Samstag, 25. April 2015

Task 24.04.2015 und Erklärbär

man muss nicht immer den ganzen Tag fliegen - am Freitag hab ich noch gemütlich im Wallmühle Restaurant gegessen und dann einen gepflegten 231km Task fliegen:
deklarierter Task
Die Bedingungen, leichter Südwind, Blauthermik mit ein paar Entwicklungen im Norden.
Abflugpunkt war Munlager in 1300m, mehr hielt ich angesichts der Wetterlage nicht für realistisch.
Und auch dafür brauchte ich 20 Minuten um nach dem Motor-Aus in 500GND diese Abflughöhe zu schaffen. Die schwachen Blau - Bärte am Munlager gingen alle bei 1200m in die Inversion. Schwierig natürlich wieder das Abfluggewicht von 600kg.
Bessere Thermik heute westlich Munlager
Wie so oft ist die Thermik an den Rippen westlich Munlager besser, hier finde ich einen Bart zusammen mit einem Storch, der mich dann endlich mit 1.5m/s durch die Inversion pfeffert.

der Bart der die Abflughöhe bringt
Der nächste Wendepunkt nördlich. In der Ferne einige Wolken aber chancenlos diese im Gleitflug zu erreichen. 1300m sind nicht viel bei Abflug nach Norden, also nehm ich im Blauen einige Bärtchen mit.
Flugwegwahl über den Waldkuppen Screenshot aus dem Programm IGC Flight Replay
Die Bärte gehen wie so oft über den Waldkuppen ab.
beim Pfeil war der Bart
Die Hügel nördlich Cham liefern die ersten kleinen Wölkchen, die aber sehr unregelmässig ziehen.


die ersten Wolken



Die Wolken strecken den Gleitpfad soweit, daß ich nur noch einen Bart bis zum WP brauche.
Der Weg Richtung Brotjackriegl zunächst auch eher blau, die Bärte werden schwächer.
Den nächsten Bart finde ich auf dem Rücken zwischen Furth und Waldmünchen. Hier laufen 3 Rippen zusammen, solche Konvergenzpunkte sind immer wichtige Thermikauslöser. Da man nie weiss, wo der Bart genau abgeht, sortiert man sich sofort entlang der Rippe ein.
genau am Pfeil war dann der Auslöser
lustig, die einzige Wolke in Google Earth steht exakt an meinem Bart. Zufall ? Rechts unten Furth im Wald
Es ist interessant zu sehen, daß Google Earth im IGC FLight Replay Programm eine kleine Wolke exakt an der Stelle meines Bartes zeigt. Und auch ohne vorher diese Aufnahme zu kennen bin ich sinnvoller Weise exakt an dieser Stelle entlang geflogen.

Richtung Hoher Bogen, ein paar Wolken
 Die Wolken am Hohen Bogen ziehen nicht, der Bart (der übrigens fast immer dort weggeht) bringt auch nur 0.7m/s, ist mir zu wenig.

Standardbart am Hohen Bogen

Weiter zur Querung Kaitersberg
 Kommt man vom Hohen Bogen, muss man genug Höhe für die Querung Kaiterberg haben, oder eben rechts drumrum fliegen um in den Gleitpfad Arnbruck zu kommen.
Da aber einige Wolken auch nördlich Kaitersberg stehen versuche ich trotz mangelnder Querungshöhe den Weiterflug.
der beste Bart steht erst deutlich südlich vom Kamm (Pfeil)
An den ersten Wolken verliere ich doch etwas zu viel Zeit, den besten Bart finde ich nach der Querung Kaitersberg etwas südlich an den vorderen Flusen.
Danach finde ich am Neunussberg noch einen Bart, aber noch weiter vorgelagert als am Kaitersberg.
Richtung Hirschenstein, die Waldrücken ziehen nicht.
 Der weitere Weg über den Hirschenstein und abfliegen der Waldrücken verläuft völlig thermikfrei.
Ich flieg mangels Ideen einfach weiter in die Ebene raus (Gleitwinkel auf Deggendorf) und bekomm hier tatsächlich noch einen 1m Bart.

Hier der Bart nicht am Kamm sondern im Prinzip am Bergfuss.
 Wie so oft bei fortgesetzter Uhrzeit weigern sich die Bärte auf einmal an den logischen Stellen abzugehen sondern schieben sich in Talrichtung.

Die Bärte am Hangfuss
so hangel ich mich von 1m Bart zu 1m Bart, alle im Prinzip an den Südausläufern des Bayerwaldes, drehe den TP am Brotjackriegl und schaffe schließlich auch Gleitpfad auf EDMS.
Die nächste Überraschung:
Bei meinem Flug über die Donau durchquere ich etliche recht gute Bärte (mind. 1.5m), die auch durch leichte Flusen (nur mit roter Sonnenbrille sichtbar) gezeichnet sind.
über der Donau zeichnen leichte Flusen die Bärte
Ist schon witzig, daß die besten Bärte heute im Flachen stehen.
Die Linie selbst kenne ich aber von vielen Endanflügen am späten Nachmittag / Abend. Sie liegt meist zwischen Hangfuss und Donau.

Task mit 82km/h Schnitt, die Toppiloten wären es wohl schneller geflogen aber ich bin heute mit meiner persönlichen Leistung zufrieden. Keine Mega-Fehler.
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=-326236520















Donnerstag, 23. April 2015

22.04.2015 kleiner Task bei inhomogenen Wetter

Ein Trog sollte im Lauf des Tages die stabile Warmluft von oben labilisieren.
Zunächst wurde etwas am Motor gebastelt und die Induktionsgeber neu positioniert. Ausserdem der Ventus mal mit der neuen Poliermaschine bearbeitet (die alte, eine Cartrend wird am Schrott landen). Die neue, eine Skill, geht super.
Ich tankte voll (600kg) und deklarierte dann um 14:30 einen Test-Task zum üben der Starthöhe mit Begrenzung der Groundspeed sowie Zielkreis von Munlager/Weiden/Brotjackriegl/EDMS.
Den Motor hätte ich im Prinzip bei 200m einfahren können, der Integrator zeigt (noch mit laufendem Motor) direkt nördlich Straubing im blauen 7m an !
Den Abflug Munlager erwisch ich optimal (nur 10m zu tief) und bekomm kurz danach einen 2m Bart, den ich aber nur 300m mitnehme weil ich mehr erhoffe.
Der Plan geht auf, nördlich Falkenstein stehen noch im blauen 3.5m am Integrator an den ich bis 2345m ausnutzen kann.
Ich geb Vollgas und bretter mit 190 Richtung Weiden.
nördlich Falkenstein, die Wolken ziehen aber nicht, der 3.5m war vorher im Blauen

Blick Richtung Weiden schaut gut aus, aber war dann viel schlechter als gedacht

kurz vor Weiden




Mangels weiterer Thermik ist der Flug Richtung Weiden relativ ereignislos. 
Kurz vor Weiden treff ich dann auf 2m, die nehm ich aber nur kurz mit weil man soll ja im Gegenwind die Wende tief nehmen (Fehler).
Nach der Wende find ich nochmal 1.5m unter den Wolken - zu wenig. Ich flieg weiter (Fehler)


so die Optik Richtung Wendepunkt - ich trau den komischen Wolken nicht.
Die Wolken in Richtung Brotjackriegl schauen beim Näherkommen nicht aus wie Cu-Wolken sondern eher Hebungswolken ohne Bodenverbindung. Ich wende mich daher in einem Bogen Richtung Schwandorf und fliege ein paar Cu-Fetzen an

die Fetzen nahe Schwandorf

Blick auf den Flugplatz Schwandorf (links oben) und zurück Richtung Weiden auf schöne Wolken - hier geht aber fast nix.
 Ich komm in ausreichender Höhe in Schwandorf an und beginne lokal mit Thermiksuche. In 220m AGL find ich einen 0.7m Bart, der mich in Gleitreichweite Nittennau/Bruck bringt. Auf dem Weg dorthin hoffe ich besseres Steigen zu finden (Fehler).
Besser wäre gewesen lokal 90° ab vom Kurs thermisch besseres Gelände anzufliegen und Höhe zu machen. Denn so muss ich fast Direktkurs Nittenau fliegen weil mit die Höhe fehlt, Umwege über vielversprechendere Kuppen zu fliegen.

So komm ich tief in Nittenau an und find wieder in 225m einen 0.2m Bart, den ich immerhin für 90m auslutsche. Danach ist der Bart aber auch weg und ich muss den Windversatz erstmal wieder herausfliegen um wieder nach Nittenau Bruck zu kommen.
Jetzt bin ich endgültig zu tief für weitere Spielchen und ich werf (das erste Mal seit 20.000km..) den Motor in der Platzrunde.
Landen wär übrigens gar nicht so einfach gewesen, in der Bahnmitte steht neben der Piste ein Bagger, ich hätte sehr kurz landen müssen oder seitlich auf dem Grün. 
Die neue Bahn schaut aber klasse aus. Wenn die also nicht gerade die Bahn blockieren jetzt eine tolle Aussenlandemöglichkeit !


Bodenturnen nach fulminanten Start

Schwandorf und Bruck immer im Visier

Danach hats wieder genug Thermik zum heimkommen, den Motor bei EDMS probier ich nur zum testen nochmal aus, er geht jetzt aber gut.

Fazit:
Bei inhomogenen Wetter von der ersten super Steigwerten einlullen lassen und dann zu riskant geflogen.

Sonntag, 19. April 2015

18.04.2015 Hammerwetter und mangelhafte Chancenverwertung

ich möchte gar nicht lange schreiben was da die guten geflogen sind, denn dann wird mir immer noch schlecht. Aber schaut mal selbst z.B. das angemeldete 1000'er vom Schmelzer in einem Discus !
Oder Sommer Michael, der zwar den Tag nicht voll ausgenutzt hat aber das einfach durch den schnellsten Schnitt wettmacht.
Bei mir ging der Zeitplan vom Start in die Hose weil mein Betankungsschlauch nach dem Namibiaaufenthalt weg war und ich erst nach einiger Zeit einen in meinem Hänger finden konnte.
Denn man hätte locker um 9 starten können und ich kam erst um 10 weg.
Nochmal zum für IMMER SPEICHERN. Es gibt Tage im April, wo man 3 Stunden nach Sonnenaufgang fliegen kann ! Ich hoffe der Fehler zu spät aufzustehen um ein Zeitpolster zu haben ein paar Probleme zu lösen passiert mir nicht mehr.
Ich bin ohne Wasser geflogen, was andere sicher nicht gemacht haben. Mir war das zu kritisch bei -4 Grad an der Basis. Das soll keine Ausrede sein, aber hat wohl ca. 5km/h Schnitt gekostet.
OK, genug gejammert, hier der Flug:
das angemeldete Dreieck und der Flug

Satbild, besser wirds nicht

nach dem Start
angesichts der 1200mm Basis gehts erstmal mit angezogener Handbremse Richtung Westen. 

die K13 der Regensburger hat den besseren Bart
 neben Oberhinkhofen zeigt mir die lokale K13 einen guten Bart. Danach find ich nix vernünftiges und hab meinen einzigen Durchhänger des Fluges nahe Eichstätt. 3-4m Hämmer wechseln sich ab mit längeren Gleitstrecken ohne gutes Steigen.
Absaufer nahe Eichstätt


Alb Eingang


Die Alb ist Eingangs sehr gut mit einigen 3m Bärten, ich flieg die Alb heute relativ weit südlich. In der Mitte ist die Alb etwas abgeschattet und dann im Westen wieder herausragend.
Das 60 Minuten Mittel geht bis zur Wende auf 140km/h . Der Gesamtschenkel aber nur 115km/h weil ich am Anfang sehr langsam war. Der Wind hilft aber und schiebt mit 16km/h an.


Ausgangs der Alb, Blick zum Schwarzwald



Feldberg, kurz vor meinem Wendepunkt

aus dem Fehler des letzten Versuchs gelernt lege ich den Wendepunkt nicht auf den Feldberg, sondern einige km östlich. Noch besser wäre etwas weiter südlich gewesen, so etwa am Nordwestende vom Schluchsee. Aber die Wende passt so insgesamt schon und konnte gut angeflogen werden.


Mitten im Schwarzwald, ich komm nicht gut zurecht

Beim Schenkel Richtung Norden stehen auf einmal 30km/h auf der Schnauze. Die Basis ist nur 2000m und ich schaffe es nicht richtig eine vernünftige Aufreihung zu finden und hampel mich von Bart zu Bart, immer oben an der Basis weil ich die Aussenlandesituation hier nicht gut kenne.
Das macht mit dem Gegenwind natürlich langsam, hier der Schnitt nur 92km/h.
Meine vom LX errechnete Task - Arrivaltime geht auf 8 Uhr abends hoch, tja.



Am Nordende des Schwarwaldes, der Kraichgau
Nachdem ich um Stuttgart nun rumgeflogen bin (immerhin das erste Mal, daß das einer aus Straubing schafft) und ich so über meine Chancen nachdenke ob ich den Task nach Hause bringen kann ergibt sich Richtung Heimat eine wunderschöne Wolkenstrasse um mir die Entscheidung (Fehlentscheidung) zu erleichern.
Hier tappe ich mal wieder in die gleiche Falle wie immer wenn ich große Tasks deklariere und schmeiss bei der ersten sich bietenden Gelegenheit und Ausrede das Handtuch.
Denn im Nachhinein wäre der Task locker zu machen gewesen.
Aber ich bin so auf das von Topmeteo und Flugwetter berechnete Thermikende fixiert, daß ich gar nicht drüber nachdenke ob das vielleicht einfach falsch sein könnte.

die Wolkenstrasse über Heilbronn Richtung Heimat
 Wie immer bei so Wolkenstrassen reichen sie nicht so weit und wirklich gut wirds erst wieder ab dem Brombachsee. Wäre ich einfach weiter nach Norden in den Odenwald geflogen, wäre ich (wie geplant) wieder in höheres Gelände und insgesamt thermisch bessere Bedingungen gekommen.

Brombachspeicher

wieder bei Regensburg
 der weitere Weg nach Regensburg ist ein Kinderspiel, wenn es so einfach ist hat man seinen Task zu klein deklariert oder zu früh abgebrochen (wie ich).

Final Glide, immer noch thermisch aktiv
 ich mach noch einen Schenkel nach Norden unter immer noch teilweise 2m Bärten um 18:30 Uhr und brech dann aber ab weil ich komplett durchgefroren bin und meine Motivation jetzt hier noch km dranzuhängen nicht mehr vorhanden ist.

Landung um 7
Um 7 Uhr ist die Luft am Platz immer noch thermisch aktiv. Unglaublich.
Die längsten Strecken haben vor allem den Tag nach hinten raus ausgenutzt, der längste war 10h34m, meiner "nur" 8h44 und 920km.

Fazit:

Der Gesamtschnitt ist mit 105km/h OK aber für den Hammertag auch nicht wirklich super. Mit Wasser wäre es vielleicht etwas schneller gewesen.
Hauptproblem bleibt mein mangelhaftes Selbstvertrauen einen großen Task auch durchzuziehen.  Irgendeine Ausrede bietet sich unterwegs dann immer das Ding abzubrechen.
Eine Lösung wäre Start am Schenkel aber das geht in Straubing nicht bei Schwarzwaldumrundungen weil die Tasks dann zu lang werden.


Vergleich Seeyou mit Maexx

Den besten 18m Flug hat wohl der Christian Maexx geliefert, der auch beim Bayern D-Kader Coaching dabei war und auch im Wettbewerb ganz vorne mitfliegt.
Am besten lernt man ja durch Vergleich mit den anderen und so kann man in Seeyou fast identlische Schenkel mit 2 Markern markieren und dann in der Statistik auswerten. Hier hab ich das mal mit dem langen Alb-Schenkel gemacht, den wir fast zeitgleich geflogen sind:
Christian Maexx

und mein Flug
man sieht, daß Christian 3km/h schneller ist. Das ist auf etwas besseres Durchschnittssteigen zurück zu führen und auf eine um 5 bessere durchschnittliche Gleitzahl. Sein Kurbelanteil ist damit nur 22%, während meiner bei 25% liegt.
Die geflogenen Vorfluggeschwindigkeiten sind aber fast identisch (140km/h gegen 141km/h). 
Christian fliegt auch mehr Höhe ab, sein average Glide ist deutlich länger als meiner.
Ich kann die Seeyou-Auswertung sehr empfehlen, man kann eine Menge über die eigenen Fehler lernen.