Montag, 23. Mai 2011

Reinfall

Wetter-Jetzt und DWD überschlugen sich vor optimistischen Prognosen, DWD sprach von "sehr guter" bzw. "richtig guter" Thermik. Da muss man misstrauisch werden, denn diese Wortwahl hatte er noch nie verwendet.

  
PFD Wetter-Jetzt
Dr. Jack, rot markiert mein Motor werfen
 na ja, wenn man mal genau hinsieht gab es schon etwas was mich etwas misstrauisch gemacht hat, das war die recht verhaltene Vorhersage von "Dr. Jack", dessen Thermikvorhersagen hier und vor allen hier kostenlos abgerufen werden können. Richtig gute Tage waren hier immer tieforange oder rot, zumindest im Bayerwald.
Na ja, ein 800km FAI bei solchen PFD ausschreiben ist ja fast ein Muss und ich schaff es diesmal nachdem ich gar nichts mehr basteln muss 9:30 zu starten. Die Sicherung von meinem Motor fliegt diesmal schon beim Rollen am Boden und läßt sich nicht mehr reindrücken, ich start trotzdem auch wenn mich das ILEC dann ständig warnt und rumpiepst.
Auch das einfahren geht erst nach dem 4. Versuch und erneutem Anlassen. Danach überrascht mich das ILEC mit einer neuen Fehlermeldung die ich noch gar nicht kannte "Servoerror" und der Turm bleibt auf 45 Grad Stellung stehen. Irgendwann ist der Propeller dann verstaut und ich gleite erstmal meine Sicherheitsrattelausmachhöhe ab. Erst in 1000m MSL !!, also 400m Grund kann ich unter eine Wolke gleiten, so mies niedrig ist die Basis noch um die Uhrzeit.

Nachdem ich mir diesmal richtig feste vorgenommen hab in >300m AGL den Motor zu werfen hab ich ungefähr 100-200m Arbeitsfenster.
Aber wer große Strecken fliegen will muss früh raus, sagt auch Alexander Müller, also quäle ich mich in der Hoffnung auf bessere Zeiten Richtung Bruck und kurbel unglaubliche 0.2-0.5m integriert unter riesigen Wassersäcken ohne definierte Unterkante aus bis ich bei östlich Schmidgaden die erste gute Wolke erwische die mich mit unglaublichen 1.4m auf 1500m MSL katapultiert.
Es ist jetzt fast 11 Uhr und irgendwie gingen die anderen Tage um die Uhrzeit besser, aber ich geb die Hoffnung nicht auf.
Die Wolken ziehen sich auf einmal zurück und sogar am Entenbühl nur einzelne Flunsen. Von dort bis hinter Tirschenreuth alles blau. Während ich dieses Becken durchfliege kann ich zuschauen wie die Wolken am Schneeberg weniger werden und nur am Erzgebirge stehen noch gute Wolken, aber ziemlich weit weg. Ich geb das Dreieck auf und schalte um auf JOJO am Bayerwald.
Am Rückweg locken mich einige Wolken auf die Tschechische Seite des Bayerwaldes aber die sind vom Charakter nicht besser als die Meerjungfrauen aus Fluch der Karibik Teil 4.
Ziemlich schnell komm ich in die missliche Situation daß ich zwar im Gleitbereich Arnbruck bin aber eben doch nicht weil hoher Bogen und Kaitersberg im Weg sind.
Da das Gelände hier total unlandbar ist gleite ich ins Tschechische Tiefland ab. Vor Klatovy glättet sich die Landschaft und erste halbwegs landbare Äcker kommen ins Gesichtsfeld. Ich beschließe nicht weiter nach Thermik zu suchen weil der Tag eh Zeitverschwendung ist und den Motor diesmal in ausreichender Höhe über einem Acker anzumachen was auch tatsächlich funktioniert ohne irgendwelche Probleme.
Meine Alternative wäre der Flugplatz Klatovy gewesen aber da wäre ich recht niedrig angekommen, zu niedrig für einen Motorstart.
mein Flugweg, rot=Rattel an
Satbild 12 Uhr


Donnerstag, 19. Mai 2011

18.05.2011 785km

Meteorologisch war der Tag durch Zustrom von mässig labiler Warmluft geprägt mit Wind aus südlichen Richtungen. Das ist anscheinend der Baustein für eine wirklich gute Konvergenz im Bayerwald (im Gegensatz zu labiler Kaltluft aus NO).
Meteoblue
 sehr gut die Vorhersagen von  Meteo Blue My Maps
hier kann man sich individuell (nach Anmeldung) kostenlos Karten zusammenstellen. Im Vergleich zum Satbild wirklich erstaunlich gute Vorhersage der Konvergenz.
Noa Satbild gegen 14 Uhr
 eigentlich hatte ich mir aufgrund der Wetterlage vorgenommen nur den Bayerwald bis knapp vor Wien rauf und runterzufliegen (OLC JOJO) aber dann meld ich doch wieder einen 750km an den ich diesmal nicht direkt fliegen will sondern über die Schenkel was ca. 900km bedeuten würde. Grundsätzlich ist das ohne weiteres möglich wenn man dabei gute tragende Linien erwischt. Diesmal leider nicht.
mein Flugweg
 Bayerwald am Anfang geht eher zögerlich los, Steigen im Schnitt 1.5m. Dann aber unterhalb Dreisessel wirds echt gut. Ich flieg bis Freistadt und wieder Retour, mittlerweile viele Überentwicklungen aber hervorragende Linien bis Hoher Bogen. Wenn der ganze Tag so laufen würde könnte ich auch mal die 1000km angreifen...
Der Oberpfälzer Wald in dem Robert vorher unterwegs war und der jetzt wieder den Bayerwald befliegt geht auch nicht schlecht aber hier ist es halt mehr das übliche Wolke-Wolke fliegen.
Ich bieg ins Erzgebirge ab und ab hier wird es doch richtig schwierig trotz sehr einladender Optik. Der SW Wind wird immer stärker je weiter man nach Osten fliegt und erreicht 25km/h. Vielleicht der Grund für die total zerissene Thermik. Auch am Boden hats an der Kante vom Erzgebirge richtig Wind, wie man an den Seen sieht.
Im Endeffekt bedeutet das bei Wolken unter denen man 4m vermutet maximal 1.5-2m integriert, teilweise nehm ich 1m mit. Ständiges nachzentrieren und verlagern.
Was ich nicht verstehe, bei einigen CuCong liegt das Steigen auf der Nordseite der Wolke, hab ich auch noch nie erlebt bei Wind SW und Sonne SW.
Roy ist in der DM in Zwickau und ich versuch als ich in der Nähe bin Funkkontakt aber erreiche ihn nicht mehr. Wie sich später herausstellt ist er den schwierigen Bedinungen (mit der Libelle ist sowas nochmal eine andere Nummer) zum Opfer gefallen und landet im schönen Erzgebirge...

Ich geb mein Dreieck auf und kehre 30km vor dem 2. WP um.

Auf dem Rückflug steht die beste Wolkenstrasse und auch der Direktflug Richtung Munlager durch Luftraum D Karlsbad.
Ich hab einfach keinen Bock mehr da aussenrumzufliegen wie beim Hinweg und funk Karlsbad an.
Der Controller ist sehr nett und gestattet mir den Durchflug nachdem ich ihm genau beschrieben habe wo ich bin und wie ich durchfliegen will. Ich erwähne noch daß ich auch einen Transponder hab und nachdem ich den eingeschaltet hab und er mich auf dem Radar hat (Juhu, das erste Ding in meinem Panel was einfach auf Anhieb funktioniert) erwartet er auch keine Positionsmeldungen mehr.
Er bekommt auch gleich mit als ich aus seiner CTA wieder rausflieg und ich meld mich ab.
Wie gesagt, es wäre auch kein Problem ohne Transponder gewesen, vielleicht ganz interessant für weitere Streckenflüge in diese Richtung, in Karlsbad ist verdammt wenig los.

Ich erwisch eine schöne tragende Linie östlich Tirschenreuth (wieder mehr auf der Talseite verschoben als ich vermutet hätte !)
LX sagt bei Schmidgaden +420m auf Munlager und EDMS und ich flieg los.
Leider hat mein Ventus an diesem Tag trotz Mückenputzis etc. nur eine Gleitzahl von 1:38 und so kommt es, daß mein Endanflug noch richtig spannend wird. Ich schaffs nicht mal mehr im Direktflug übers Munlager zu fliegen weil der 650m hohe Berg im Weg ist. Ich dreh also links ab und flieg in 80m über einen Taleinschnitt ins Tal zwischen Pröller und Munlager ab.
Danach ist es erst mal safe weil das Gelände ja hier abfällt und ich eine sehr gute Aussenlandewiese neben dem Munlager markiert hab.
Aber ich hab +50m auf Straubing und versuchs einfach mal was dann auch gut klappt. An Motorausfahren darf man in so einer Situation nicht mal denken, leider.

knapp übers Munlager zum Schließen des Dreiecks

Endanflug EDMS

Sonntag, 15. Mai 2011

Freitag der 13. 670km

PFD DWD
 die PFD sowohl von DWD als auch Wetter-Jetzt lassen große Pläne zu und ich schreibe ein 800km FAI um Tschechien rum aus. Robert auf seiner ASW und Karl auf der LS4 sind auch mit dabei, starten aber etwas später.
PFD Wetter-Jetzt

Satbild 13:30 Ortszeit
geflogene Strecke

Start

  
Rattel aus
 in 1400m mach ich die Rattel aus und brauch diesmal 3 Versuche zum einfahren des Turmes weil der Propeller jedesmal über die Sollstellung hinaus dreht. Das kostet mich diesmal 200m. Aber nicht schlimm, der erste Bart ist schnell gefunden und geht mit 2.2 integriert, was für die Uhrzeit schon sehr gut ist. Ich stell meinen MC hoch auf 1.5 und düse los. Weit komm ich leider nicht, 3 Wolken hintereinander halten nicht das was die einladende Optik verspricht und schon finde ich mich in 300m AGL wieder. Ich realisiere daß das eigentlich zu tief ist um den Motor anzulassen und gleite Richtung Süden in die Donauebene ab um wenigstens ein gutes Aussenlandefeld zu haben oder Griesau zu erreichen. In dieser Situation den Motor zu werfen wäre, so wie meine Zuverlässigkeitstests am Sonntag verlaufen sind, aussichtslos gewesen.
viel zu tief
Das Saufen ist echt heftig und ich hab noch 100m Grund als ich endlich etwas wie Thermik spüre. Mühsam kurbel ich mich wieder hoch und frag mich wieso ich nicht einfach in 500m AGL den Motor geworfen und nochmals über meinen Abflugpunkt geflogen bin, darf man ja...
Statt dessen verliere ich mehr als 20 Minuten beste Thermikzeit, bei einem 800km Dreieck fast schon das Aus.
Aber so bastel ich mich in 1m integriert halt wieder mal hoch und danach gehts ja auch ganz gut voran wenn man mal vom Gegenwind (15km/h) absieht.

Nittenau
westlich Hof
am ersten Wendepunkt


etwas schwierig ist der Bereich vom Oberpfälzer Wald in den Thüringer Wald so zwischen Kulmbach und Sonneberg. Danach gehts aber bestens und es sind schöne tragende Linien zu finden. Das beste Wetter des Tages daher ziemlich genau am ersten Wendepunkt bei Suhl.
Mein 60Minuten Mittel steigt auf 140 und ich bin optimistisch den Task vielleicht doch noch zu schaffen.
super tragende Linien im Thüringer auf dem Weg ins Erzgebirge
Leider wird es am Ostrand des Erzgebirges schlecht, die Wolken sind faserig und ziehen kaum. Auch in Richtung 2. WP schaut es sehr mies aus und da ich recht tief bin entscheide ich mich in die Tschechische Ebene abzugleiten ungefähr in der Gegen des Ortes Most wo ich schon letztes Mal ewig rumgebastelt hab da dort noch gute Wolken stehen.

die erste Wolke nicht erreichbar da über Flugverbotszone LK P8 (GND-1219m)
leider kommt nun hinzu, daß ich die beste Wolke nicht mehr anfliegen kann da über den im Bild sichtbaren Kraftwerken eine Flugverbotszone ist, also flieg ich im besten Saufen links vorbei und sinke auf Augenhöhe mit der Erzgebirgskante (900m MSL). Das Saufen ist nur logisch da es NW Wind hat und ich nun wunderbar im Lee vorfliege.
tief am Südrand Erzgebirge
immerhin ist der Flugplatz Most in einer ansonsten unlandbaren Region in Gleitreichweite.
Den ersten Lupfer ziehe ich nördlich der Verbotszone und ich kann 3 Kreise drehen bis ich aufgeben muss da mich der Wind sonst in die Zone treibt. Immerhin finde ich noch etwas weiter im Osten dann einen miesen Leebart mit 1.3m der mich zumindest wieder hoffen läßt nach Hause zu kommen.
Pilsen
unter weiter mieser Thermik sauf ich querab Prag nochmals auf 300m AGL ab, diesmal hab ich den Finger schon am Ausfahrknopf da ich hier viele Aussenlandemöglichkeiten hab und auch mit ausgefahrenem Turm sicher landen könnte aber erwische wieder im richtigen Moment und viel Geduld einen 1m.
Ab Pilsen (Bild) wirds immer blauer und Thermikabstände liegen im 10km Bereich.
Ausserdem richtig schwer die Steigzentren unter den Flunsen zu finden, manchmal extrem weit sonnenseitig, dann wieder mittig.
Hoher Bogen 
es wird komplett blau, ich geb mir die beste Mühe oben zu bleiben und finde am Hohen Bogen den letzten schwachen Bart, komischerweise nicht wo ich ihn vermutet hab am Sonnenbeschienenen Südwesthang sondern mitten im Tal davor.
Munlager
ich hab am Ende genug Höhe über Munlager und 200m Plus auf Straubing und gleite vorsichtig mit MC0 heim. Task nicht geschafft und zwischendurch doch etwas ungemütlich aber sicher wieder was gelernt...


Freitag, 6. Mai 2011

05.05.2011 Deklariertes 750'er FAI geschafft !

Obwohl mir der gestrige 800km Flug noch in den Knochen steckt und ich ziemlich fertig aufwach kann ich die sensationellen PFD nicht einfach so verfallen lassen und treff mich mit Roy wieder am Flugplatz.
Erstmal ist am Ventus wieder Bastelstunde angesagt da gestern mein Varioton ausgefallen war.
Meine Vermutung Lautsprecher defekt bestätigt sich wo sich ein Draht an der Membran gelockert hat den ich mit Roys Hilfe wieder anlöten kann.
Natürlich starten wir aufgrund des ganzen rumgebastels mal wieder zu spät.

mein Flugweg mit Satbild 12:30 UTC. Man erkennt die problematische Situation vor dem Einstieg ins Erzgebirge


Roy und ich deklarieren ein FAI über Bayerwald quer durch Tschechien durch an den Ostrand Erzgebirge und dann Nordspitze Thüringer Wald und Retour. 

Ich rattel mich auf meine übliche Abflughöhe 1700m MSL rauf nur um festzustellen daß mein Startfenster komplett in Wolken gehüllt ist und ich wieder auf 1450m absteigen muss um den Task starten zu können.
Es läuft super bis knapp vor Hochficht der wieder mal unglücklich als Wendepunkt gewählt wurde (niedrige Basis, alles abgeschattet, viel besser ist eigentlich ein Wendepunkt nord-östlich).
Dann auf dem Hauptkamm angekommen sehr hohe Basis und gute Steigwerte. Ich tu mich etwas schwer bei diesen Bedingungen ins Tschechische Tiefland einzufliegen aber so ist halt die Aufgabe.
Überraschender Weise gehts aber bombastisch bis ca. Pilsen wo aber alles etwas breitläuft. Roy, der seinen ersten Wendepunkt am Arber hatte fliegt vor mir und berichtet auch nichts gutes. Die Wetteroptik sieht nun, zwischen den CTR Karlsbad und Prag wo man nur einen schmalen Korridor zum durchfliegen  hat und daher sehr wenig Ausweichmöglichkeit, sehr bescheiden aus. Ich bin auf einmal total eingeschüchtert und beginne übervorsichtig zu fliegen = langsam !
Im Nachhinein betrachtet hätte ich hier zügiger durchfliegen sollen, es waren immer noch 3m Bärte zu finden und ich nahm etliche Male aus Vorsicht 1m mit. Daran ist mein Dreieck fast gescheitert.
Roy fliegt den direkten Weg auf den Erzgebirge Hauptkamm und statt ihm zu folgen fliege ich meinen Wendepunkt direkt an was mich in eine noch schlechtere Situation bringt. Bei Most fliege ich unter 100% Bedeckung über eine total verschandelte und durch Bergbau zerstörte Landschaft, meine Stimmung ist am Nullpunkt. Ich sehe das Erzgebirge und dahinter die tollen 3/8 Quellwolken aber meine Höhe reicht nicht aus. Ich flieg wieder einige km zurück weil sich direkt über einem der riesigen Schornsteine eine fette Wolke noch unter der Abschirmung gebildet hat. Dort bastel ich mich dann auf die ausreichende Höhe um den Sprung auf das Erzgebirge zu machen. Ich stolper hier in einen Wettbewerb und finde mich an meinem Wendepunkt Bornau in einem Pulk von 8 Flugzeugen wieder. Unglaublich wie sich die Bedingungen auf 10km ändern können. Hier perfekte Bedingungen. Richtung 3. Wendepunkt Schützenberg (nahe Suhl) wird es aber zwischendurch recht blau weil ich versuch zwischen Erzgebirge und Thüringer Wald abzukürzen, wieder keine gute Idee. Besser wäre es gewesen den Umweg über die Hauptkämme zu fliegen.

Roys (blau) und mein Flugweg (rot)
 
Meine vom LX9000 anzeigte Ankunftszeit EAT liegt bei 19:30 Uhr, ich geb aber einfach nicht auf und zieh das FAI weiter durch. Extrem gut der Schenkel auf dem Thüringer Wald vor Suhl mit einer angedeuteten Konvergenz. Ich flieg zusammen mit einer ASW22 die nicht erkennbar besser gleitet.
Ich wende und während ich noch an Zell Haidberg vorbeifliege planen Roy und Klaus Rosgotteter bereits den Endanflug und finden dort laut dem was ich am Funk mithöre nur sehr schwer Thermik, ich sehe meine Chancen auf annähernd Null schwinden. Klaus muss den Motor werfen.
Die größte Erhebung des Oberpfälzer Waldes nahe Weiden ist der Entenbühl und es ist eigentlich logisch daß dort die Abendsonne auf der SW Seite noch etwas Thermik produzieren sollte. So ist es auch und nach einigen Suchkreisen finden sich dort noch ruhige 1.3m integriert die mich auf Final Glide bringen.
Ich stolper in der Nähe von Schmidgaden nochmal um 18:45 über einen 1m den ich auch noch mitnehme um nicht am Ende doch noch zu knapp reinzukommen denn 50km Endanflug sind lang und da reichen 200m Reserve auf den Platz unter Umständen nicht. Übrigens war das nicht der letzte Bart. Als ich um 19:15 Uhr Munlager überfliege hätte man nochmal einkreisen können.
Ich lande schließlich um 19:30 nach 8:30 Stunden Flugzeit. Meine Task-Geschwindigkeit war nicht besonders gut, ich bin zwischendurch wirklich schlecht geflogen und im wesentlichen wurde die Beendigung des Tasks ermöglicht durch die Tatsache daß ich noch so spät Thermik finden konnte.
813km und 750 FAI deklariert, ich bin zufrieden.
Roy hat seine Aufgabe auch geschafft aber das falsche FAI ins Flarm deklariert.
ich (rot) finde noch sehr spät Thermik am Entenbühl was mir den Heimflug ermöglicht


Es war ein unglaublich spannender Flug in einer völlig neuen Landschaft an den ich sicher noch lange zurück denken werde.







 

04.05.2011 808km

die PFD von Wetter-Jetzt waren die besten des bisherigen Jahres und ich schrieb ein 750'er Dreieck Hochficht-Coburg-Hornberg aus.
Coburg war bewusst nicht auf dem Hauptkamm Thüringer Wald gewählt da das Wetter im Verlauf des Nachmittags von Norden her breitlaufen sollte und da ein Wendepunkt weg vom Gebirge mehr Sinn macht.
Flugweg blau und grau das angemeldete Dreieck

Ich brauch derzeit noch sehr lange um alles herzurichten und obwohl ich 2 Stunden vor Robert da bin schafft er es doch nur kurz nach mir zu starten.
Sehr interessant die Situation am Anfang im Bayerwald mit total unterschiedlichen Basishöhen. Teilweise kurbelt man unter einer Wolke und hat schräg unter sich eine weitere Wolke stehen.
Flugweg mit Satbild 12:30 UTC
Es geht recht gut bis kurz vorm Hochficht wo einige Wolken ihren Dienst vorzeitig quittieren. In ca. 100m Grund flieg ich daher über den letzten Pass vorm Hochficht wo ich auf der von der Morgensonne angestrahlten SO Seite wie erwartet einen bockigen Leebart (Wind war NW 15km/h) finde der es aber nur auf 1.2m integriert bringt aber den ich annehmen muss. Der weitere Verlauf klappt gut, auch Chamer Becken kein Problem aber wie ich es schon gewohnt bin wird es nördlich davon im Oberpfälzer Wald sehr düster. Trotzdem sind die Steigwerte auch bei annähernd Null Sonneneinstrahlung noch akzeptabel also probier ich es weiter bis fast Weiden wo ich im Norden aber oberhalb der breitgelaufenen Cumuli noch eine weitere Wolkenschicht ausmachen kann. Ich gehe davon aus, daß die Front doch schneller vorwärts gekommen war, geb mein FAI mal wieder auf und dreh vorzeitig zu meinem 2.Wendepunkt ab wobei ich einen Bogen um das Hohenfelser Sperrgebiet machen muss. Hier ist es auch sehr schwer vernünftige Bärte zu finden und ich verlier viel Zeit in mickrigen Bärten.
Ab ca. Oberhub macht das Wetter aber wieder auf und wird richtig gut.

Ich flieg bei besten Bedingungen Vollgas Richtung Stuttgart mit immerhin 116km/h Schnitt und flieg noch ein Stück die Alb entlang südlich der CTR Stuttgart.
Hier ist es recht blau, gute tragende Linien sind nicht mehr zu finden. Ich kehr um und flieg meinen Startpunkt Munlager an. Dort angekommen finde ich um 18 Uhr Ortszeit nochmal ein bisschen Abendthermik und versuche den Einstieg zum Arber wo noch super Wolken stehen aber schaffs nur noch bis Pröller.

Am Ende stehen 808km auf der Uhr und ich bin trotzdem zufrieden auch wenn mein Ziel ein angemeldetes Dreieck zu fliegen nicht gelungen ist. Hätte ich den Weg ins schlechte Wetter ausgelassen und hätte mich nur auf der Alb rumgetrieben wären 900km kein Problem gewesen.

Fazit:
Es ist absolut möglich, auch in Deutschland mit dem Ventus an einem sehr guten Tag und etwas Glück 1000km als JOJO zu fliegen. Angemeldete 750'er Dreiecke fliegen ist ein bisschen wie Pokern, es klappt halt nur mit viel Wetterglück da das Wetter selten auf diese Distanzen homogen ist.



Montag, 2. Mai 2011

Luftraum in Tschechien, Dreiecksplanung

am Moldaustausee haben wir bislang immer die dortigen Beschränkungsgebiete am nördlichen Ufer beachtet. Dabei sind diese meistens gar nicht aktiv.
Hier gibt es eine Webpage wo man den Status der Beschränkungsgebiete abfragen kann:

http://aisview.rlp.cz/

die aktiven Gebiete sind braun schattiert. Die rot umrandeten sind dagegen nicht aktiv.
Bei den brauch schattierten kann man mit der Maus draufgehen und dann auf AUP und bekommt dann die genauen Zeiten und Höhen.
Die Daten lassen sich jeweils am Morgen per Internet also abrufen !