Freitag, 16. Mai 2014

Nordost Welle über Straubing

Meine Vorstellung war immer, daß bei starkem Nordost eine Welle ungefähr über Straubing stehen müsste. Gestern deutete sich erstmals eine vernünftige Windsituation an: Nordost mit 70km/h in 2000m, wenig Windscherung und insgesamt mit der Höhe zunehmend.
Also ab an den Platz und tatsächlich sah man einen Haufen Lenti am Himmel stehen darunter die Rotorwolken.
Lenticularis über EDMS
Glück war auch daß die niedrigen Wolken insgesamt im Lee des Bayerwaldes fast weg waren.
erste Welle fast über Straubing
 schon beim Start fast überall flächig steigen, das Vario zeigt fast 4m an, normal steige ich mit 2.5.
Daher fahre ich schnell den Fuel-to-Noise-converter ein und bin fast sofort in einer schwachen 0.5m Welle.

Welle südlich der Donau
 nach etwas rumsuchen konnte man ca. 1m steigen zentrieren, wobei man ja in der Welle keine Kreise macht sondern sich gegen den Wind stellt und dann links-rechts pendelt.
Ich steige in völlig ruhiger Luft bis auf 2830m und das steigen läßt nicht nach, allerdings möchte ich erst dann München Radar belästigen wenn ich besseres steigen finde. Ehrlich gesagt hab ich keinen Zweifel daran, daß es irgendwo im Luv noch stärker nach oben geht und wusste zu dem Zeitpunkt nicht, daß die Welle weit im Süden tatsächlich die beste ist.


in 2800m Richtung Arber
 Beim Vorflug sehe ich weiter westlich einige Rotorwolken unter mir und bringe mich in eine Position leicht im Luv der Wolken, finde dort aber kein gutes Steigen.
links unten eine Rotorwolke

weitere Rotorwolken, die aber kein besseres Steigen bringen

und abwärts mit -5m/s. Über den kleinen Hang im Luv muss ich kommen und schaff ich auch (mit 250m Reserve)
 besser wärs gewesen sich hier geduldig bis 3000m hoch zu arbeiten aber ich denke mir bis zum Hang südlich Arnbruck komm ich immer.
Beim Vorflug nach Arnbruck komm ich zwar in kein gutes Steigen, dafür aber extremes saufen bis -6m integriert, was natürlich besonders weh tut, wenn man 80km/h auf der Schnauze hat.
So geb ich in wenigen Minuten 1000m ab, schaff es aber bis zum geplanten Hang.
Hier ist jetzt endgültig Schluss mit Ponyhof, denn richtiges Steigen am Hang gibts hier auch nicht,  statt dessen extrem turbulente Bedingungen durch das nahe Arberlee.
So arbeite ich mich erstmal weiter nach unten bevor ich kapier wie ich die vom Arber hertreibenden Rotoren zu fliegen habe.
Als Wellenneuling hab ich eigentlich nur die laminare Seite kennengelernt und hier ist das Steigen eher ortsfest. Die Rotoren südlich Arnbruck treiben dagegen mit dem Wind (unsichtbar, es gibt keine Rotorfetzen). Das beste ist wirklich sehr eng reinkurbeln. Nach 5 Kreisen sind die Dinger weg und man kann im Luv einen neuen suchen. Teilweise hat man dann dort, wo vorher noch 3m Steigen war auf einmal 3m saufen. Das ganze wechselt völlig chaotisch den Ort.

Mühsam und bockig, südlich Arnbruck
und nach 40 Minuten auch wieder 400m höher...
 Mit der Zeit kapier ich ganz gut wies geht und schaff es so von 1000m wieder auf 1500m.
Das reicht natürlich überhaupt nicht um wie geplant in die nächste Welle vorzudringen (wobei ich mich ärger, daß ich es nicht wenigstens probiert hab). Da ich ziemlich durchgeschüttelt bin und bei dem Rückenwind jetzt auch wieder bis nach EDMS komme dreh ich um.


noch etwas Hangflug am Hirschenstein und Pröller Nordhang

und eine Landung fast ohne Wind, nur 4 Knoten auf der Bahn

Analyse der erfolgenen Wellengebiete

Vorhersage, so ganz passt es nicht     
 Mittelwind am Arber 75km/h rein Nord. Das ist ziemlich windig. Windanzeige in 2400m waren 85km/h aus 20 Grad.

Flug im OLC
Als Fazit kann man sagen, daß es jedenfalls absolut lohnend war die ganze Sache zu probieren.
Das Steigen in der Nordost Welle direkt in Platznähe stellte keine hohen Anforderungen und das kann wirklich jeder LSV'ler bei passender Wetterlage mal probieren (ASK21, LS4 etc.). Diese völlige Ruhe im laminaren Strom muss man mal erlebt haben.
Sehr schwierig und respekteinflössend dagegen das, was bei Arnbruck los war. Ob ich mir die Alpen bei Fön wirklich zutrau muss ich mir nochmal gut überlegen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen