Dienstag, 17. April 2012

Dienstag, 17 April

Ich schilder mal wieder kurz den Tag.  Bilder gibts keine, meine Kamera liegt noch im Ventus.
Nach einer abziehenden Front sagte DWD (TT) und Wetter-Jetzt super Thermik voraus.
Da mein Ventus immer noch (nach 2 Wochen) bei Schempp-Hirth steht, wollte ich mit der LS4 raus. Die hängt ja bestens positioniert an der Hallendecke und das einzige was man rausräumen muss ist der Mose.
Ich war schon um 8:30 draussen weil ich sehr frühen Thermikbeginn vermutete.
Leider kondensierte quasi aus dem Nichts ein Feld mittelhoher Bewölkung (ca. 3000m) was langsam nach Osten abzog und erst ab ca. 9 die Sonne durchließ. Danach dauerte es keine 5 Minuten bis die ersteb Bummerl rauskamen, ein Zeichen extrem aktiver Luftmasse. Nördlich ca. Weiden war es von Anfang an klar, hier hätte man locker um 9:30 starten können.
Um 11 Uhr konnte ich dann mit KlausI in der DW starten, vielen dank nochmal fürs Schleppen.
Zu diesem Zeitpunkt war der Bayerwald schon ziemlich dicht und ich flog erstmal Richtung Regensburg und dann Nordkurs mit der Idee ein Dreieck zu fliegen über Zell Heidberg, östliches Erzgebirge und über die Tschechei retour.
Laut DWD sollte die Luft nach Norden zu trockener sein (2/8 Cu) und so hoffte ich dort auf besseres Wetter und wollte dann in der abtrocknenden Abendthermik wieder retour fliegen.
Ich machte einen Schlenker bis Regensburg Oberhub und ging dort auf Nordkurs da dort noch etwas Sonne zu sehen war.
Das überraschende an dem Flug waren eigentlich die guten Steigwerte (öfters mal 4m kurzzeitig am Integrator) was man bei dieser Wetteroptik nie vermutet hätte. Der Schnitt bis in den Thüringer Wald (querab Sonneberg) war daher trotz viel Zick Zack fliegen um die paar Sonnenstrahlen zu finden über 100km/h, was mit der leeren LS4 und etwas Gegenwind gar nicht schlecht ist.
Es war trotz Wochentag viel Plastik unterwegs und es ist klar, daß die LS4 im Vergleich zum Ventus steigt wie ein Ballon. Während ich mit dem Ventus regelmässig von anderen ausgekurbelt werde war heute das Gegenteil. Man kann wunderbar eng kurbeln auch bei 90km/h, fliegt sich wirklich schön.
Bei Sonneberg bekam ich dann kalte Füsse im doppelten Sinne. Erstens war hier die Bewölkung auf 8/8 angestiegen und die Sicht war schlecht, so daß ich nicht beurteilen konnte ob ich bei Fortsetzung des Fluges nochmal Sonne finde. Zweitens waren meine Füsse eingefroren. Ich hatte mir eine Schuhheizung gekauft, die zwar meine Zehen einquetschte aber dann gar nicht funktionierte. Ich beschloss daher umzukehren und Direktkurs Straubing zu nehmen da ein Weiterflug unmöglich war.

Südlich Weiden bis zur Waldkante war die Bewölkung 100%, nur im Süden erkannte man einen hellen Streifen. Ich hatte etwas zu viel Angst es nicht mehr zu schaffen (kein Rückholer) und nahm komplett das Tempo raus und kurbelte alles was ich fand. Im Nachhinein betrachtet unbegründet denn auch unter der Komplettabschirmung waren noch 2.5m zu finden.
Ab der Waldkante war dann wieder Sonne in 5/8 und die Thermik super. Man stolperte von einem 3m in den nächsten. Ich konnte aber aufgrund der Füsse unmöglich weiterfliegen und landete um 15:30 mind. 2 Stunden vor Thermikende.

Andere Flieger wie Alexander Müller, die in Bayreuth morgens nicht in der Abschirmung steckten konnten mit über 900km zeigen was in dem Tag steckte.

Fazit:
Ich schaffe es immer wieder mich von der Wetteroptik täuschen zu lassen. Wenig Sonne bedeutet keinesfalls immer schlechte Thermik. Heute steckte die Energie einfach in der polaren Luftmasse und da reichen kleinste Auslöser  um gute Bärte abgehen zu lassen.

Hier das Satbild um 15:30 (Landung) was die teilweise 50km großen Komplettabschirmungen erkennen läßt:


mein mickriger Flug:

OLC




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen