Freitag, 15. April 2011

Nuernberg Ring

Klaus's II Gesicht drückte in vornehmer Zurückhaltung Skepzis aus als ich von meinem Flugvorhaben (angemeldetes 4-Eck 470km rund um Nürnberg) berichtete (es sollte im Tagesverlauf von Osten abschirmen) aber er war so nett und hing mich dann trotzdem an die Dimona (vielen herzlichen Dank nochmal). Karl hatte sich nach Feierabend bereit erklärt mich vom Acker zu holen und ich hatte sogar ein paar Sachen zum übernachten in die LS4 gepackt.  Aber nochmal zum Wetter:
 PFD Wetter-Jetzt. Das heimkommen wird der Knackpunkt werden.
 Munlager Ortsvorhersage erweist sich im Nachhinein als zu pessimistisch.

 SatBild 15 Uhr. Hier hat es interessanterweise an meinem 1.Wendepunkt wieder aufgerissen der total zu war als ich da war.



und die Flugstrecke (grau das geplante 4-Eck).


starten LS4 mit abgelegter Fläche ist nicht ganz ohne. Mit Wasser würde ich es glaube ich nicht probieren wollen. Man driftet trotz vollem Seitenruder schon ziemlich raus.

Beim ausklinken.
Taktik 1x1 Punktesammeln
Ich hatte mich entschlossen den Abflugpunkt auf Straubing zu legen und die Aufgabe so einprogrammiert. Die Entscheidung wäre richtig gewesen. Munlager ist natürlich thermisch erst mal besser aber es sollte ja im Osten zulaufen und dann ist es natürlich sinnvoll wenn man sich nur nach Straubing ableiten lassen muss und nicht nochmal hoch zum Munlager oder noch schlimmer zum Pröller. Natürlich war aus Wettergründen das 4-Eck gegen den Uhrzeigersinn. Auch die Entscheidung war im Prinzip richtig, anders rum wäre ich nicht wieder heimgekommen.
Ideal nach DMST und OLC Regeln ist es, wenn man sich 1000m über dem Starpunkt=Endpunkt ausklinkt wenn es ein Flugplatz ist, so machten wir das dann auch. Das gibt genug Höhe im am Munlager die ersten Wolken anzuschauen.





Es geht sehr sehr gut los. Nach einigen mässigen Bärten um erst mal warm zu werden ziehe ich den Bart des Tages, 4m integriert unter der kleinen unscheinbaren Wolke hinten.
Zwar hab ich 30km/h Gegenwind aber komme doch sehr gut mit einem geschätzten 100km/h IAS Schnitt vorwärts, muss Anfangs wenig kreisen.
so geil siehts bei Nittenau aus. Wenn ich mich daran erinner wie ich mich letzten Sonntag hier noch abgequält hatte...



Es wird aber dann doch recht schnell schattig und richtig abgeschirmt, am Boden maximal noch 5% Sonnenanteil. Im Westen sieht man mehr blau aber ich kann nicht hin, da ich ja rechts um Grafenwöhr rum muss. Die Wolken leben anscheinend noch von den aufgewärmten Böden und der extremen Labilität denn obwohl es fast hoffnungslos aussieht kommt man sehr vorsichtig und mit MC 0.5 zwar aber immerhin vorwärts.
Hier verlier ich natürlich Zeit da ich viele Suchkreise fliegen muss. Ich verfluche die Amis und mach mir ausserdem eine Gedankennotiz die Rückschleppkosten ab Weiden Schempp-Hirth in Rechnung zu stellen.
Ich nähere mich meinem Wendepunkt auf 8km und komm immer tiefer. Mein Wendepunkt liegt leider so, daß ich nach dem Umrunden des WP noch über einen 900m Pass muss und das geht sich niemals aus. Die komplette Region um den Punkt herum ist 100% abgeschattet. Ich geb hier mein 4-Eck auf.
Ich halte mich dafür mehr westlich und fliege auf einen sonnenbeschienenen Süd-Hang zu wo ich einen extrem bockigen Leebart in 250m Grund ziehen kann. Neben mir in Augenhöhe der Ochsenkopf. Hätte da die Sonne nicht drauf geschienen wärs hier vorbei gewesen und ich wär in Bayreuth gelandet. Aber ich hab in letzter Zeit extrem viel Dusel.

man sieht hier links unten die Sonne auf dem Hang wo ich dann den Bart bekomm und rechts hinten wäre der Wendepunkt an dem ich gescheitert bin.
im rettenden Bart neben Ochsenkopf
es geht jetzt an Bayreuth vorbei Richtung Westen. Da mein ganzes 4-Eck kaputt ist halte ich mich nicht mehr an meine WP und flieg einfach den Wolken nach um die CTR + C-Airspaces Nurnberg rum.
Richtung Westen
Richtung West schaut alles schon freundlicher aus, die Wolken sind richtig strukturiert und der Sonnenanteil am Boden steigt auf 30%.
noch weiter im Westen perfekt
Bamberg
An Bamberg vorbei dann allerdings bis zu den Hassbergen wenig Wolken und ich muss mein Wolkenschlenzen auf klassiches Kurbeln umstellen. Geht auch, aber eben nicht so schnell.
Ich warte bis ich eine schöne Wolkenautobahn nach Süden erwisch und bieg ab, checke aber nicht daß ich so direkt kurs auf die TMZ und Segelflugsektor Nuernberg (oben gelb) erwisch der in Seeyou nicht auf er Karte erscheint (muss man in den Luftraum-Settings extra aktivieren !).
Er warnt aber irgendwann und ich hab umsonst einen großen Knick gemacht (siehe Seeyou-Weg).
Ich flieg also wieder West bis zur nächsten fetten Wolkenstrasse und bieg erneut ab.
Über die 2 CTR Illesheim und Ansbach flieg ich bei >2000m Basis locker drüber.

Auf dem Weg Richtung Sued sehr geile Wolken
ich bin weit genug südlich und nehme Kurs auf Straubing
im Gegensatz zu dem was ich erwarte wird es eigentlich immer besser, in der Gegend von Beilngries fast Nambia-Wetter.
geschafft ! Im Gleitpfad von EDMS
 Die Wolkenstrasse bzw. Konvergenz die nun folgt ist extrem. Kurbeln wird nun fast völlig eingestellt, fast alles im Delphin. Ich wende kurz vor Straubing, flieg die Linie nochmals zurück um die 500km sicher voll zu machen und wende dann erst auf Straubing.
Ab dem letzten Wendepunkt sind das ca. 270km mit einem 120'er Schnitt.
Ich hätte hier noch 50km rausholen können aber ich spür meine Füsse nicht mehr, draussen in 2500m hats ca. -8 Grad.
Am Ende sind es 550km OLC mit integriertem 400km FAI Dreieck.

Der Flug bot wieder von allem etwas. Etwas tricky oben bei Bayreuth und dann am Ende Namibia-Feeling pur.

War geil...




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