Sonntag, 22. Dezember 2013

Kiripotib mit Antares 23e, 18.Dezember

So, wir haben den 22.12. und aufgrund einer extremen Schlechtwetterphase  werde ich die nächsten Tage  viel Zeit haben wieder etwas über meinen Kiripotib Aufenthalt zu berichten.

Vorgeschichte:

dieses Jahr war es mir leider nicht mehr möglich den Ventus mitzunehmen, weil Kiripotib nun voraussetzt, daß Flieger verchartert werden müssen und dazu hatte ich keine Lust. Also charterte ich die Antares 23E vom Rent a Glider Team.
Die Antares hatte dann erst 1 Tag vor dem Containerverladen den Erstflug und entsprechend skeptisch war ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrung mit Neuflugzeugen. Aber natürlich war ich auch neugierig, wie die neue 23m Klasse (Quintus, Antares23E) unter namibianischen Bedingungen performt.
Ich hoffe neutral über alles schreiben zu können, denn es wird positives aber auch negatives geben.
Am 17.Dezember kam ich an und hatte Gelegenheit mich mit Software und Bedienung vertraut zu machen denn mein Charter-Vorgänger hatte die Batterien komplett leergeflogen was zur Schädigung einiger Zellen geführt hat die dann teilweise ausgetauscht werden mussten. Dazu musste neben 16.000 Euro Schaden sogar ein Techniker von Lange einfliegen um die Akkus zu wechseln.
Als ich dann ankam war das Problem, daß die neuen Akkus noch nicht die gleiche Spannung hatte wie die alten Akkus, die Kapazität aber natürlich von den schwächsten Akkus bestimmt werden da die alle in Reihe geschaltet sind.
Daher gibt es einen Vorgang, der sich balancieren nennt, und bei dem gezielt die zu starken Akkus mit einem Widerstand entladen werden um diese Akkus in der Spannung auch den Wert der schwächsten Akkus abzusenken. Das ganze dauert aber (60 Stunden für 0.1V Differenz).
Nach einem Tag war der Unterschied allerdings erträglich, so daß ich mit nur 25% Leistungsverlust starten hätte können.

Erster Flugtag 18.  Dezember

Am 18. hatte ich also bei bestem Wetter alles zum Start hergerichtet und den Flieger an den Start geschoben. Das Ausfahren geschieht normalerweise durch schieben des Leistungshebels von Position 1 auf 2.
Leider trat der gewünschte Effekt nicht ein und auch ein erneutes hochfahren des Flugcomputers in der Antares brachte nicht den erwünschten Effekt, ausser einem schwachen Piepsen passierte nichts.
Geht ja gut los, dachte ich. Das erste Mal Motor ausfahren und schon geht exakt gar nichts.

Ein Anruf bei Ludwig brachte die Vermutung auf, daß der Elektro-Motor für die Hydraulikpumpe, die das Ausfahren und Fahrwerk bedient, verreckt wäre.
Aufgrund der Tatsache, daß das anscheinend nicht das erste Mal ist, war aber ein Ersatzmotor vorhanden und er beschrieb uns wie wir den einbauen könnten.
Peter beim basteln
Peter war hilfsbereit wie immer und half mir die nächsten 2 Stunden in der prallen Sonne mit dem Austausch.
Da der Motor ohne die Hydraulik nicht rauskommt, muss man manuell die Klappen öffnen und dann den Motor rausheben und mittels Spanngurt fixieren.

Motor und Hydraulikpumpe sowie Leistungsplatine

abgebrannter Motor
An die Schrauben kommt man nicht so einfach hin aber immerhin ging es ohne das losschrauben der Hydraulikleitungen (was Ludwig empfohlen hatte), auch wenn das Adaptieren der neuen Pumpe in der gebeugten Haltung nicht gerade bequem war.
Der Hochleistungs Motor ist ein Plettenberg Motor, der auch oft in RC Modellen eingesetzt wird. Eventuell sind die Temperaturen in Namibia zusammen mit der Tatsache, daß der Motor in einer Aluhülse sitzt die eine gute Entlüftung verhindert, schuld an dem Abbrennen der Wicklungen. Die waren jedenfalls schwarz, der Isolationslack war geschmolzen und hatte so den Motor kurzgeschlossen. Auch war die Kupplung zwischen Motor und Hydraulikpumpe nicht richtig eingestellt und unter starker Spannung, was zu zusätzlichem Widerstand geführt hat und eventuell auch eine Ursache für das Versagen dieses absolut wichtigen Bauteiles geführt hat (ohne den Motor eben kein Ausfahren möglich).
Nach 2 Stunden hatten wir alles geschafft und um kurz vor 4 startete ich dann mit 100l Wasser (Abflugmasse 750kg, 53'er Flächenbelastung) auf der 27.
Die anderen Flugzeuge sind natürlich längst weg und so muss ich mir selber einen Bart aus 300m GND suchen.
Ich tank erstmal sicher Höhe in einem 1m Bärtchen und mach mich dann unter einer Wolkenstrasse auf den Weg nach Süden. Die nächsten 165km kurbel ich keinen einzigen Bart aus und gewinne 1000m dazu. Obwohl ich erst um 16 Uhr gestartet bin schaff ich noch fast 500km mit 148 Schnitt, wenn ich die Startphase und den ersten Bart rausnehme eher 160'er Schnitt.
Die Antares bemühte sich offenbar den totalen Fehlstart wieder gutzumachen.
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=115810154
Dennoch nehme ich mir nach diesem Tag vor, daß ich bei diesem Flugzeug wie mit einem reinen Segler fliegen werde.








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