Donnerstag, 28. Juli 2011

790km am 26.07.2011

Satbild 15 Uhr
 Nachdem der letzte wirklich gute Tag 6 Wochen zurück liegt versprach die Mehrzahl der Modelle am Dienstag brauchbare, partiell aber sicher überentwickelte Bedingungen. Wetter-Jetzt hatte für den Bayerwald 400km im Programm was das Potenzal dieses Tages unterschätzte. DWD war mit dem Toptherm deutlich besser.
Das Satbild am Nachmittag zeigt das Wetter an diesem Tag ganz gut. Sehr inhomogen mit abgeschirmt, dann wieder viel Blau und dazwischen geniale Konvergenzlinien. Das bedeutete fliegerisch immer wieder umschalten von Vollgas auf MC0.5 und vor allem große Umwege.
Flug im OLC
Wenn man die Gesamtstrecke zusammenrechnet kommt Seeyou auf 966km. Der Flug war also nicht so langsam wie er sich im OLC mit nur 92km/h Schnitt darstellt, er war einfach nur extrem Zick-Zack mit Kursabweichungen von teilweise 80 Grad. Ich glaube an einigen Stellen hätte man das viel besser und direkter fliegen können, vor allem mit Satbild im Flieger. Denn im Nachhinein wäre auch ein großes Dreieck um Nürnberg rum locker möglich gewesen aber die Front im Westen vom Thüringer sah für mich sehr weitflächig aus was sie aber gar nicht war.
Start gegen 10:30 und erste Bummerl am Pröller, Oberpfälzer sieht noch besser aus aber erst mal hinkommen
Kaitersberg schon eine schöne Wolke
 Hinterm Kaitersberg stand der nächste Bart schon perfekt gezeichnet am Hohen Bogen so daß die Querung Chamer Becken zum Oberpfälzer diesmal sehr einfach war wo ich mit ca. 1400 MSL ankomm und eine für diese Uhrzeit geniale Optik vorfinde.

perfekte Wolkenoptik am Oberpfälzer Wald (Schwarzkopf)
 Von da fliege ich weiter Richtung Ochsenkopf (Fichtelgebirge bei Bayreuth) und dann bis knapp hinter Sonneberg im Thüringer Wald. Nur bei Erbendorf flieg ich einige Wolken falsch an und muss mich wieder etwas ausbasteln da ich für den Direktanflug der extrem gut aussehenden Wolken über dem Ochsenkopf zunächst zu tief bin.
typische Wetteroptik am ersten Schenkel
Ich wende bei Sonneberg weil zum einen der Weiterweg nicht mehr gut aussieht und vor allem der Rückweg langsam fraglich wird weil riesige TCU in den Himmel spriessen.

Am Rückweg vom Thüringer ziemlich schattig

Mein Plan ist nun übers Erzgebirge zu fliegen und dann zwischen Prag und Karlsbad durch ein freies Dreieck  einzubauen. Ich fliege über Hof Richtung Erzgebirge und muss dann das Vorhaben abbrechen da sich ein riesiger AC Schirm über CZ breitgemacht hat.
Dieser Schlenker waren schon 50km Umweg, leider.
Weiter gehts Richtung Straubing wobei ich mich wieder westlich halte da der komplette Oberpfälzer und Bayerwald total überentwickelt hat.
an der Donau entlang die beste Linie, links der Bayerwald, rechts der Gäuboden
Auch am Bayerwald entlang gibts eine super Strasse an der Waldkante. Ist ja oft so daß es dann dort am besten geht wenn der Hauptkamm überläuft. Durch die Abkühlung fließt die kühle Luft dann in das Donautal ab und trifft dort auf die von der Sonne aufgewärmte Luftmasse so daß sich dann dort eine Konvergenz bilden kann. Obwohl es schon 2 Uhr vorbei ist will ich wenigstens noch bis zu den Alpen kommen und halte mich soweit wies geht südlich und komm so bis Fürstenzell (südlich Passau).
Ich kann mir wenigstens nun ein Bild machen vom geplanten Alpeneinstieg über Passau - Hausruck - Scharnstein aber erstens ist jetzt bis zum Hausruck keine einzige Wolke mehr und zweitens sind die Alpen selber total übergelaufen so daß ich das Alpenvorhaben auf ein anderes Mal verschiebe.
Auf alle Fälle sind die Distanzen so, daß man vom Sauwald aus gut überblicken kann ob eine Querung mit der LS4 Sinn macht und zur Not bieten sich ja Schärding und Ried/Kirchheim als Absaufflugplätze an so daß man meines Erachtens hier die Querung ohne Aussenlanderisiko machen kann.
Bei Fürstenzell mit Blickrichtung Ried/Kirchheim, wenig einladend hier, ich kehr um.
Es geht wieder rauf bis Weiden und dann wieder Retour. Jetzt sehr viel Schatten unter riesigen TCU Schirmen die in der Inversion auseinandergelaufen sind. Aber ich kenn die richtige Seite und trotz sehr mieser Wetteroptik immer wieder gute Linien. Man muss sich vom Gedanken trennen daß viel Sonne gute Thermik bedeutet. Oft sind es eben die labilen Tage wo es selbst bei 10% relativer Sonneneinstrahlung trotzdem noch viel besser zieht als an einem Tag mit kleinen Warmluftbummerln.

abgeschattet aber trotzdem gehts wie sau, die Wolke links neben dem Panel zog mit 3m
Wie oft am abend zieht das Zeug auf der Sonnenseite, das beste Steigen fast neben der Wolke.

dann wieder blaue Löcher
Da ich für eine Landung in EDMS noch etwas zu hoch bin, versuche ich noch den Südwesthang Pröller zu erreichen wo ein paar Bummerl stehen. Ich komm da mit 1000 MSL recht tief an aber der Versuch war OK da ich noch mit 150-200m AGL in Straubing angekommen wäre. 
Tatsächlich erwisch ich von unten raus 0.5m Steigen noch um fast 19 Uhr und gewinn in dem Bart der nach oben raus immer besser wird (am Schluss fast 3m integriert) mehr als 1000m. Während ich in dem Bart häng der diesmal wirklich exakt an der von mir vermuteten Stelle abgeht bildet sich über mir noch ein richtiger TCU.
Am Südwesthang Pröller die letzte Thermik
Mit der Höhe flieg ich noch bis Deggendorf Dreitannenriegel und lande dann in EDMS nach LX9000 angezeigten 800km, OLC machte aber 790 drauss. Man hätte durchaus noch länger fliegen können aber alle OLC Schenkel waren eh weg.
Für die ganz langen Strecken ist es einfach entscheidend die ersten Schenkel sehr lange zu machen damit man hinterher maximal flexibel ist wenn die Bedingungen schwieriger werden.


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