lange im Forum diskutiert vermuten wir alle nach Studium der diversen Wetterdienste daß das ein Super Tag wird. Wie immer kann man sich von Blau (DWD) bis breitgelaufen alles aussuchen aber wenn man die Prognosen in einen Mixer schmeisst und gut durchrührt bleibt immer noch im Mittel ein guter Tag übrig. Also Wecker auf 6 Uhr gestellt weil ich mir noch eine neue Wölbklappenkulisse einbauen will.
Um die Uhrzeit schau ich aus dem Fenster - alles bedeckt und schlaf erstmal weiter.
Am Flugplatz angekommen eine für diese Uhrzeit extrem ungewohnte Betriebsamkeit.
Ich bastel wenig an meiner Kulisse rum nachdem ich die ganze Verkleidung rausgerissen hab aber schaff es nicht die kleinen Schrauben aufzubekommen und schleif kurzerhand mit ein paar Feilen die Kanten wieder tiefer.
Starte viel zu spät um 10:22 Uhr, wär locker eine Stunde früher gegangen.
Als ich beim Start von -2 auf +2 umwölbe spring die Wölbklappe wieder auf -1 zurück. Ich hab keine Ahnung was los ist aber halte den Klappenhebel einfach mit der Hand fest auf +2 und mach erstmal Höhe.
Kündige meine Landung an, kann aber dann das Problem (Trimmung hängt maximal schwanzlastig fest und drückt daher mit der gemeinsamen Feder die Wölbklappen negativ) durch Anwendung simpler Gewalt lösen. Hatte beim Startcheck zwar die Funktion der Wölbklappen geprüft aber eben nicht bei hinterer Trimmung (Startstellung). Was so alles passieren kann...
Roy, Jürgen und Robert vereinbaren einen Teamflug und fliegen ein Dreieck gegen den Uhrzeigersinn Bartol. Amal, Coburg.:
|
Dreieck der Teamflieger |
Ich schreibe ein Dreieck in die andere Richtung aus, 808km Oppingen auf der Alb, Schuetzenberg (nördlich Suhl am Thüringer) und Lusen.
Hier die Flugspuren der Straubinger im OLC:
|
Flugspuren |
Die ganze Orga klappt mit 2 Schleppmaschinen heute bestens und in wirklich überraschend kurzer Zeit sind alle in der Luft.
|
Kehlheim |
Läuft von Anfang an ganz brauchbar und hab nur bei Kehlheim erstmal einen kleinen Absitzer.
Basis dort ca. 1350m MSL. Ich hatte mich von den Wolken auf eine recht südliche Linie locken lassen aber ich glaube immer mehr daß der Nordschlenker einfach lohnt und schneller ist.
|
ab Ingolstadt werden die Wolken zahlreich, Teilstrecken unter Wolkenstrassen |
|
Vorbereitung auf Stuttgarter Luftraum und Segelflugsektoren |
|
Grund Remmingen Kraftwerk |
Auf der Alb lass ich mich wieder zu weit südlich abtragen und flieg einen riesen Bogen zu meinem WP.
Die Bedingungen überall auf der Alb OK, leider exakt an meinem Wendepunkt nicht.
|
Richtung Wendepunkt |
|
und runter von der Alb, hinten lockt die Sonne |
Es ist unglaublich, was mich das Umrunden der WP manchmal Zeit kostet.
Ich verheiz meine ganze Höhe und kann gerade noch mit Restreserven von der Alb ins Flache gleiten.
Es reicht auch nicht mehr um unter der Stuttgarter D mit 4500 Fuss Deckel seitlich rauszugleiten und nehm erstmal eine Wolke hier. Immerhin ist die Alb Nord Aktiv (kann man auf der Alb ATIS 119.325 abhören).
|
100% Wolke mit starker Ausflunsung unten, muss man nehmen und viel Alternativen hab ich nicht |
Die Wolke schaut aus wie eine Atombombe und zieht auch entsprechend.
Leider kann ich die nur bis 1372m auskurbeln, schade.
|
gut, daß die gezogen hat, nur noch 820m MSL |
die nächste lohnende Wolke bei schwäbisch Gmund darf ich dann bis 1676m kurbeln. Insgesamt sehr dämlich geflogen da ich mich freiwillig unter den Stuttgart Deckel begeben hab und meine Arbeitshöhe so einfach weg war.
|
Steigerwald, mässig |
Am Südende Steigerwald gehts mässig dahin, wie immer die guten Steigwerte erst weiter nördlich.
|
2. Wende Schuetzenberg bei Suhl |
Die 2. Wende liegt diesmal perfekt, kann ich gut ohne Schlenker oder Höhenverlust anfliegen.
Thüringer geht gut, allerdings wenig wirklich tragende Linien, dafür aber gute Bärte.
|
es wird schattig |
ab Weiden wirds auf einmal richtig schattig in Blickrichtung Lusen aber hilft ja nichts, ich muss da hinfliegen. Ich nehme komplett das Gas raus (MC 0.5) um oben zu bleiben.
|
die schöne Wolke am hohen Bogen war kaputt als ich da war |
Ab dem Chamer Becken scheint die Sonne wieder schön rein aber die Steigwerte lassen aufgrund des niedrigen Sonnenstandes (nach 5) schon zu wünschen übrig.
|
wo gehts hier zum Bart ? Ich weiss es nicht und find nix. |
Ich schaffs einfach nicht die Bärte zu ziehen und flieg im 25km/h NordOst den Kaitersberg entlang dynamisch was immerhin einen Nullschieber gibt.
|
Arber |
Auch der Arber gibt nichts her und ich gleite in das Tal Richtung Lusen wo ich genau im Tal über Zwiesel den Bart finde. Hab ich schon erwähnt, daß die besten Bärte um die Uhrzeit im Tal stehen ??
|
Wende am Lusen |
|
wer da nördlich Lusen tief kommt, kann schonmal beten. Hohes, völlig unlandbares Plateau. Alle guten Fluchtwege hier gehen nach Westen |
Sicher hätte man den OLC Flug noch etwas verlängern können, Thermik war noch ausreichend vorhanden aber einfach kein Bock mehr und ein Bier mit den Segelfliegerkollegen um auf den schönen Tag anzustossen ist ja auch was schönes.
Für alle Straubinger ein toller Tag und auch unser Lukas hat die ASK23 ordentlich vom Heimatplatz entführt.
Nachbetrachtung zum eigenen Flug:
Es ist schon erstaunlich, wenn man meint recht gut geflogen zu sein (deklariertes 808km) aber sich im OLC auf Seite 2 wiederfindet. Im Vergleich mit anderen Piloten bin ich einige Teilstrecken einfach schlecht geflogen. Es lag nicht nur am späten Start, andere waren diesmal einfach schneller.
Weniger Dank meines Talents als Dank meiner Freizeit und meines Fleisses bin ich nun aber auf Platz 2 in der Deutschen DMST. 4 Flüge innerhalb von 12 Tagen über 800km. Tja, gute Segelflugbedingungen gibts halt auch manchmal in DE.
DMST Rangliste 2012
Der herausragende deklarierte 1000km Flug von Siegfried Samson mit einer DG800 !! (wie er die wohl getunt hat ?) zeigt, was am 13. Mai, möglich gewesen wäre:
OLC Samson
Immerhin ist er 2km zu wenig geflogen, um mich vom Platz 1 im BHC Cup zu verjagen:
BHC 2012
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen