diesmal sind sich alle Wetterdienste einig, daß es ein guter Tag wird.
Ich bin zwar früh am Flugplatz aber hab noch einiges zu basteln (Mückenputzis wieder hinmachen, Wasserventile fetten etc.).
Ich füll 50l Wasser in die PK und stell fest, daß es so wie in Namibia gewohnt ohne Flächenrad und Flächenläufer keinen Sinn macht da das Wasser oben aus den Lüftungsöffnungen abläuft sobald eine Fläche am Boden liegt.
Ich klebe kurzerhand die Entlüftungen mit einem ganz kleinen Stück Abklebeband zu. Die Idee dahinter: Sobald ich in höhere Luftschichten steige drückts das dann eh weg.
Ich bin gespannt wie es sich mit dem ganzen Wasser mit abgelegter Fläche startet, ist aber kein Problem.
Ich hab ein 772km Dreieck deklariert mit Wendepunkten Lauchingen (Flugplatz auf der Alb südöstlich Stuttgart), Steinach (bei Sonneberg im Thüringer) und Kanzel (querab Philippsreuth).
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Dreieckswahl |
Das Dreieck ist also mit Start am Schenkel. Diese Dreieck haben immer den Vorteil (vor allem wichtig bei motorlosen Segelfliegern), daß man es am Ende einfach abkürzen kann. In diesem Fall läßt man also Kanzel weg und gleitet gleich nach Straubing wenn man erkennt, daß man den letzten TP nicht schaffen kann.
Ich hab meinen neuen Startpunkt für Westdreiecke jetzt östlich Munlager gelegt damit ich dort so hoch steigen kann, daß ich bei Abflug nach Westen in ca. 1300m über Munlager ankomme. Ich muss dann abends den Startpunkt bei DMST FAI Dreiecken mit mindestens Abflughöhe - 1000m überfliegen (muss man sich merken wie hoch das ist). Der Punkt ist ausserdem so gewählt daß ich dann auch Straubing schaff.
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Flugweg | | |
Dieses Dreieck nach Westen abzufliegen hat den Nachteil, daß ich den aktiven Bayerwald am morgen nicht nutzen kann aber der Vorteil, daß ich abends länger fliegen kann.
Meine neue Dreieckstaktik wird aber bei normalem Wetter zukünftig sein, daß ich erst den Dreieckspunkt im Südosten (z.B. Dreisessel) anflieg, dann den gleichen Weg zurück und dann nach Westen weiter. Hört sich nach einem Riesenumweg an, aber da der Bayerwaldkamm im Vergleich sehr früh geht (meist mind. 1 Stunde) trotzdem sehr lohnend.
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Satbild und Dreieck. Man sieht daß es homogen gut ist, nur der Schenkel westlich Nürnberg ist blau |
Dann spar ich mir nämlich das Gegurke in Minderwertigen Bärten was ich mir heute am Abflug antun muss.
50km/h Schnitt und 0.6m steigen bis Regensburg fangen schonmal gar nicht gut an.
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Abflug, schaut eigentlich gut aus. |
Dabei ist AM Müller jetzt (10:30 ESZ) bereits eine Stunde unterwegs und ich schaff nicht mal 1m integriert. Die einzigen Wolken stehen auch weit nördlich Munlager, ein Riesenumweg.
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der Dreck zieht nicht, maximal 1m |
Ich kämpf mich bis Regensburg vor, ab hier wirds, ohne daß sich die Wolkenoptik großartig ändert, schlagartig besser.
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Regensburg |
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die ersten Wolkenstrassen |
die ersten Wolkenstrassen stehen weiter südlich als normal und so flieg ich diesmal südlich Beilngries.
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an der Alb, links AM |
Die schwäbische Alb geht wie die Feuerwehr und ich kann nicht anders als nach meinem Wendepunkt Laichlingen noch weiter nach Westen fliegen, die Wolkenstrassen genial.
Ich lauf auf AM auf, den man leicht an seiner Bugdüse erkennt. Er schwört drauf und es macht ja auch absolut Sinn in der offenen Klassen den langen Weg über die Schläuche zu vermeiden.
Ich flieg noch ca. 20km weiter und wende dann. Ich kann erstmal nicht den direkten Weg auf Sonnenberg nehmen, da die Stuttgarter CTR im Weg ist.
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und die Alb zurück unter Traumstrassen |
Schnitt hier in diesem Abschnitt ca. 150km/h. Der Ventus mit Wasser ist wie geschaffen für diese Bedingungen.
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abbiegen Richtung Nord, oh je. |
Nur Masochisten tun sich bei so einem Wetter Dreiecke an, aber so war halt der Plan...
Es hilft nichts, ich muss von der Alb runter ins Blaue.
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aber Bärte stehen auch im Blauen recht gut |
ich flieg trotz der frustrierenden Optik weiter mit MC=2 vor und schaffe es ohne Hungerbärte weiterzukommen und nehme nur >2.5m am Integrator an. Die Belohnung ist auch auf dieser Schenkel ein 120km/h Schnitt wobei 15km/h Rückenwind dabei waren.
Ich flieg durch die TMZ Nürnberg, da dort einige Flunsen rumstehen und schalt meinen Transponder an.
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die erste fette Wolke, Steigen am Anschlag. Der Bart bringt 5m integriert, der andere Segelflieger hat nicht zentriert und gibt sich mit 3m zufrieden. |
die ersten guten Wolken stehen ab ca. Bamberg rum und bringen herausragende Steigwerte.
Der Einstieg in den Thüringer diesmal aufgrund der hohen Basis super einfach. Dort aber tatsächlich etwas schattig.
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runter über den Oberpfälzer Wald Richtung Arber |
Auch der Oberpfälzer steht wie eine 1 aber die Wolken sehen besser aus als sie sind. Oder ich war zu blöd die Steigkerne zu finden, eins von beiden.
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man sollte doch meinen hier stehen >3m ? |
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so sieht das Ding von unten aus - kaputt. |
einige Wolken zerfallen über mir und ich finde nur maximal 1-1.5m. Zu wenig.
Ich flieg recht forsch weiter Richtung Arber.
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einfach zu benennender Auslöser |
Wo der Kaitersberg in den Arber übergeht steht eine Rinne genau in Südwestrichtung orientiert in die der Wind heute reinbläst.Genau drüber eine schöne Wolke.
Ich komm dort mit 200m über Grat genau richtig an. Kommt man an so einer Stelle zu tief wird es sofort sehr schwierig, sowas kann man dann kaum mehr auskurbeln.
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zieht gut ! |
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weiter am Lusen vorbei, der Bayerwald steht immer noch gut im Futter |
Der Plan den Bayerwald für den letzten TP (Kanzel) zu nutzen geht voll auf. Immer noch trotz bereits offiziellem Thermikende (18 Uhr) noch super tragende Linien.
Ich verlänger mein Dreieck weiter auf 840 FAI und dreh dann auf meinen Endpunkt.
Weiter trau ich mich nicht da ich ja mein Dreieck auf jeden Fall schließen will, es wären aber durchaus 900km FAI drin gewesen.
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ein schöner Tag geht zu Ende |
Am Ende sinds ein 840 freies FAI, 772km angemeldet und OLC 874km mit einem 106'er Schnitt.
Leider stell ich am Abend fest, daß mein Dreieck zwar in der DMST Wertung drin ist, nicht aber im OLC Plus. Wie kann das sein ?
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Dreieck nach OLC Plus Regeln NICHT geschlossen |
Ich hab zwar die FAI Sektoren richtig an und abgeflogen, damit zählt es für die DMST, aber damit das OLC Plus Dreieck zählt muss max. 1km Distanz vorliegen. Bei mir sind es 1.3km, der ganze OLC Bonus fürs Dreieck -
weg ! Daher: Immer einen Marker setzen wo man den Motor aus macht oder sich vom Schleppseil trennt ! Genau da wieder hin oder so, daß sich die Wege kreuzen.
Am Ende daher Tagesrang Platz 2 in der DMST aber nur Rang 18 im OLC Plus.
Es ist bei ähnlich gute Wetterbedingungen und besserer Tageslänge (Juni) von Straubing aus mit dem Ventus durchaus zu schaffen ein deklariertes 1000km zu fliegen. Ich denke nun das erste Mal, daß es für mich wirklich möglich ist. Ob ichs probier weiss ich noch nicht, da das Pokern auf so ein großes Dreieck auch sehr frustrieren kann wenn man 5x hintereinander scheitert.
P.S. Das Wasser läuft auch mit abgeklebten Öffnungen raus, dauert aber 10 Minuten.
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