Sonntag, 6. Mai 2012

30. April, from Hero to Zero

PFD
PFD nahe Null km
Das Klaus Duo 1-2 hält mich natürlich für etwas bescheuert da zu fliegen aber es geht ja ums Training, wie weit man bei sowas kommt.
Morgens am Platz treff ich am Flugplatz 3 Segelflieger die mit DG800 und DG1000 auf einem Wandersegelflug am Vortag in Straubing gestrandet waren. Die wollen zurück nach Aalen, dort stehen die Hänger. Ursprünglich sind die Flieger aber aus der Eifel, Dahlemer Binz.
Ich kann die nicht überzeugen mit mir über die Alpen in die Alb zu fliegen, gut für die. Da hätten nicht mal die 40 Liter Sprit der DG1000 gereicht...
Mein Flugweg:
Flugweg mit Rattelstrecken (rot)
brauchbare erste Bärte
Es geht aber gar nicht so schlecht los. Trotz 6/8 Zirren immerhin fast 2m am Pröller.
Ich gleit weiter zum Brotjacklriegl.
Nullschieber am Brotjackl
Hier hats jetzt leider 8/8 Zirren, keine Sonne mehr.
Entsprechend find ich am Brotjackl nur einen Nullschieber. Wenn ich etwas höher angekommen wäre wärs vielleicht gegangen aber so kann ich in Kreisen und 8-ten seitlich neben dem Sender versuchen die leichte Thermik einzufangen und scheitere letztendlich.
rechts unten Grafenau
Ich arbeite mich langsam tiefer nach  Elsenthal Grafenau.
Eine Landung hier mit dem Ventus ist gar nicht so einfach. Das sieht oben auf dem Bild besser aus als es ist. Wenn man hier abgesoffen ist, findet man eh keine Thermik mehr, alles umgeben von höheren Bergen.
In 200m über Else schmeiss ich den Motor und rattel mich zu einer kleinen Wolke, die genau an der Grenze steht wo die Zirren aufhören.
Wolke, noch unter der Abschirmung

Die ersten Flunsen ziehen ganz gut, und ich arbeite mich langsam in Richtung Moldaustausee, wo die Sonne ohne Abschirmung wieder voll arbeiten kann.
Eine wunderschöne Wolkenlinie reicht bis weit ins Mühlviertel.
schöne Wolkenstrasse nach Südosten
Autobahn-Ende. Blick auf die schönen Quellungen der Alpen
Ich könnte jetzt einfach die gleiche Linie zurückfliegen, aber das wär ja zu einfach.
Die Alpen locken wie immer.
Noch dazu kann man die wunderschönen Quellwolken sehen die absolut erreichbar sind mit meiner Basishöhe von 2700m (denke ich). Der letzte Bart hatte 4m und das Selbstbewusstsein hat sich vom Elsebthal Absaufer erstaunlich schnell erholt ist mal wieder oben auf.
Also Südkurs und hinter Linz in die Alpen.
Wenn man sich das Video ansieht erstaunt es doch, wie lange ich gebraucht hab um zu realisieren daß die ganzen Quellwolken sich mehr und mehr auflösen während ich da ankomme.
Flunsen links von mir lass ich liegen
 Sonst hätte ich sicher nochmal 2-300m unter den paar Flunsen ausgekurbelt die da unterwegs etwas abseits lagen.
alles zerfällt vor mir, die guten Wolken rücken immer weiter nach Süden
OK, aber der Brummer geht sicher noch
und löst sich auch in dem Moment auf
die letzte Chance ist eine etwas größere Wolke die aber auch nicht mehr fit aussieht und vor allem müsste ich da erst durch die Saufzone der Wolken fliegen (Südwind). Die Steigzone sicher an der Südseite. Meine Höhr reicht einfach nicht für solche Experimente. Ich dreh ab.
die Wolke Richtung West sieht gut aus, aber zu weit weg und auch die zerfiel kurze Zeit später
schnell Retour Richtung Seitenstätten
Von oben sahen die ganzen Almwiesen eigentlich problemlos aus, wenn man tiefer kommt sieht man, daß das alles in die eine oder andere Richtung hängt, mit Zäunen zugenagelt ist. Ich blätter in meinem elektronischen SIP Aussenlandefelderkatalog aber es ist halt einfach so, daß hier keine sind, es ist keines in Reichweite. Etwas spät für solche Überlegungen.
Ich bin mir auch keineswegs sicher, ob es noch für den Flugplatz Seitenstetten reicht.
Ich entscheide mich für eine der nicht ganz so schlechten Wiesen, ich glaube es wäre dort wirklich die einzige Chance gewesen einen Segelflieger ohne Totalschaden runter zu bringen.
meine beste Aussenlandeoption in dem Moment
Die hängt, was man im Bild nicht so gut sieht, ganz brutal nach links, einzige Chance ist also fast genau auf der Kuppe landen in Richtung auf das Haus zu. Gegangen wärs wohl, aber safe is anders.

Motor geht aber (wie bisher immer) an. Irgendwann wird er mal sicher nicht angehen. Dann freut man sich doch, wenn man sich etwas mehr Gedanken über das "Drunter" gemacht hat.

Was da meteorologisch abgelaufen ist verstehe ich überhaupt nicht. Fakt ist, daß die Quellungen in einem Umkreis von 20km alle innerhalb 1/2 Stunde verfallen sind und es nicht mal einen Zupfer gab den man hätte auskurbeln können. An Zirren lag es nicht, die Gegend war komplett eingestrahlt. Es muss irgendein fönartiger Absinkvorgang gewesen sein oder schnell einfließende Warmluft in der Höhe bzw. Kaltluft am Boden. Wetter ist nicht immer berechenbar oder für uns logisch.

auch weiter im Westen Richtung Attersee löst sich alles auf
Ich rattel mich Richtung Traunsee / Attersee aber auch dort kann ich nur einmal mühsam wellenartige 1m für 200m auskurbeln.
Der Rest ist Ratteln und abgleiten...
Windrad am Hausruck (rechts neben dem Panel)
knapper Endanflug über Straubing
aber reicht und war genau berechnet
ich schaff es immerhin am Schluss einen Endanflug aus 60km mit MC 0.5 exakt zu landen. Ankunft in 100m. Bugs sind im Rechner auf 5% eingestellt, dann stimmt die Polare genau.


Fazit:

Der Alpeneinstieg hinten um Linz rum bei St. Georgen und nicht an der im letzten Blog empfohlenen Stelle (von Passau vor Linz Richtung Traunsee/Attersee) ist nicht empfehlenswert. Kaum Optionen oder Aussenlandefelder.
Ganz im Gegensatz dazu wirklich die Gegend um den Attersee ein Traum was Aussenlandefelder betrifft (konnte ich beim Rückflug nochmal checken) und natürlich auch Michselsdorf selber. Noch dazu ein bekannter Thermikspender am Hausruck.









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