ich bin richtig überrascht, daß entgegen der Vorhersagen keine Restbewölkung morgens zu sehen ist und bin schon um 7:30 am Platz.
Mit dabei der Sepp und der Robert, später kommen noch die Ex-Deggendorfer dazu (Hans und Thomas) und auch der Mini Nimbus kommt heut in die Luft.
Es entwickelt unglaublich früh, die ersten Bummerln gegen 8 Uhr. Aber einfach alles zu niederig, ich wart bis 9:30 da ich nicht die Nerven für weniger als 500m AGL hab.
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Flugweg |
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Wetterglück, genau an den Schenkeln gut Bedingungen |
Ich meld 850km an, weil das ausreicht um in den DMST vorläufig auf Platz 1 zu kommen in der Gesamtwertung.
Im Nachhinein betrachtet hab ich viel Glück mit den Bedingungen gehabt. Ich hab das Dreieck bewusst so gelegt, daß es das Erzgebirge ausläßt, da der DWD das völlig breitgelaufen gemeldet hatte und sogar mit Schauern. Die Realität war genau das Gegenteil, das Erzgebirge war, ausser im östlichen Teil am späten Nachmittag teilweise blau.
Die Bilder:
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fast schon zu viele Wolken am Start, wie immer Ratteln auf 1700m MSL |
Den Startpunkt überfliege ich wie immer mit 1700m MSL und merke mir die Höhe, weil ich mein FAI Dreieck in mind. 700m MSL dann schließen muss (-1000m).
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langsam unter den tiefen Wolken entlangschwabbeln |
Bei niedriger Basis und vielen Wolken am besten sehr langsam fliegen (MC0.5) und mehr Umwege als normal in Kauf nehmen um immer unter der optimalen Linie zu bleiben. Der Schnitt so überraschend hoch da ich hier kaum kurbel.
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Schneeberg rechts und Ochsenkopf links im Fichtelgebirge, hier bei NW-Wind im Lee (nicht wirklich schlau) |
ab Weiden wird die Optik besser, aber ich find die Bärte unter den gut aussehenden Wolken nicht. Am Fichtelgebirge droht im Lee bei 3m Fallen der Absaufer aber ich zieh einen schönen Leebart.
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Thüringer. OK aber nicht überragend |
Der Thüringer ist im südlichen Teil durch 2/8 CU gezeichnet aber es fehlen einfach die tragenden Linien die einen guten Schnitt ermöglichen. Durch der 20 km/h Gegenwind auf dem ersten 312km Schenkel daher nur 87km/h Schnitt.
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endlich mal dem Ventus die Sporen geben im Nordteil Thüringer |
Diesmal ist der Nordteil besser, wo ich dann unter schönen Linien (leider nur 30km lang) dem Ventus erstmals Wölbklappe S spendieren kann.
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Eisennach und Wartburg |
bei Eisennach überfliege ich die Wartburg und wende dann 20km weiter nördlich bei Eschwege. Bedingungen auch hier gut, 2/8 bei wenig tragenden Linien aber guten Steigwerten.
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Nationalpark Hainich |
Ich wende und flieg Südost zunächst über den Hainich Nationalpark, das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet in Deutschland.
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Erfurt, rechts der Flugplatz |
Die CTR Erfurt kann man, sofern über 914m MSL, überfliegen.
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Absaufer bei Gößnitz |
die CTR Gößnitz ist 762m MSL, dennoch schaff ich es fast von oben in die CTR abzusaufen.
Ich flieg gezielt eine große Gleisanlage und Industriegebiet an, find den Bart bei noch 820 MSL allerdings auf der Nordseite, was bei NW Wind natürlich ausschließt das der dort abgegangen ist.
Wenn man hier anfällig für den "Confirmation Bias" wäre, könnte man den Fall natürlich abhaken unter "Industriegebiete haben immer Thermik". Letztendlich find ich aber genauso oft Thermik an Stellen wo ich es nicht erwarte wie an Stellen wo ich es tatsächlich erwarte. Das Flugzeug per Zufallsgenerator steuern und eindrehen wenn man die Luftmasse spürt scheint nicht wesentlich schlechter zu sein als gezielt Stellen anfliegen wenn man tief ist. Es gibt hier natürlich auch Ausnahmen, Thermik ist vor allem im Bergland nicht zufällig verteilt.
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Erzgebirge, blick nach links in die Tschechische Ebene |
Der Schenkel dank etwas Rückenwind 114km/h, ich wende querab Pirna, tank am Erzgebirge nochmal Maximalhöhe und gleit in die Tschechische Tiefebene ab.
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etwas tief, die Wolken stehen in der CTR Prag |
Die Tschechei unterhalb des Erzgebirges ist nordöstlich der Engstelle Karlsbad / Prag thermisch im Prinzip schlecht, sieht man schon an den flunsigen kleinen Wölkchen die aber alle nicht ziehen, aber hier hab ich richtig Schwein, ich zieh mittem im Blauen einen 3m der mich in Reichweite der schönen Wolken des Hügellandes südlich Karlsbad bringt. Überhaupt ist die Region Karlsbad hervorragend und bietet oft die besten Bedingungen der Umgebung.
Ab hier ist der Flug im Kasten wenn ich keine groben Fehler mach, also lass ich alle Fehler links und rechts liegen.
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ab Pilsen super |
hervorragende Bedingungen ab hier bis in den Bayerwald, trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit (5 Uhr) der schnellste Abschnitt des Fluges.
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schöne Wolken im Bayerwald, aber die Kraft läßt nach |
Die Wolken im Bayerwald selber schauen zwar noch super aus, aber ohne richtig Power.
Ich bin dennoch bald in Endanflughöhe für den 850km Task mit estimated Arrival time 18 Uhr und überleg mir wie ich das noch verlängern kann ohne mein Dreieck zu riskieren.
Ich flieg daher noch Rachel/Lusen weiter, immer in Gleitreichweite zu meinem Zielpunkt und dreh dann auf meinen letzten Wendepunkt (Brotjacklriegel) und meinen Zielpunkt Bogen ein.
Vor dem Zielpunkt mach ich nochmal Maximalhöhe. Es ist 18:30 Uhr und um jetzt noch die 1000km voll zu machen brauch ich noch 140km. Es erscheint völlig ausgeschlossen, aber ich probiers trotzdem. Dank der langen Schenkel hab ich noch 3 OLC Schenkel zur Verfügung.
Um 19:15 zieh ich, übrigens immer in Gleitreichweite Straubing, über Regensburg nochmal mehr als 1m und bastel mich wieder auf 2000m hoch.
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kurbeln bis an die Inversion bei tiefer Sonne |
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Regensburg im Abendlicht |
Die Höhe erlaubt es mir noch weiter Richtung Westen zu fliegen. Am Rückweg steht der Bart über Regensburg immer noch an der gleichen Stelle, diesmal allerdings ohne Flunsen.
Überhaupt atmet die ganze Stadt, flächiges leichtes Steigen im gesamten Stadtgebiet.
Es reicht jetzt für die 1000km und ich gleit Richtung Straubing retour. Überm Stadtgebiet Straubing hätt ich um kurz nach 8 abends nochmal 1m auskurbeln können !
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Anflug auf Straubing kurz vor Sunset, sowas hat man normalerweise nur in Namibia ! |
Der Flug
Link zum OLC
zwar nicht besonders schnell aber eben extrem lange (mehr als 10 Stunden), bringt mir den ersten Platz in der Tageswertung sowohl DMST wie auch OLC Plus und bringt mich auch, zumindest vorübergehend, auf Platz 1 in der Gesamtwertung DMST:
DMST 18m Deutschland