Sonntag, 5. Juli 2015

Wandersegelflug Tag 2 Lienz - Niederöblarn


morgens scheint die Luft recht stabil und ausserdem zieht hohe Bewölkung auf, die die Einstrahlung weiter bremst.
der "Tower" Lienz

AltoCumulus




Morgentliche Thermikstelle ist der Buckel genau über der mittleren der 3 Tannen hinten.
Man sollte aber warten bis entweder der Talwind eingesetzt hat oder man dort Wolken sieht.

daher starten wir erst um 11:40 lokal.

hier mal der gesamte Flugweg

am Nordhang des Pustertals, immer etwa an der Baumgrenze

Pustertal

 die Nordhänge im Pustertal strecken den Gleitpfad erheblich, aber ermöglichen gerade so keinen Geradeausflug, wir müssen immer mal wieder 2-3 Kreise in schwachem Streigen einbauen.
An guten Tagen, so Alexander, kann man hier ohne Kreis geradeaus das ganze Pustertal fliegen.

Auf den Sarntaler Alpen nahe Penser Joch

Sarntaler

Weiter gehts zu den Sarntaler Alpen. Man erkennt oft erst im Nachhinein, wie geschickt der Weg ist den der Alexander gewählt hat, der diese Strecke aber wohl schon 20x geflogen ist. Immer optimal entlang der Ost-West Höhenzüge mit minimaler Talquerung.

Sarntaler (Mitte), optimaler Flugweg

EB29 gegen Ventus

Ich fliege ja immerhin einer EB29 hinterher (laut Alexander nicht ganz vollgetankt aber doch mit höherer Flächenbelastung als ich) und ich wunder mich ehrlich gesagt den ganzen Tag über 2 Dinge:
Das Ding geht geradeaus etwas besser, aber keineswegs so gut wie ich es erwartet hab. Mit etwas ausnutzen der Flugbewegungen des Vorfliegers kann ich teilweise über 10-20km mithalten ohne viel Höhenverlust.
Ein absolutes Destaster dagegen das Kurbeln, besonders in etwas schwächeren und turbulenten Bärten. Teilweise steige ich gar nicht, während Alexander fröhlich 1m meldet.
Kurbeln tun wir auch deutlich anders, Alexander langsamer und flacher, ich deutlich steiler und auch 5-10km/h schneller. Wir einigen uns darauf, daß er immer etwas über mir bleibt, damit ich meine eigenen Kreise ziehen kann. Dadurch wirds etwas besser aber letztendlich verlier ich gegen ihn bei diesen schwachen Steigwerten auf 1000 gekurbelte Meter sicher 150-200m.
Hinterher zeigt sich, daß Alexander wohl das Wasser in Lienz in der Nacht verloren hat, das erklärt warum ich beim gleiten eine Chance hatte.
Ändert aber nichts daran, daß man in der Summe mit dem Ventus bei so einem Wetter niemals mithalten kann (wahrsch. bei keinem Wetter). Mit Wasser wäre er vielleicht etwas schlechter gekurbelt aber dafür dann besser geglitten.
Aber wenn man bedenkt, daß mein Flieger ewas mehr als 1/2 so viel kostet geht das alles total in Ordnung.


am Ende der Sarntaler taucht im Hintergrund rechts der Vinschgau auf
 der Vinschgau bildet die südliche Abgrenzung der höchsten Berge der Ötztaler wie dem Similaun, Wildspitze etc. Dort gehts jetzt rein.

Anflug auf den Vinschgau
 Ich hätte wahrsch. die schwachen Wolken über den Sarntalern bis zum letzten Meter ausgequetscht, aber Alexander ist da insgesamt deutlich schmerzfreier als ich.

im Vinschgau, immer so zwischen 2200-2400m, ist meiner Ansicht nach Minimum
mein erstes richtiges Bergprofil, man erkennt auch den Hammerbart am Ofenpass



immer fröhlich den Hang polieren

die wenigen Kurbelversuche bringen kaum etwas
 auch hier ist es so, daß der Hang einigermassen trägt, aber keinen echten Höhengewinn ermöglicht (8'er oder kurbeln). Das effektivste ist wirklich immer so nah wie möglich am Hang und keine sinnlosen Kreisversuche die nur Höhe kosten.
Der Vinschgau ist größtenteils unlandbar, da es dort unten auf jeder freien Fläche Obstbäume hat.
Obstanbau Vinschgau. So sieht es überall aus.
Die 3 Aussenlandemöglichkeiten sind auch so, daß man dort besser nicht landen sollte.


Daher die Grundregel vom Alexander. Schauen ob der Hang bis zum Schnalstal gut trägt. Passt alles, weiterfliegen, trägt er nicht, nix wie zurück nach Sterzing (Flugplatz) oder wenn man nicht über den Jaufenpass kommt nach Bozen.


Wir biegen nach Südwesten in den Ofenpass ein. Das Gelände steigt hier noch weiter an, der Ofenpass liegt immerhin auf 2100m und wir haben noch 2350m. Dort wo das Tal wieder nach Nordwest dreht aber ein Aussenlandefeld Cat B (Fuldera), genau da drüber kommt der Bart (was auch eine logische Stelle ist, da hier die Südwestsonne wieder woll reinknallen kann.


der rettende Bart nach 1000m kurbeln. Im Hintergrund der Ofenpass.
Mehr also 1500 Höhenmeter ziehen wir aus dem sehr guten Bart, der unten etwas zaghaft anfing, aber oben raus satte 3.5m aufs Vario zauberte. Endlich wirds auch mal kühler.
der Bart vorm Ofenpass



ist das schön da oben, vor allem schön kühl

rechts der Piz Linard, der Blick nach links geht ins obere Inntal Richtung Samedan

wir wenden an der Schesaplana
 Der Plan Richtung Wallis zu fliegen wird mangels Wolken verworfen und wir fliegen noch bis zur Schesaplana nordwestlich Davos.
am Piz Linard vorbei lassen wir uns wieder ins obere Inntal fallen

der Reschensee

anstatt das Inntal hochzufliegen nehmen wir wegen der hohen Basis die Direttissima über die Zillertaler

super Bedingungen über den Zillertalern

links das Pitztal, rechts das Ötztal


schöner CB südlich Gerlos
 es geht recht zügig südlich der Innsbrucker CTR vorbei, wo wir eine Freigabe zur Querung der LOWI 1 bekommen, die als Zacken nach Süden gerne im Weg steht.

viel Energie, die genutzt werden will
 Alexander findet, so viel Energie kann man nicht ungenutzt stehen lassen und so fliegen wir an der Gewitterkante entlang zum Gerlos.


Richtung Gerlos

Kitzsteinhorn, nur noch blankes Eis auf der Piste

Endanflug am Hang entlang Richtung Niederöblarn

Endteil LOGO

viel Platz vor den Hallen


Wir lassen uns auch hier von den Mayers abholen und zur Pension Mayer-Grimming fahren.
Die haben eine sehr gute Küche und das lassen wir uns dann auch richtig schmecken.
So ein Wandersegelflug kann auch durchaus genossen werden...


Flug im OLC und IGC:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html;jsessionid=26D42A32CE904A81F6E463A20B94FFBB?flightId=1432034048



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