Sonntag, 24. Juni 2012

Bayerwald im Tiefflug

Start um 10, schaut eigentlich ideal aus. Ich schreib 960km aus, erster WP Dreisesselberg.
Fast schon Überentwicklungen den Bayerwald ganz im Südosten, Richtung Westen nix. Erste Flunsen am Pröller.
guter Startzeitpunkt, erste Ablösungen am Pröller
der erste Bart am Pröller geht mit 1m, der zweite am Hirscheinstein mit 2m bis 1900m, gar nicht so schlecht.
absinkende Basis Richtung Südosten
Ab Brotjacklriegel wirds fast zu startk entwickelt, läuft etwas breit. Aber besser so als zu wenig.
Leider Basis hier nur noch 1500m. Das ist wenig.
zwischendurch immer wieder tief
Trotzdem komm ich gut voran und erreiche mit einem für die Uhrzeit guten 96'er Schnitt den Dreisesselberg.
schöne Linien führen zum Dreisessel
Der Dreisessel ist ein sehr guter TP, da man je nach Wetter dann die CZ Seite oder vorne an der Donauseite runter fliegen kann.
beim Rückweg sofort Schwierigkeiten
Die schöne tragende Linie vom Hinflug macht nach meiner Wende schlapp und sofort hab ich Probleme, bei der niedrigen Basis geht das im Bayerwald schnell.
wenig Aussenlandefreundlich
die Fluchtwege ins Flache immer im Auge flieg ich weiter zum Kubany (1362m).
Kubany
Der Bart genau überm Gipfel.
aber gleich wieder tief, aus der Perspektive denkt man, man ist in den Alpen wenn man zum Arber hochschaut.
Trotzdem hock ich gleich wieder unten. In dieser Phase hätte ich sofort jeden Meter steigen an der Basis mitnehmen müssen, das hätte meinen Schnitt gesteigert, da das mühsame Ausbuddeln am Boden sehr viel Zeit kostet und ich einmal sogar mit 120 Grad Kursabweichung raus ins Flache fliegen muss.
Was ich mir mühsam antrainiert hatte, das zügige Vorwärtsfliegen und nur die guten Dinger nehmen war bei diesem Flug falsch. Bei dem Flug hatte ich 5 Absitzer mit 300m GND oder weniger. Das ist schlecht.

Wiesen sind mit Vorsicht zu geniesen, wellig und viel Hindernisse
Fluchtweg in die Tschechei durch ein Tal nördlich Bayerisch Eisenstein (rechts). Die Wolkenstrasse gerade vor mir ist leider unerreichbar
ich komm nicht mehr hoch und muss das Tal bei Bayerisch Eisenstein zur Nordseite ausfliegen wo auch die Strasse vom Pass wieder runter geht.
Rettung ins tiefere Gelände

Augenmass gefragt was den Gleitwinkel betrifft. Für Spielchen mit dem Motor ist es in solchen Situationen längst zu spät. Ich vermutete den Aufwind vor der Kante, das Gegenteil war der Fall da hier ein recht ausgeprägtes lokales Talwindsystem in Richtung Hauptkamm eingesetzt hatte.



Sehr interessante Erkenntnisse was die Windrichtung betrifft.
Während auf der Südseite der Bayerwaldkette Südwest war, gab es auf der Nordseite reinen Nordwind.
Der Grund sind, wie in den Alpen, Absaugeffekte vom Bayerwald. Da die Luftmassen nur noch nach oben steigen können, entsteht so oft eine Konvergenz. Leider hatte ich die Linie heute völlig verfehlt, ich nehme an die beste Linie war diesmal ungefähr Arber.
tiefer sollte man im Bayerwald nicht mehr fliegen, auf Dauer kostet das viel Kraft auch wenn es aus sportlicher Sicht durchaus seinen Reiz hat. Das Überfliegen am letzten Buckel war aufgrund des Lees letztendlich kapper als gedacht.



östlich dem Oberpfälzer Wald, alles wieder entspannt
Beim Oberpfälzer Wald gings ohne weitere Schwierigkeiten dahin, aber kein Bart über 2m.
Im Südwesten zieht erkennbar eine riesige Abschirmung rein und ich geb meinen Plan (Dreieck um Nürnberg rum) auf und will südlich Nürnberg auf die Alb abkürzen.
Amberg

endlich mal ein anderer Segelflieger !
Bei Amberg hör ich Lukas am Funk und ich merk, daß ich einfach keine Luste mehr hab noch bei solchen Bedingungen möglichst viele km voll zu machen. Daher verabreden wir uns bei Schwandorf. Lukas war allerdings wie ich jetzt am OLC seh etwas weiter nördlich als ich und so verfehlen wir uns zunächst mal und finden uns beide tief nördlich Munlager wieder, beide nicht mehr wirklich im Gleitwinkel auf Straubing. Wir basteln uns wieder hoch und fliegen bei zunehmender Abschirmung noch eine schöne Linie zum Brotjackl runter.
trotz fast 100% Abschirmung schöne Linie zum Brotjackl
die LS4 mit Lukas, unter den Wolken vor Lukas lag der Bart des Tages, kaum zu glauben
unglaublich wieviel Höhe es ausmacht, 4 Kreise früher im Bart zu sein, Lukas links vom Panel
Ich bin hinter Lukas, etwas weiter rechts und find noch eine echte Granate mit 3.5m integriert, kurz sogar 4m. Lukas dreht nochmal um kommt etwas später rein, da hat man als erster im Bart schon 200m gut gemacht. Lukas kurbelt aber insgesamt sehr gut und hat in den Bärten exakt mein Steigen, was man ja schön am Flarm verfolgen kann.
Das wars dann aber auch, bis Straubing kein Bart mehr und ein aussen gelandeter Segelflieger unter uns am Feld neben der Autobahn bestätigt, daß es kein einfacher Tag war.
Gerne mal wieder Teamflug, macht Spass. Das nächste Mal aber nicht mit MC=0 !
Daß man da mit dem Ventus paar mal die Klappen ziehen muss ist auch kein Problem.

Danach haben wir noch auf einer schönen Sonnwendfeier mit Freibier  fleissig gefeiert, welches der Oliver anlässlich seines ersten Alleinfluges spendiert hatte, Bilder folgen, oder Karl ??





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