Fehler des Fluges, man kann halt eine leere ASW22 nicht mit einem 18m Ventus vergleichen.
Ich hätte auf alle Fälle auf der Talsüdseite bleiben müssen und eben weiter meine 0.5-1m Steigen mitnehmen müssen.
Anflug auf Grimming. Der Himmel eine graue Suppe. Auch die Rücken zwischen Kammspitz unf Grimming bringen nix

Grimming auch nix

kurbeln bei Liezen

Hang bei Rottenman auch nix

bei Liezen neben dem Aussenlandefeld gewinn ich aus 1000m MSL nochmal mit viel Geduld 150 Höhenmeter (20 Minuten !)
 Den schwachen Bart bei Liezen nutze ich nicht um weiter Richtung Sektor zu fliegen sondern um zurück Richtung Aigen zu fliegen wo ich nach vergeblichem Funkversuch (Feierabend) meinen Motor über der super breiten Graspiste zieh.
Vielleicht hätte es bis Trieben und in den 2.Sektor gereicht aber zwischen Liezen und Trieben gibt es keine guten Aussenlandemöglichkeiten. Daher auf Nummer sicher.

meine Kurbelei neben Liezen. Der Tagessieger Wolfgang Janowitsch ist hoch genug in den Hang des Admonder Reichenstein einfliegen zu können (3m steigen im Hang).
Gegenanflug in Niederöblarn auf die 04 geht dicht neben einen Waldrücken
Nach 158km lande ich ohne Zeitwertung als 7. des Tages. Erster in gewohnt souveränder Manier Wolfgang Janowitsch. Nur 6 kamen durch. Damit ca. Mittelfeld.
Bei so schwachen Bedingungen bin ich in den Alpen noch nicht geflogen, eine interessante neue Erfahrung. Aber trotzdem freu ich mich wenn wir mal irgendwann normale Thermik bekommen...