Sonntag, 19. April 2015

18.04.2015 Hammerwetter und mangelhafte Chancenverwertung

ich möchte gar nicht lange schreiben was da die guten geflogen sind, denn dann wird mir immer noch schlecht. Aber schaut mal selbst z.B. das angemeldete 1000'er vom Schmelzer in einem Discus !
Oder Sommer Michael, der zwar den Tag nicht voll ausgenutzt hat aber das einfach durch den schnellsten Schnitt wettmacht.
Bei mir ging der Zeitplan vom Start in die Hose weil mein Betankungsschlauch nach dem Namibiaaufenthalt weg war und ich erst nach einiger Zeit einen in meinem Hänger finden konnte.
Denn man hätte locker um 9 starten können und ich kam erst um 10 weg.
Nochmal zum für IMMER SPEICHERN. Es gibt Tage im April, wo man 3 Stunden nach Sonnenaufgang fliegen kann ! Ich hoffe der Fehler zu spät aufzustehen um ein Zeitpolster zu haben ein paar Probleme zu lösen passiert mir nicht mehr.
Ich bin ohne Wasser geflogen, was andere sicher nicht gemacht haben. Mir war das zu kritisch bei -4 Grad an der Basis. Das soll keine Ausrede sein, aber hat wohl ca. 5km/h Schnitt gekostet.
OK, genug gejammert, hier der Flug:
das angemeldete Dreieck und der Flug

Satbild, besser wirds nicht

nach dem Start
angesichts der 1200mm Basis gehts erstmal mit angezogener Handbremse Richtung Westen. 

die K13 der Regensburger hat den besseren Bart
 neben Oberhinkhofen zeigt mir die lokale K13 einen guten Bart. Danach find ich nix vernünftiges und hab meinen einzigen Durchhänger des Fluges nahe Eichstätt. 3-4m Hämmer wechseln sich ab mit längeren Gleitstrecken ohne gutes Steigen.
Absaufer nahe Eichstätt


Alb Eingang


Die Alb ist Eingangs sehr gut mit einigen 3m Bärten, ich flieg die Alb heute relativ weit südlich. In der Mitte ist die Alb etwas abgeschattet und dann im Westen wieder herausragend.
Das 60 Minuten Mittel geht bis zur Wende auf 140km/h . Der Gesamtschenkel aber nur 115km/h weil ich am Anfang sehr langsam war. Der Wind hilft aber und schiebt mit 16km/h an.


Ausgangs der Alb, Blick zum Schwarzwald



Feldberg, kurz vor meinem Wendepunkt

aus dem Fehler des letzten Versuchs gelernt lege ich den Wendepunkt nicht auf den Feldberg, sondern einige km östlich. Noch besser wäre etwas weiter südlich gewesen, so etwa am Nordwestende vom Schluchsee. Aber die Wende passt so insgesamt schon und konnte gut angeflogen werden.


Mitten im Schwarzwald, ich komm nicht gut zurecht

Beim Schenkel Richtung Norden stehen auf einmal 30km/h auf der Schnauze. Die Basis ist nur 2000m und ich schaffe es nicht richtig eine vernünftige Aufreihung zu finden und hampel mich von Bart zu Bart, immer oben an der Basis weil ich die Aussenlandesituation hier nicht gut kenne.
Das macht mit dem Gegenwind natürlich langsam, hier der Schnitt nur 92km/h.
Meine vom LX errechnete Task - Arrivaltime geht auf 8 Uhr abends hoch, tja.



Am Nordende des Schwarwaldes, der Kraichgau
Nachdem ich um Stuttgart nun rumgeflogen bin (immerhin das erste Mal, daß das einer aus Straubing schafft) und ich so über meine Chancen nachdenke ob ich den Task nach Hause bringen kann ergibt sich Richtung Heimat eine wunderschöne Wolkenstrasse um mir die Entscheidung (Fehlentscheidung) zu erleichern.
Hier tappe ich mal wieder in die gleiche Falle wie immer wenn ich große Tasks deklariere und schmeiss bei der ersten sich bietenden Gelegenheit und Ausrede das Handtuch.
Denn im Nachhinein wäre der Task locker zu machen gewesen.
Aber ich bin so auf das von Topmeteo und Flugwetter berechnete Thermikende fixiert, daß ich gar nicht drüber nachdenke ob das vielleicht einfach falsch sein könnte.

die Wolkenstrasse über Heilbronn Richtung Heimat
 Wie immer bei so Wolkenstrassen reichen sie nicht so weit und wirklich gut wirds erst wieder ab dem Brombachsee. Wäre ich einfach weiter nach Norden in den Odenwald geflogen, wäre ich (wie geplant) wieder in höheres Gelände und insgesamt thermisch bessere Bedingungen gekommen.

Brombachspeicher

wieder bei Regensburg
 der weitere Weg nach Regensburg ist ein Kinderspiel, wenn es so einfach ist hat man seinen Task zu klein deklariert oder zu früh abgebrochen (wie ich).

Final Glide, immer noch thermisch aktiv
 ich mach noch einen Schenkel nach Norden unter immer noch teilweise 2m Bärten um 18:30 Uhr und brech dann aber ab weil ich komplett durchgefroren bin und meine Motivation jetzt hier noch km dranzuhängen nicht mehr vorhanden ist.

Landung um 7
Um 7 Uhr ist die Luft am Platz immer noch thermisch aktiv. Unglaublich.
Die längsten Strecken haben vor allem den Tag nach hinten raus ausgenutzt, der längste war 10h34m, meiner "nur" 8h44 und 920km.

Fazit:

Der Gesamtschnitt ist mit 105km/h OK aber für den Hammertag auch nicht wirklich super. Mit Wasser wäre es vielleicht etwas schneller gewesen.
Hauptproblem bleibt mein mangelhaftes Selbstvertrauen einen großen Task auch durchzuziehen.  Irgendeine Ausrede bietet sich unterwegs dann immer das Ding abzubrechen.
Eine Lösung wäre Start am Schenkel aber das geht in Straubing nicht bei Schwarzwaldumrundungen weil die Tasks dann zu lang werden.


Vergleich Seeyou mit Maexx

Den besten 18m Flug hat wohl der Christian Maexx geliefert, der auch beim Bayern D-Kader Coaching dabei war und auch im Wettbewerb ganz vorne mitfliegt.
Am besten lernt man ja durch Vergleich mit den anderen und so kann man in Seeyou fast identlische Schenkel mit 2 Markern markieren und dann in der Statistik auswerten. Hier hab ich das mal mit dem langen Alb-Schenkel gemacht, den wir fast zeitgleich geflogen sind:
Christian Maexx

und mein Flug
man sieht, daß Christian 3km/h schneller ist. Das ist auf etwas besseres Durchschnittssteigen zurück zu führen und auf eine um 5 bessere durchschnittliche Gleitzahl. Sein Kurbelanteil ist damit nur 22%, während meiner bei 25% liegt.
Die geflogenen Vorfluggeschwindigkeiten sind aber fast identisch (140km/h gegen 141km/h). 
Christian fliegt auch mehr Höhe ab, sein average Glide ist deutlich länger als meiner.
Ich kann die Seeyou-Auswertung sehr empfehlen, man kann eine Menge über die eigenen Fehler lernen.


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