Es ist unglaublich, aber auch südlich der Segelflugplatzrunde von Straubing gibt es Thermik. Nur sehr selten wird allerdings dieser Weg von den Straubingern eingeschlagen, da der Bayerwald meist mit der besseren Thermik lockt. Trotzdem, wenn mal südlich EDMS schöne Bummerl stehen kann kam hier mal weiterlesen. Dabei muss man ja nicht in die Alpen reinfliegen, auch eine Runde um den Traunsee kann schön sein.
Wetter sollte wieder gut werden, so sah es Toptask:
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Toptask für den 28.05.2015 |
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ich wollte gerne in die Alpen, mal das Ennstal erkunden da ich dort an den Staatsmeisterschaften in Niederöblarn (als chancenloser Gast aus DE) angemeldet bin (10.Juni) und dort erst einmal war.
Es ging wegen einer Abschirmung sehr spät los, ich bin daher erst um 11 weg und auch da war es marginal
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nach dem Start, 5km südlich Straubing |
Steigwerte nur rund 1m, wenig Operationshöhe. Am besten sehr langsam unter den Wolken vorschwabbeln.
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man sieht schön wie die quer laufende Kante vorne als Ablöser dient bevor die Seen kommen |
etwa ab Pfarrkirchen wirds besser, hier gabs morgens keine Abschattungen und die Sonne konnte schon länger aufheizen.
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8km nördlich Pfarrkirchen |
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ich überquer die Isar |
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Hotspot Hausruckwald |
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nochmal die Strecke |
also normalerweise fliegt man wahrschl. eher erstmal den Bayerwald runter, biegt dann bei Sonnen ab, tankt nochmal am Haugstein ordentlich Höhe und fliegt dann den Hausruck an.
Der andere Weg mit Alpenfeeling ist einfach direkt zum Chiemsee (linke Strecke). Die Kontrollzone München stört dabei weniger als vermutet, da FL85 und der weiter innen liegende Sektor FL65. Meistens ist die Basis eh niedriger.
Leider ist Salzburg sehr tief (hier gestrichelt) und auch Linz. Da muss man also wirklich drum rum.
Aber man sieht die vielen Flugplätze (Kreise), so daß man an sich bei halbwegs sinnvoller Basis immer einen Platz anfliegen kann.
Und ausser 4km am Hausruck und ein paar dünne Waldrücken dazwischen kann man fast überall landen, es gibt wohl kaum eine Strecke die so sicher zu fliegen geht.
Also ich setz hiermit jedenfalls den Traunsteincup aus und spendiere eine Runde Pizza für die LSV Jugend wenn einer von euch es schafft von EDMS aus den Traunstein zu umrunden !
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am Hausruck nochmal höhere Basis, jetzt 1800m |
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so kommt man locker zum Traunsee und Traunstein (Berg vorm Cockpit) |
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der Traunstein von Osten gesehen, die Thermik geht dort selten am Gipfel ab sondern fast immer am tiefern Ostgrat. Man braucht hier etwa 1700m um über dem Grat vernünftig zu kurbeln |
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Ich komm auf 2300m und flieg Richtung totes Gebirge |
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das tote Gebirge stellt sich bei dieser Basis wie eine Wand auf und ich seh keine vernünftige Möglichkeit da direkt drüber zu kommen. Hiter dem See ist eine schöne Landewiese, steht auch im SIP Katalog. |
Kommt man über das tote Gebirge, reicht dann der Gleitwinkel immer einfach bis nach Niederöblarn. Aber heut erkenn ich daß es nicht reicht, zumal der Wind hier Südwest ist und ich dann auch noch vom Lee her anfliegen muss.
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man sieht hier, daß ich meinen Plan direkt nach Öblarn zu fliegen abbrech und die Alternativroute nehme |
Daher dreh ich um und flieg die bereits vom Flug mit den Eders mir bekannte Route über Kasberg, Hohe Nock etc.
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Hohe Nock |
Die Südwestflanke der hohen Nock liegt perfekt im Wind und trägt super. Hier kurbel ich trotzdem am Anfang einen Bart aus, was aber völlig überflüssig war. Hier die besten Bedingungen des Tages.
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guter Bart an der Hohen Nock |
Weil der Weg eventuell mal wichtig für den Wettbewerb in Niederöblarn sein kann, flieg ich direkt ins Gesäuse rein um dort mal eine Orientierung zu bekommen. Es ist ein relativ enges, völlig unlandbares Tal. Echt beeindruckend.
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Ich flieg östlich vom Buchstein vorbei ins Gesäuse |
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Blick auf den Buchstein Richtung Ennstal |
Wenn man hier hoch genug ist, kann man aber jederzeit auf die Landewiese Admont kommen. Auf der anderen Richtung die Wiese Mooslandl.
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Blick auf den Hochschwab im Hintergrund. Rechts der Eisenerzabbau, von dem das Gebirge rechts davon "die Eisenerzer" seinen Namen hat. |
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hier gibts jetzt die Option das Hochplateau rechts am Hochschwab anzufliegen oder links auszuweichen wo ich deutlich mehr Arbeitshöhe hab. Ich entscheide mich für den Umweg links |
Der Hochschwab ist bei niedriger Basis irgendwie unangenehm, weil er oben eine Art Hochplateau hat. Daher fliegen die meisten eh viel südlicher drum rum. Da hätte ich aber vorher schon ausholen müssen. Jedenfalls ist klar, daß ich ein Problem hab wenn die eine Wolke vorm Plateau nicht zieht und ich umflieg nördlich.
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wilde Landschaft, wo soll man hier nochmal landen ? |
allerdings auch nicht so toll, denn irgendwie ziehen 2 Wölkchen nicht richtig, und sofort bin ich tief. Die Basis ist auch wirklich etwas knapp heute.
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ach ja, hier ist ja das Aussenlandefeld (Brunnsee). Ich glaube es gibt einfachere Stellen um seinen Flieger hinzusetzen, hier aber leider nicht |
Ich denke die Gegend nördlich Hochschwab ist für mich das unangenehmste was ich in den Alpen kenne und werde ich versuchen zukünftig zu vermeiden.
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Hohe Veitsch |
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Super Wolke über dem Mürztal |
Ich flieg nochweiter nach Südosten als ich vor hatte, um eine dolle Wolke anzufliegen, die sich komplett auflöst als ich drunter bin. Überhaupt wird die Luft immer warmluftiger und ich dreh nach Norden ein, schließlich hab ich jetzt schon einen langen Heimweg.
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Weg zwischen Gesäuse und Mürztal |
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der Weg unter der Wiener TMA nach Norden lang und schwierig ! Die Warmluft hat die Alpen voll im Griff |
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Nordhang an der Raxalpe |
Interessanterweise hat hier der Wind eine nördliche Komponente (20km/h aus NW), so daß ich die Raxalpe und Schneeberg nördlich passiere. Es reicht nicht um am Hang zu achtern, bringt aber trotzdem ein paar Meter.
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in die Richtung muss ich, das sieht ja mal richtig scheisse aus. |
Mühsam bastel ich mich in <1m Bärtchen nach Norden und freu mich, daß ich irgendwann Gleitzahl auf den Flugplatz Voeltendorf hab.
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Hammerbart über St. Pölten |
Das schaff ich dann auch irgendwann und gleit in die Pampe raus. Hier passiert das für mich unfassbare, was segelfliegen immer wieder spannend macht. Wie aus dem nichts zieh ich dort im blauen und über flacher Kulturlandschaft einen 2.7m Bart, mit integrierten Steigwerten teilweise über 3m und Spitzen bis 4.
Hält leider nicht lang an aber was dort so einen Bart hingestellt hat möchte ich mal verstehen.
Mit dieser Höhe kann ich dann sogar die Anhöhen nördlich St.Pölten erreichen wo wieder einige Wolken stehen. Leider ist der Wind recht stark und die Thermik von unten raus total zerissen.
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hier mein letzter Bart der leider auch nicht lange hält |
Ich schaff es immer nur 100m gutzumachen bis der Bart aufgibt, typische Warmluftpampe.
Ich muss einsehen, daß es sinnlos ist und werf über einem schönen Acker meine Rattel an.
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im Gegenanflug zu meinem Aussenlandefeld (rechts hinten der braune Acker) |
der Heimweg wird dann auch die längste Ratteltour meines Lebens, wer konnte schon ahnen, daß jemand um 16 Uhr bereits die Thermik abstelle ? Normalerweise zieht man um diese Jahreszeit um 19 Uhr den letzten Bart, da wäre ich locker nach Hause gekommen.
Nach dem Motorwerfen muss ich nochmal anlassen, ausser etwas Gleitweg strecken war es nicht möglich thermisch weiter zu fliegen. Keine Chance.
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Lenti ? |
Ich hab zudem fast 40km/h Gegenwind was zusätzlich für Laune sorgt.
An einer Stelle gibt es sogar Lenti und man merkt beim Vorflug auch die Wellen, die aber so schwach sind daß es fürs kurbeln nicht reicht.
Aber am Platz angekommen sorgen eine tolle Stimmung unter der LSV Jugend und ein leckeres Thaicurry vom Karl sofort wieder für bessere Laune !
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