die meisten Segelflieger, die den Parcours nicht mehr sehen können, treibt es irgendwann von den Plätzen in Südfrankreich gegen Norden mit Ziel Wallis, Mont Blanc oder sogar Furka.
Dabei stellt sich die Maurienne (Modane Tal) für den Anfänger als scheinbar unüberwindbares Hinderniss in den Weg (wenn man mal von Tagen mit 4000m Basis und Wolkenthermik absieht).
Ich bin da auch immer mit relativ wenig Plan durchgeflogen, mal besser und mal schlechter, und hab mir nun als Vorbereitung für meinen nächsten Frankreichaufenthalt mal einen Haufen Flüge verschiedener Toppiloten aus dem OLC geladen, mit meinen Versuchen verglichen und mir eine Art Thermikwegweiser erstellt. Man kann feststellen, daß die einzelnen Piloten häufig versuchen die gleichen Routen zu fliegen, aber offenbar verschiedene Wege ähnlich erfolgreich sind.
Sicherlich würde einem erfahreneren Frankreich Flieger als ich das bin hier noch mehr einfallen aber ich hab wenig gefunden insofern sind die aus den OLC Daten gewonnenen Infos wahrsch. besser als gar nichts. Generell hab ich nur Tage angeschaut mit relativ typischer Schönwetterlage, also kein Mistral und auch sonst kein starkes Windfeld in der Höhe. An diesen Tagen liegt in der Maurienne in der Regel eine leichte Westströmung vor, unten im Susatal leichter Ostwind.
Grundsätzlich ist alles unter ca. 3000m schwierig und unter 2800m in der Maurienne unangenehm. Hier noch einen guten Bart zu finden wird zunehmend schwer, daher sollte man versuchen bei Querungen über das Modanetal die Höhen so festzulegen, daß man auf der gegenüberliegenden Talseite mit 3000m oder mehr ankommt.
Auf der obigen Karte sind Hotspots rot eingefärbt. Das sind die Stellen wo signifikant oft mit guten Werten gestiegen werden konnte.
Die eigentliche Querung umgeht man auf dem Weg ins Wallis, wenn man der Route D folgt. Man fliegt hier schrittweise ins hohe Gelände und sollte bei Absaufern so planen, daß man noch über den Col Etache (2800m) und Col Echelle (1762m) zurück nach Briancon kommt (dort ist ein Prallhang der bei Brisenlage gut von unten raus geht). Schafft man nämlich den Col Echelle nicht mehr, droht ein Absaufer im Susatal und das ist mehr als unangenehm wegen der absolut bescheidenen Aussenlandemöglichkeiten.
(Dann lieber im Modanetal absaufen, wo der Flugplatz Sollieres liegt.)
Zurück zur D-Route:
Hier fliegt man über den Col Etache über den Lac de Mont Cenis. Dabei kann man durchaus den kleinen Umweg über den Pic Clairy (11) machen, denn hier steht oft ein guter Bart und das erspart einem dann die Hangkrabbelei am Charbonell (3).
Reicht die Höhe nicht aus, muss man dann zunächst am Hang des Trois Dent und anschließend am Hang vom Charbonell Höhe machen. Sehr gute Steigwerte hat man hier am Hang in der Regel nicht und wenn man spät ankommt fliegen hier meist schon etliche Flieger Achter. Ich versuch daher wenn irgendmöglich hoch genug über dem Grat anzukommen. Fliegt man den Südostwärts verlaufenden Grat des Charbonell ab, findet man fast immer irgendwo einen guten Bart. Danach gehts meist problemlos weiter in Richtung Paradiso und Grivola nach Aosta. Hat man den Charbonell erfolgreich überflogen, hat man immer auch genug Höhe um nach Aosta zu kommen.
Eine gute Alternative ist aber auch die Route C. Hier fliegt man vom Pic Clairy an den Hang des Molard (2). Der trägt an dieser Stelle (ohne daß ich eine Erklärung dafür habe) relativ gut und im Schnitt mindestens so gut wie der Charbonell.
Dabei macht es übrigens wenig Sinn bereits vorher das Tal zu überqueren, denn die Südseite des Grande Roc Noir geht fast nie gut, oft sogar saufen.
Ein kleiner Geheimtip ist allerdings die Stelle (8). Hier geht über einer keinen Rippe zwischen 2 kleinen Seen ein sehr turbulenter aber starker Bart ab, den ich mal zufällig gefunden habe und der mir schon 2 x sehr gutes Steigen geliefert hat, deutlich besser als die anderen Optionen. Man kann hier ab 2950m einkurbeln.
Eine weitere Option ist die Route B direkt über die Vanoise. Hierbei macht man an der Rippe vom Dent Parachee Höhe und fliegt dann ÖSTLICH am Grat entlang zum Grand Casse (sehr gute Thermik). Warum dieser Weg gut trägt und nicht im Lee liegt verstehe ich nicht, aber er funktioniert.
Nächster guter Thermikspot ist dann der Monte Pela.
Als Hinweg zum Montblanc, vor allem aber als Rückweg nachmittags, wenn man nicht genug Höhe für die Grivola hatte kommt man oft über die Route A zurück, die einem über Courchevel und Meribel führt. Beide Plätze sind schwer anzufliegen und liegen hoch. Wenn man so absäuft sollte man sich an dieser Stelle besser gleich nach Albertville orientieren. Das liegt 1400m unter Meribel und ist 40km entfernt. Alleine daher macht ein Landeversuch in Meribel mit einem 18m Flieger oder offene Klasse wenig Sinn.
Die beste Thermik in der Nähe findet man dort jedenfalls an der Rippe des Croix de Verdon (6) zwischen Meribel und Courchvel. Achtung, hier hats viele Seilbahnen, also aufpassen wenn man hier tief an den Hang geht (der in der Regel aber gut funktioniert).
Hier kann man danach leicht westlich der Vanoise weiterfliegen oder direkt über den Col Vanoise (wo man auch gelegentlich einen Bart findet). Man sollte dann den Col Frejus (2542m) ins Navi eingeben und schauen ob man da mit genug Sicherheit drüber kommt, anschließend die Abzweigung rechts zum Col Echelle nicht verpassen (bei einem meiner ersten Flüge bin ich Depp dann im Susatal gelandet).
Eine Alternative für die harten Jungs sollte noch erwähnt werden:
Aus Süden kommend, kann man auch das Susatal direkt überqueren und sich direkt ab 3000m MSL am Hang des Rocciamelone (1) hocharbeiten. Die Flüge die ich im OLC gesehen habe wo das sehr gut funktioniert hat hatten allerdings deutlichen Westwind. Insofern weiss ich nicht ob es auch bei Wetterlagen ohne Westwindfeld funktioniert. Das Problem ist, daß man wenig Alternativen hat sollte der Hang dort nicht gehen. Ich werd diese Option daher mal probieren, aber nur bei Westwind.
So, viel Spass dann im Wallis !
Ergänzungen aus dem Segelflugforum:
Beatle:
Ich bevorzuge immer den bewährten "sicheren" Weg über Plampinet zum Mt. Jafferau . Komme ich da nicht hoch, kann ich immer wieder über den kleinen Paß Col de l Echelle zurückhüpfen zum Hang bei Plampinet, welcher fast immer geht und bin lokal von AL-Feld (Nr.25) Le Rosier . http://www.strassen4biker.de/Echelle.../image_map.gif
Komm ich am Jafferau hoch hüpfe ich gemütlich über den C. d´Etache und bin lokal vom Flugplatz Sollieres.
Christian:
Was den Südhang des Grand Roc Noir betrifft; er geht zwar am besten auf Grathöhe, ist aber auch ansonsten nicht so schlecht wie sein Ruf. Sehr oft löst die Thermik unten irgendwo ab und steht dann weit vor dem Hang, der weiter oben dann doch wieder thermisch geht. Es lohnt sich nach unten zu schauen und die Balkone, Ritzen und eventuelle Schneegrenzen zu lesen. Manchmal reiht sich die Thermik weit vor dem Hang auf. Die sicherste Variante ist aber in der Tat, am Westende des Roc Noir mindestens auf Grathöhe hochzumachen und dann entlangzuschwadern.
Auf die Flucht aus der Vanoise oder dem oberen Iseretal nach Albertville sollte man sich in aller Ruhe an der Karte mal vorbereiten. Man muss sich klarmachen, dass
- der Flugweg wesentlich länger ist als die direkte Entfernung, weil das Tal mehrere Knicke macht und Albertville hinter einem quer liegenden Berg liegt. In den unteren Höhen dürften da heftige Lees lauern, die man schwer umfliegen kann, weil fast jeder Berg quer zum Kurs liegt
- Die Umwege hier umso größer werden, je tiefer man ist
- in der Ritze vor Albertville bei Brisenlagen ein sehr starker Gegenwind herrschen dürfte (ab 600...1000m über Talgrund), weil da einiges durchmuss, wenn im oberen Iseretal und in den trois vallées die Thermik oder gar ein Gewitter tobt
- in selbiger Ritze eine Hochspannungsleitung lauert
Gleitzahl 20, gerechnet mit Luftlinienentfernung auf Albertville halte ich dort hinten für sehr gewagt. Man sollte, wenns nicht gut läuft rechtzeitig abbrechen und mit der Wiese bei Landry arbeiten. Die ist ein wenig speziell, aber landbar. Horst Rupp hat auf seiner Homepage http://www.how2soar.de einen sehr hilfreichen Bericht geschrieben:
http://www.how2soar.de/images/pdf/Gebirge/AL-Landry.pdf
Bitte lesen und am besten mal einen Ortstermin machen!
Zu Landungen auf den Gebirgsplätzen Meribel, Courchevel & Co: Wie Du schon sagst; Auf Grund der Höhe ist landen dort unnötig. Aber auch ansonsten; wer mal in den trois vallées Ski gefahren ist hat eine vage Vorstellung davon wie verdammt steil diese Plätze sind. Schon der Abfangbogen gegen den Hang ist in der Höhe ein Meisterstück und wehe dem, der sich verschätzt hat und nicht mit der letzten Fahrt auf das obere Plateau rollt. Das Flugzeug steht schneller als man eine 90-Grad-Kurve rollen kann. Und dann braucht man eine gute Bremse und das Glück, dass ein Helfer kommt, bevor einem der Arm abfault. Aussteigen wird jedenfalls alleine schwierig, irgendwann muss man die Bremse loslassen. Bitte bedenken: Drin sitzen bleiben und rückwärts rollend um eine abgelegte Fläche auf 90 Grad zum Hang drehen wird schwierig, denn sobald das Flugzeug ein wenig um die Kurve rollt fällt die Talwärts gerichtete Fläche runter und das Flugzeug dreht wieder in die falsche Richtung.
Vorsicht auch bei der tiefen Querung zwischen Gran Paradiso und Col du Carro (in beide Richtungen): Wenn man beim Rückweg nach Süden zu spät realisiert, dass es nicht mehr über den Carro reicht kann es auch zurück über den Col de Nivolet (ca 2600m) schon richtig eng werden. Und der ist ganz schön flach. Im dümmsten Fall hat man einmal Pässe-Ping-Pong gespielt und dann gehts reumütig mit 2500m nach Osten raus und der Weg in landbares Gelände wird lang.
Hoffentlich wars nützlich. Liebe Grüße, Christian
Dabei stellt sich die Maurienne (Modane Tal) für den Anfänger als scheinbar unüberwindbares Hinderniss in den Weg (wenn man mal von Tagen mit 4000m Basis und Wolkenthermik absieht).
Ich bin da auch immer mit relativ wenig Plan durchgeflogen, mal besser und mal schlechter, und hab mir nun als Vorbereitung für meinen nächsten Frankreichaufenthalt mal einen Haufen Flüge verschiedener Toppiloten aus dem OLC geladen, mit meinen Versuchen verglichen und mir eine Art Thermikwegweiser erstellt. Man kann feststellen, daß die einzelnen Piloten häufig versuchen die gleichen Routen zu fliegen, aber offenbar verschiedene Wege ähnlich erfolgreich sind.
Sicherlich würde einem erfahreneren Frankreich Flieger als ich das bin hier noch mehr einfallen aber ich hab wenig gefunden insofern sind die aus den OLC Daten gewonnenen Infos wahrsch. besser als gar nichts. Generell hab ich nur Tage angeschaut mit relativ typischer Schönwetterlage, also kein Mistral und auch sonst kein starkes Windfeld in der Höhe. An diesen Tagen liegt in der Maurienne in der Regel eine leichte Westströmung vor, unten im Susatal leichter Ostwind.
Grundsätzlich ist alles unter ca. 3000m schwierig und unter 2800m in der Maurienne unangenehm. Hier noch einen guten Bart zu finden wird zunehmend schwer, daher sollte man versuchen bei Querungen über das Modanetal die Höhen so festzulegen, daß man auf der gegenüberliegenden Talseite mit 3000m oder mehr ankommt.
Thermikkarte |
Auf der obigen Karte sind Hotspots rot eingefärbt. Das sind die Stellen wo signifikant oft mit guten Werten gestiegen werden konnte.
Die eigentliche Querung umgeht man auf dem Weg ins Wallis, wenn man der Route D folgt. Man fliegt hier schrittweise ins hohe Gelände und sollte bei Absaufern so planen, daß man noch über den Col Etache (2800m) und Col Echelle (1762m) zurück nach Briancon kommt (dort ist ein Prallhang der bei Brisenlage gut von unten raus geht). Schafft man nämlich den Col Echelle nicht mehr, droht ein Absaufer im Susatal und das ist mehr als unangenehm wegen der absolut bescheidenen Aussenlandemöglichkeiten.
(Dann lieber im Modanetal absaufen, wo der Flugplatz Sollieres liegt.)
Zurück zur D-Route:
Hier fliegt man über den Col Etache über den Lac de Mont Cenis. Dabei kann man durchaus den kleinen Umweg über den Pic Clairy (11) machen, denn hier steht oft ein guter Bart und das erspart einem dann die Hangkrabbelei am Charbonell (3).
Reicht die Höhe nicht aus, muss man dann zunächst am Hang des Trois Dent und anschließend am Hang vom Charbonell Höhe machen. Sehr gute Steigwerte hat man hier am Hang in der Regel nicht und wenn man spät ankommt fliegen hier meist schon etliche Flieger Achter. Ich versuch daher wenn irgendmöglich hoch genug über dem Grat anzukommen. Fliegt man den Südostwärts verlaufenden Grat des Charbonell ab, findet man fast immer irgendwo einen guten Bart. Danach gehts meist problemlos weiter in Richtung Paradiso und Grivola nach Aosta. Hat man den Charbonell erfolgreich überflogen, hat man immer auch genug Höhe um nach Aosta zu kommen.
Eine gute Alternative ist aber auch die Route C. Hier fliegt man vom Pic Clairy an den Hang des Molard (2). Der trägt an dieser Stelle (ohne daß ich eine Erklärung dafür habe) relativ gut und im Schnitt mindestens so gut wie der Charbonell.
Dabei macht es übrigens wenig Sinn bereits vorher das Tal zu überqueren, denn die Südseite des Grande Roc Noir geht fast nie gut, oft sogar saufen.
Ein kleiner Geheimtip ist allerdings die Stelle (8). Hier geht über einer keinen Rippe zwischen 2 kleinen Seen ein sehr turbulenter aber starker Bart ab, den ich mal zufällig gefunden habe und der mir schon 2 x sehr gutes Steigen geliefert hat, deutlich besser als die anderen Optionen. Man kann hier ab 2950m einkurbeln.
Eine weitere Option ist die Route B direkt über die Vanoise. Hierbei macht man an der Rippe vom Dent Parachee Höhe und fliegt dann ÖSTLICH am Grat entlang zum Grand Casse (sehr gute Thermik). Warum dieser Weg gut trägt und nicht im Lee liegt verstehe ich nicht, aber er funktioniert.
Nächster guter Thermikspot ist dann der Monte Pela.
Als Hinweg zum Montblanc, vor allem aber als Rückweg nachmittags, wenn man nicht genug Höhe für die Grivola hatte kommt man oft über die Route A zurück, die einem über Courchevel und Meribel führt. Beide Plätze sind schwer anzufliegen und liegen hoch. Wenn man so absäuft sollte man sich an dieser Stelle besser gleich nach Albertville orientieren. Das liegt 1400m unter Meribel und ist 40km entfernt. Alleine daher macht ein Landeversuch in Meribel mit einem 18m Flieger oder offene Klasse wenig Sinn.
Die beste Thermik in der Nähe findet man dort jedenfalls an der Rippe des Croix de Verdon (6) zwischen Meribel und Courchvel. Achtung, hier hats viele Seilbahnen, also aufpassen wenn man hier tief an den Hang geht (der in der Regel aber gut funktioniert).
Hier kann man danach leicht westlich der Vanoise weiterfliegen oder direkt über den Col Vanoise (wo man auch gelegentlich einen Bart findet). Man sollte dann den Col Frejus (2542m) ins Navi eingeben und schauen ob man da mit genug Sicherheit drüber kommt, anschließend die Abzweigung rechts zum Col Echelle nicht verpassen (bei einem meiner ersten Flüge bin ich Depp dann im Susatal gelandet).
Eine Alternative für die harten Jungs sollte noch erwähnt werden:
Aus Süden kommend, kann man auch das Susatal direkt überqueren und sich direkt ab 3000m MSL am Hang des Rocciamelone (1) hocharbeiten. Die Flüge die ich im OLC gesehen habe wo das sehr gut funktioniert hat hatten allerdings deutlichen Westwind. Insofern weiss ich nicht ob es auch bei Wetterlagen ohne Westwindfeld funktioniert. Das Problem ist, daß man wenig Alternativen hat sollte der Hang dort nicht gehen. Ich werd diese Option daher mal probieren, aber nur bei Westwind.
So, viel Spass dann im Wallis !
Ergänzungen aus dem Segelflugforum:
Beatle:
Ich bevorzuge immer den bewährten "sicheren" Weg über Plampinet zum Mt. Jafferau . Komme ich da nicht hoch, kann ich immer wieder über den kleinen Paß Col de l Echelle zurückhüpfen zum Hang bei Plampinet, welcher fast immer geht und bin lokal von AL-Feld (Nr.25) Le Rosier . http://www.strassen4biker.de/Echelle.../image_map.gif
Komm ich am Jafferau hoch hüpfe ich gemütlich über den C. d´Etache und bin lokal vom Flugplatz Sollieres.
Christian:
Was den Südhang des Grand Roc Noir betrifft; er geht zwar am besten auf Grathöhe, ist aber auch ansonsten nicht so schlecht wie sein Ruf. Sehr oft löst die Thermik unten irgendwo ab und steht dann weit vor dem Hang, der weiter oben dann doch wieder thermisch geht. Es lohnt sich nach unten zu schauen und die Balkone, Ritzen und eventuelle Schneegrenzen zu lesen. Manchmal reiht sich die Thermik weit vor dem Hang auf. Die sicherste Variante ist aber in der Tat, am Westende des Roc Noir mindestens auf Grathöhe hochzumachen und dann entlangzuschwadern.
Auf die Flucht aus der Vanoise oder dem oberen Iseretal nach Albertville sollte man sich in aller Ruhe an der Karte mal vorbereiten. Man muss sich klarmachen, dass
- der Flugweg wesentlich länger ist als die direkte Entfernung, weil das Tal mehrere Knicke macht und Albertville hinter einem quer liegenden Berg liegt. In den unteren Höhen dürften da heftige Lees lauern, die man schwer umfliegen kann, weil fast jeder Berg quer zum Kurs liegt
- Die Umwege hier umso größer werden, je tiefer man ist
- in der Ritze vor Albertville bei Brisenlagen ein sehr starker Gegenwind herrschen dürfte (ab 600...1000m über Talgrund), weil da einiges durchmuss, wenn im oberen Iseretal und in den trois vallées die Thermik oder gar ein Gewitter tobt
- in selbiger Ritze eine Hochspannungsleitung lauert
Gleitzahl 20, gerechnet mit Luftlinienentfernung auf Albertville halte ich dort hinten für sehr gewagt. Man sollte, wenns nicht gut läuft rechtzeitig abbrechen und mit der Wiese bei Landry arbeiten. Die ist ein wenig speziell, aber landbar. Horst Rupp hat auf seiner Homepage http://www.how2soar.de einen sehr hilfreichen Bericht geschrieben:
http://www.how2soar.de/images/pdf/Gebirge/AL-Landry.pdf
Bitte lesen und am besten mal einen Ortstermin machen!
Zu Landungen auf den Gebirgsplätzen Meribel, Courchevel & Co: Wie Du schon sagst; Auf Grund der Höhe ist landen dort unnötig. Aber auch ansonsten; wer mal in den trois vallées Ski gefahren ist hat eine vage Vorstellung davon wie verdammt steil diese Plätze sind. Schon der Abfangbogen gegen den Hang ist in der Höhe ein Meisterstück und wehe dem, der sich verschätzt hat und nicht mit der letzten Fahrt auf das obere Plateau rollt. Das Flugzeug steht schneller als man eine 90-Grad-Kurve rollen kann. Und dann braucht man eine gute Bremse und das Glück, dass ein Helfer kommt, bevor einem der Arm abfault. Aussteigen wird jedenfalls alleine schwierig, irgendwann muss man die Bremse loslassen. Bitte bedenken: Drin sitzen bleiben und rückwärts rollend um eine abgelegte Fläche auf 90 Grad zum Hang drehen wird schwierig, denn sobald das Flugzeug ein wenig um die Kurve rollt fällt die Talwärts gerichtete Fläche runter und das Flugzeug dreht wieder in die falsche Richtung.
Vorsicht auch bei der tiefen Querung zwischen Gran Paradiso und Col du Carro (in beide Richtungen): Wenn man beim Rückweg nach Süden zu spät realisiert, dass es nicht mehr über den Carro reicht kann es auch zurück über den Col de Nivolet (ca 2600m) schon richtig eng werden. Und der ist ganz schön flach. Im dümmsten Fall hat man einmal Pässe-Ping-Pong gespielt und dann gehts reumütig mit 2500m nach Osten raus und der Weg in landbares Gelände wird lang.
Hoffentlich wars nützlich. Liebe Grüße, Christian