Montag, 6. Januar 2014

Nochmal Teamflug mit Janusz

so ganz können wir die Ergebnisse vom Vortag noch nicht glauben und so vereinbaren Janusz und ich eine weitere Aufgabe (4-Eck mit 750km und den Wendepunkten Kiripotib, Moscow, Brukkeros, Groendraai, Kiripotib.
Diesmal fliegt Janusz Centka (Ex-Weltmeister) den Arcus, interessanterweise hockt er aber immer am hinteren Sitz weil er behauptet so eine bessere Übersicht zu haben. Bis zum 2.WP (400km) flieg ich einfach nur hinterm Janusz her.

ich sauf diesmal nach dem Start wieder ab und muss mich aus 160m AGL wieder hocharbeiten

Janusz hats einfacher und zieht den Motor

der erste Schenkel sieht mau aus aber wir fliegen dennoch
 Janusz hat einen komplett anderen Flugstil als der Hanno. Der Grund warum er mal Weltmeister war ist ganz einfach. Er fliegt mit 200km/h unter die Wolke, reduziert dann auf ca. 160 und knallt dann den Flieger in den Bart praktisch ohne die Fühl-Schwabbeltechnik die Hanno und ich verwenden. Ich hab am Abend dann mit Janusz gesprochen und nicht verstanden wie er da überhaupt fühlen kann wo der Bart steht. Die Antwort war, daß er einfach nach dem Wolkenbild geht. Wie er so diese enorm hohe Trefferquote von Hammerbärten erzielt ist mir auch jetzt noch ein Rätsel. Er muss einfach ein herausrangender Beobachter und Wolkenleser sein. Ich find die Bärte meist auch, aber verlier durch das rausnehmen der Speed jedesmal entsprechend Zeit. Dennoch gibt es auch den ein oder anderen Punkt wo ich mir nicht sicher bin, ob er von Janusz optimal gelöst wird. Besonders deutlich wird dies im Vergleich zum Vortag und Hanno. Janusz beschleunigt den Arcus bereits im Bart und stürzt sich mit sehr geringem Lastvielfachen von ca. 1/4 g aus in den Vorflug. Er drückt also aktiv nach und beschleunigt sehr schnell wieder auf seine Vorfluggeschwindigkeit. Erstaunlicherweise ist dieser Flugstil, den ich anfangs genau imitiere weil ich an seinem Heck klebe, für die Antares OK, nicht aber für den Arcus. Denn nach jedem dieser Manöver nehme ich dem Arcus mind. 30m ab.
Wenn ich wie immer das Steigen mit 120 und Flap 0 bis zum Ende der Wolke mitnehme, dann erst in der Abschlussturbulenz auf -2 gehe und leicht nachdrücke und dafür etwas schneller vorfliege um auf den Janusz aufzuholen sind es noch deutlich mehr Höhenmeter die ich dem Arcus abnehmen kann.
Auch die schnelle Vorfluggeschwindigkeit vom Janusz, die auch dem mittleren Steigen angemessen ist, ist für die Antares deutlich besser als den Arcus.
Ich muss heute doch häufig die Bremsklappen rausnehmen oder mit 0 vorfliegen um auf seiner Höhe zu bleiben. Ich hab die Flüge analysiert und einige Gleitflüge ausgemessen und komme auf einen mittleren Gleitzahlvorteil der Antares von 2.6 bei 200km/h im Vergleich zum Arcus.
Die Antares 23 mags einfach schnell. Normalerweise ist die Polare eine umgekehrte Parabel, ich bin aber inzwischen sicher, daß die Antares eine Art Plateau zwischen 150 und 210km/h hat wo die Gleitzahl nicht unbedingt so stark abnimmt wie erwartet. Sie ist aber eben leider bei 150 nicht so gut wie theoretisch erwartet, bei 210 eventuell schon. Das Plateau ist daher eher auf ein Problem bei langsamen Geschwindigkeiten zurückzuführen als auf eine besondere Leistungszunahme bei hohen Speeds.
Wer Rekorde mit der Antares bei Hammerwetter fliegen will ist sicher gut bedient mit dem Flieger, ich denke aber mit den Leistungen bei mittlerem und schwachem Wetter wird man gegen die echten offenen (EB29, ASW22 etc.) Probleme bekommen. Es kann ja sein, daß da nur irgendein Zackenband an der falschen Stelle sitzt, der Flieger ist ja noch jung.

Nochmal zum Flug:


zwischen Moskow und Brukkeros fantastische Landschaften, hier ist mal normalerweise selten unterwegs. Man beachte die Abbrüche links neben dem Bremsklappenhebel.

der Brukkeros voraus, Janusz zieht mal wieder den Hammer
 nach dem Brukkeros wird das Wetter etwas unübersichtlich, viele Gewitter und etwas Regen auf der Kurslinie. Ich bin jetzt deutlich über Janusz und möchte meine Höhe nicht mehr durch Klappenziehen aufgeben, ausserdem fliegt Janusz direkt auf das Gewitter zu was ich persönlich nicht möchte. Ich flieg weiter östlich an den Regenwolken vorbei und es geht sehr zäh und ich verlier bis auf 1000m AGL aber zieh irgendwann 5m.
Ansonsten ist der 2.WP aber perfekt gewählt denn zwischen WP2 und WP3 hat sich eine perfekte Konvergenz gebildet.

5m integriert bringen mich wieder von 1000m AGL an die Basis
 eigentlich bin ich mir sicher den Janusz abgehängt zu haben aber auf einmal überholt er mich rechts unter der riesigen Wolkenwurst (er hatte tatsächlich neben dem Gewitter 7m gezogen).
ich bilde mir ein, daß das die optimale Linie ist bis mich Janusz 1km rechts überholt und dort besseres Steigen hat.

6-7m integriert kann man mal mitnehmen, fliegen zwischen den Wolkenschichten
 am WP3 bin ich dann aber trotzdem vorm Janusz und auch als erster zu Hause. Wäre ja auch erbärmlich wenns mit einem doch überlegenen Flieger anders wäre.

man sieht wo sich unsere Wege trennen
Den Endanflug mach ich mit 204 average IAS (248 average Groundspeed) und erreiche mit 4km/h Rückwindkomponente eine L/D von 37 was wirklich gut ist.
Wie gesagt, die Antares muss man schnell fliegen.

Am Ende 132km/h Schnitt auf die Aufgabe.
 

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