mein erster Wettbewerb ist vorbei.
Das Resumee schon mal vorab:
- nur Platz 30 von 40 in der 18m Klasse
- Kein Tag für mich ohne grobe taktische Fehler
- Auch ohne die taktischen Fehler: Es gibt einige Piloten, die einfach viel besser fliegen als ich.
- Wettbewerbsfliegen ist eine eigene Welt verglichen mit dem OLC Streckenflug
- Man lernt in kürzester Zeit eine Menge dazu
- Ventus kurbelt definitiv in L-Stellung am besten
- Viele sehr nette Bekanntschaften gemacht !!
- Jederzeit wieder...
Die Entscheidung gleich zum Hahnweide Wettbewerb zu gehen, der dieses Jahr sicher der am besten besetzte Wettbewerb ist war gut, ein kleiner Regionalwettbewerb wäre für mein Selbstbewusstsein besser gewesen aber hätte mich nie so vorwärts gebracht.
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das Hahnweide Team machte einen super Job ! |
Flugtag 1
Der erste Tag wurde neutralisiert aber für den Sonntag war brauchbares Streckenflugwetter vorhergesagt worden. Wahrscheinlich nichts, wo ich in Straubing den Flieger rausgeschoben hätte.
Wir bauen um 8:30 auf, das Feld mit 120 Flugzeugen ist beeindruckend. Dank wirklich perfekter Organisation sind alle Flieger innerhalb einer Stunde in der Luft.
Ich kurbel mich bei mässiger Thermik erstmal unter kleineren Pulks hoch und warte Abseits auf das Öffnen der Abfluglinie, die man in max. 1700 überfliegen darf und mit max. 150km/h.
Schon kurz nach dem Öffnen starte ich (viel zu früh) und flieg unter einer guten Linie mit Rückenwind und nur einmal kurbeln zum ersten WP, 50km westlich liegt.
Auch zurück in Richtung Osten läufts super, so daß ich für die ersten 100km nur einmal kurbel und einen 135'er Schnitt schaff.
Von den ersten 100km hab ich leider keine Bilder (Kamera aufgehängt).
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mein Track (rot) und der des Tagessiegers (blau) |
Der erste große Fehler ist, daß ich mich aufgrund der Abschattung auf der Alb auf eine viel zu südliche Linie locken lasse. Hier zwar viel Sonne aber nur einzelne Cu. Die spätere Analyse zeigt, daß die Alb trotz viel Schatten homogen steigt und die bessere Linie gewesen wäre.
Eigentlich sollte ich schon wissen, daß man viel besser Abschattungen in Kauf nimmt und sich nicht von der Sonne in thermisch schwaches Gebiet locken lassen darf.
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ich flieg unter lauter Misst während die besseren Wolken erkennbar auf der Alb stehen |
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immer wieder Querungen nach Norden um für einige km eine bessere Linie mitzunehmen |
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dort aber im Gegenzug sofort ausgebreitet |
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hier treff ich dafür auf andere 18m, die mich eingeholt hatten ! |
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ich flieg mit dem Pulk mit |
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und umrunde die Wende bei Denkendorf (querab Ingolstadt) |
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Blick von der Wende nach Westen, die Wolke im Hintergrund sieht gut aus ! |
Die Wolke im letzten Bild war nicht schlecht, aber ich konnte nur ca. 1.5m zentrieren, was mir zu wenig war und ich flieg weiter. Ein Fehler...
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auch die nächste zieht nicht |
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schlussendlich muss ich unter kaputten Wolken 0.7m nehmen um wieder hochzukommen |
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auf der Alb läufts super und gute Steigwerte |
nach dem Absitzer zurück auf der Alb erwisch ich eine gute Linie und beginne meinen Endanflug in einem 2m Bart mit 200m Plus (bei MC2) auf den Dettinger Buckel (Ziel-Linie) da ich weiteres Steigen erwarte. In Straubing hätte ich in dem Bart sicher noch 2-3 Sicherheitskreise gedreht aber wir sind ja in einem Wettbewerb...
Der erste Teil des Endanfluges läuft auch super und ich drücke die gewonnene Höhe weg um nicht zu hoch anzukommen,
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hier noch voller Zuversicht mit 200km/h, wie blöd ! |
Hier mach ich einen wirklich blöden Fehler. Anstatt weiter auf der Alb zu bleiben, flieg ich geradeaus auf die Ziellinie zu und damit direkt ins Lee der Alb (Südwest).
Innerhalb von wenigen Minuten verlier ich fast das gesamte Plus und hab noch 60m auf den Dettinger Buckel. Ich ärger mich schwarz vorher die ganze Höhe durch schnelles fliegen abgebaut zu haben, aber zu spät.
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der Rücken vor mir (Autobahn) muss noch vor dem Dettinger Buckel überwunden werden |
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oh oh, sieht nicht gut aus ! |
Vielleicht hätte ich doch mal an einem Trainingstag den Anflug üben
sollten, dann hätte ich vielleicht das Selbstbewusstsein gehabt es
weiter zu probieren. So bin ich von der Kulisse und vor allem dem Hügel
mit der Autbahn so beeindruckt, daß ich beschließe den Anflug nicht weiter zu riskieren. Noch befinde ich mich in einer komfortablen Höhe und hab schöne Aussenlandefelder unter mir und im Briefung wurde klar gewarnt, daß die letzten km nicht wirklich landbar sind und vor dem Dettinger Buckel noch die Stromleitung überflogen werden muss.
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Landbar, ich zieh 10km vor dem Ziel den Motor ! |
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ohne Geschwindigkeitswertung ! |
Trotzdem die richtige Entscheidung, es geht hier für mich um rein gar nichts ausser besser fliegen lernen.
Natürlich ist es bitter bei bestem Wetter auf Platz 34 zu landen aber wenn man sich das IGC File mal genau anschaut und mit dem Top-Piloten vergleicht, war ich auch vorher nicht gut.
Der Spitzenreiter fliegt den Task mit für diesem Wetter unglaublichen 118.5km/h und auch Platz 20 liegt noch bei 110km/h während ich nur 105 gehabt hätte. 400 Punkte hergeschenkt !
Die weitere Analyse zeigt erstaunlich ähnliche Werte zwischen mir und Platz 1 mit einem gewaltigen Unterschied, die Gleitzahl liegt bei Holden bei 83 und bei mir sind es nur 59. Die Linie weiter nördlich war also ganz deutlich die bessere.
Marc Holden war im Team der Engländer (die sehr effektiven Teamflug betreiben) und am Ende auf dem 3. Platz gesamt.
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Mark Holden Statistik (Nr. 1) |
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und meine |
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