Matterhorn die 2.

heute war wohl der beste Alpentag ever, wenn man den Locals glauben darf.
Zwar nicht überall sehr gut, aber die Basis in Briancon und Vanoise bis zu 5500m thermisch. Die Ursache für die hohe Basis wahrscheinlich auch die extreme Hitzewelle mit 38 Grad in 770m Höhe.

endlich mal Wolken bereits bei Barcelonette !

 bei Barcelonette hats Wolken, die Bärte dort entsprechend 4-5m. Danach wirds zunächst mal wieder blau bis auf einige kurzlebige Flunsen.
Heute flieg ich fast exakt die Standardroute der Alpencracks über den Lac de Mont Cenis, Charbonell und Paradiso nach Aosta.
Geht heut gut im Blauen, vor allem deshalb weil viel Pastik meinen Weg markiert.
Der Grund für das viele Plastik vor mir ist, daß ich bei dem Super Tag meinen Start vermasselt hab, wieder zum Platz zurückfliegen musste und den Motor nochmal schmeissen musste. Genau sowas passiert wenn der erste Bart 3m hat und man dann entsprechend wählerisch vorfliegt.
Das ganze kostet mich 1 Stunde des wohl besten Tages ever.

der kleine Weisse Fleck rechts ist der Gran Paradiso

Blick zurück zum Monte Viso

Charbonell unter mit mit Blick zum Paradiso

 der Charbonell ist die zweite hohe Rippe neben dem Lac de Mont Cenis und der wichtigste Thermikspender hier überhaupt auf dem Weg zum Paradiso.
Hier krabbelt man normalerweise am Hang hoch, heute ist bereits am frühen Nachmittag die Basis 4500m so daß ich bequem über Grat ankomm.

unter mir die Talinversion der Po-Ebene mit Basis gut 1500m tiefer. Säuft man da mal drunter gibt es kein Zurück.

Gran Paradiso

 direkt neben dem Gran Paradiso zieh ich ohne Pastikhilfe einen gute Bart, nach kurzer Zeit bevölkert von weiteren 3 Flugzeugen, die aber diesmal alle gut kurbeln können. Ganz schlimm sind oft die offenen Klasse Flieger, bei denen die Piloten oft mit 25 Grad Schrägneigung kurbeln und meist unter 100km/h. Da kann man nur noch rausfliegen oder innen vorbei kurbeln. Diese Spezies trifft man aber in der Regel weiter südlich weil die mit so einer Kurbeltechnik eh nicht weit vom Platz wegkommen.

erst nördlich Aosta wird wieder gekurbelt, Matterhorn im Hintergrund

Matterhorn unter mit, im Hintergrund Monte Rosa Massiv

Matterhorn Gipfelgrat. Nur 4 Bergsteiger waren gerade am Weg zum Gipfel

 Das Matterhorn so aus der Nähe ist einfach unglaublich. Wie Leute hier hochklettern können - Respekt.
Mittlerweile hat sich aber ein anderes Problem aufgetan, im Süden erkennt man riesige CB Schirme, deren genaue Position ich nicht einnordnen kann weil man Entfernungen hier nur sehr schlecht abschätzen kann.
Zur Sicherheit dreh ich lieber um, auch wenn der Furka mich immer noch sehr reizen würde.

Blick nach Süden mit CB und Überentwicklungen, der Höhenmesser zeigt 5200m !

 Nördlich der Vanoise erreiche ich unter ein paar Flunsen meine bisherige Maximalhöhe von 5200m. Damit ist der Rückflug natürlich kein Problem, da das bereits den Endanflug nach Pui ermöglicht.

Überquerung der Ecrins

 wo man sich sonst mühsam von Grat zu Grat vorarbeitet ist die Ecrins heut mit der Basis ein Kinderspiel. An einigen Stellen regnet es aber bereits leicht.

und ab ins Blaue Richtung Westen

 westlich der Ecrins keine Wolken mehr, die ganzen Überentwicklungen heute alle im Osten. Ich gleit noch etwas raus um mein Dreieck zu vergrößern.

fette Wolken über der Ecrins

Independence Day...

 etwa östlich einer Linie Barcelonette haben sich etliche CB versammelt an denen ich nun entlang fliege.

der CB aus der Nähe

 komischerweise habe ich hier leichtes laminares Steigen. Später wird sich genau hier eine tolle Konvergenz bilden, deren Ursache ich nicht verstehe, die aber sicher irgendwie mit dem Outflow des alternden Gewitters zu tun hat.

unter der Konvergenz Richtung Fayence

unter der Konvergenz bin ich als Namibia-Flieger ganz in meinem Element und ich erreiche auf die folgenden 160km einen Schnitt von 170km/h.
Der Gesamt-Schnitt des 780km langen Fluges 119.4km/h, zwar nicht ganz der längste aber immerhin der schnellste Flug dieses Tages.