Donnerstag, 26. April 2012

Flug Alpen 25.April 2012

PFD Wetter-Jetzt sagte flächig 600km alles südöstlich Straubing bis ins Salzachtal.
Ich war sehr skeptisch wegen der starken Höhen-Südströmung. Bis jetzt hab ich bei sowas noch nie brauchbare Thermik gehabt.
Aber egal, da ich eh auf den Bayreuth-Wettbewerb trainiere gehe ich  ich auf jeden Fall an den Start mit Ziel die Überquerung vom Bayerischen Wald  über Haugstein bei Passau und Hausruck zu probieren.
sieht doch toll aus, Start in Straubing
Die Restwolken lösen sich zügig auf und bald bilden sich die ersten Bummerl in ca. 1000m. Ich warte noch etwas ab und starte dann gegen 10:30. Über Straubing zieht das Zeug nicht so wirklich (1m) und ich versuche mein Glück an der Waldkante.  Die Wolken oben im Bild ziehen mit maximal 1m, extrem zerrissen.
LX zeigt Südwind an, ca. 20km/h und ich bin mir sicher daß da die Waldkante bestens tragen sollte.
Aber in der Praxis ermöglicht der Wind am Pröller/Hirschenstein, wo ich unter Gipfel ankomme, gerade mal einen Nullschieber. Soweit zur Theorie mal die Waldkante dynamisch entlang fliegen zu können. Dazu braucht es wohl 50km/h.
Am Hang am Hirschenstein
 Irgendwann finde ich in dem Geblubber knapp 100m über dem Gelände (allerdings 100% safe da man dort ja immer ins Flachland abhauen kann) dann doch einen sehr bockigen 2m integriert der mich an die Basis bringt (1500m).
Weiter gehts mit einem 40'er Schnitt und durchschnittlichen 1m, die man auch nur findet wenn man 3x vorher einen vergeblichen Suchkreis geflogen ist, da aufgrund der horizontalen Windscherungen das Vario vor allem in Bodennähe nur Blödsinn anzeigt.
Insgesamt würde ich mal sagen die schlechtesten Bedingungen die ich jemals im Bayerwald geflogen bin bei super Wolkenoptik.
am Brotjackriegel vorbei (der mit dem Sender drauf)
Am Brotjacklriegel probier ich mal was neues und flieg im Lee (Nord) vorbei in der Hoffnung dort einen Leebart zu finden. Rentiert sich nicht, zwar find ich irgendwann wieder 1m aber dazwischen halt nur Saufen.
Ich flieg vor querab (westlich) Sonnen Richtung Haugstein (das ist die Erhebung östlich Passau üdlich der Donau)
links neben dem Panel Haugstein
Insgesamt wäre es wahrscheinlich besser direkt bis nach Sonnen zu fliegen und dann über Haugstein nach Hausruck, was zwar noch mehr Umweg ist aber thermisch sicherer.
Insgesamt flieg ich jetzt schon 100km mit durchschnittlich 400m AGL und es nervt langsam und ab hier wird es komplett blau. Wenn die Wolken nur 1m hergeben, was kommt dann jetzt ?
Ich find aber östlich Schaerding nochmal 1.3m integriert bis auf 1300m MSL die nochmal Hoffnung aufkommen lassen daß ich es doch schaffen kann.
Es ist logisch, daß ich mit der LS4 lange vorher das Handtuch geworfen hätte da ich die Chancen bei dieser miesen Thermik auf bestenfalls 20% schätze die Sache ohne Aussenlandung (Motor) zu schaffen.

Blick auf Hausruck, Windrad knapp rechts vom Panel
 entsprechend der Planung gehts weiter zum Hausruck. Inzwischen haben die besten Bärte nach mühsamen zentrieren 0.4m und halten immer nur für wenige Kreise.
Am Hausruck fliege ich in der Annahme noch Südwestwind zu haben die Westseite vom Hausruck an, der ca. 700m hoch reicht. Ich hab dort in meiner Wendepunkt Datei den besten Thermikspot (laut lokalen Experten) als Hausruck markiert (wenn einer die TP Datei haben möchte, einfach melden). Das ist das Windrad.
Leider flieg ich nun voll im Lee da der Wind hier auf einmal aus Osten kommt.
Meine Höhe baut nun drastisch ab und ich such ein schönes Feld (gibts hier zwischen Hausruck und Ried haufenweise) und werf meinen Motor. 2 Minuten später komme ich in den Luv-Aufwind ca. 2m Steigen. Mit etwas mehr Glück...
Umkehren kommt aber nicht in Frage da ich den Alpeneinstieg noch probieren will. Ich rattel also weiter Richtung Süden genau auf die vorgelagerten Berge zwischen Attersee und Traunsee. Erstens, weil die Alpenexperten mir das empfohlen haben und ausserdem, weil es dort tatsächlich wieder 2-3 Cu hat.
Ich komm dort mit ca. 1500m an, 1300m reichen zur Not aber auch.
ca. 1000m hohe Hügellandschaft zwischen Attersee (rechts) und Traunsee. Am Talausgang links wo der Traunsee reingeht liegt als Auffangpunkt der Flugplatz Gmunden.
 Nächster Punkt nun der Berg Steineck (empfohlen als Hotspot von anderen Segelfliegern) knapp Südwestlich des Flugplatzes Scharnstein.
links neben dem Panel Steineck
Ab nun ist es relativ einfach, die Thermik ist zwar weiter zerissen aber brauchbar, zudem tragen die Hänge im Südwind. Jetzt frontal in die Alpen zu fliegen geht nur bei hoher Basis (da steht das Tote Gebirge mit 2500m im Weg). Daher der bessere Weg heute schräg nach Südosten.

logische Linienwahl an den Südwesthängen entlang
an diesem Südwest-Hang der Bart des Tages, anfangs 4m
Da die Zeit langsam davon läuft dreh ich um und flieg ungefähr den gleichen Weg zurück.
Bei Micheldorch steigt ein Standardklasseflieger in meinen 1.5m Bart ein und kurbelt mich ganz böse aus. Um mir die Schmach daß er mich übersteigt nicht anzutun flieg ich weiter um was besseres zu suchen. Tatsächlich finde ich unter einigen Flunsen turbulente 2.5m und hab den anderen Flieger bald unter mir gelassen.
Ich steig über 3000m MSL und auf einmal wird das Steigen extrem ruhig.
Ganz offensichtlich bin ich ganz zufällig in eine Welle geraten.
Südwestwind hier 35 km/h, eigentlich nicht so viel.
Weiter gehts in ganz ruhigen Kreisen bis auf 3650m. Hier ist erstmal Stop angesagt weil ab FL125 auch in den Nord-Alpen ohne Freigabe Schluss ist. 
Ich hab die Welle oben als Kreis markiert. Inzwischen bin ich sicher, daß es eine Sekundärwelle des Toten Gebirges ist.
schön hoch in der Welle, 1.5m im Geradeausflug. Rechts unter mir ein Rotor.
Ich flieg nach Hause. Am Traunsee schau ich runter und kann es kaum glauben, da hats zur gleichen Zeit Nordwind (sieht man am Wasser) !
Windaufzeichnung Traunsee zeigt auch 15 Knoten Nord !
Da scheint eine riesige Luftwalze zu rotieren, es wäre interessant die exakten Luftströungen dort zu erfliegen.
Gesamtflugweg mit Motorlaufzeiten (rot)
Fazit:
Trotz meines Scheiterns heute ist die Sache ist auch mit einer LS4 bei normalem Wetter problemlos machbar.
Basis sollte halt >=2000m sein.
Erster WP Sonnen
Dann  Haugstein. Hier sollte mal Maximalhöhe machen. Wenn man hier keine Thermik erwischt, aufgeben und umkehren.
Hat man hier 2000m, kommt man bis Hausruck Windrad. Flugplatz Ried als Auffangplatz.
Von hier wiederum schafft man es bis in die Berge südlich Vocklabruck zwischen Attersee und Traunsee. Dort als Auffangflugplatz Gmunden oder Scharnstein.
Danach Steineck etc. dann ist es eh a gmahte Wiesn.

Wer von den Straubingern Lust hat, gerne auch mal im echten Teamflug.














Dienstag, 17. April 2012

Dienstag, 17 April

Ich schilder mal wieder kurz den Tag.  Bilder gibts keine, meine Kamera liegt noch im Ventus.
Nach einer abziehenden Front sagte DWD (TT) und Wetter-Jetzt super Thermik voraus.
Da mein Ventus immer noch (nach 2 Wochen) bei Schempp-Hirth steht, wollte ich mit der LS4 raus. Die hängt ja bestens positioniert an der Hallendecke und das einzige was man rausräumen muss ist der Mose.
Ich war schon um 8:30 draussen weil ich sehr frühen Thermikbeginn vermutete.
Leider kondensierte quasi aus dem Nichts ein Feld mittelhoher Bewölkung (ca. 3000m) was langsam nach Osten abzog und erst ab ca. 9 die Sonne durchließ. Danach dauerte es keine 5 Minuten bis die ersteb Bummerl rauskamen, ein Zeichen extrem aktiver Luftmasse. Nördlich ca. Weiden war es von Anfang an klar, hier hätte man locker um 9:30 starten können.
Um 11 Uhr konnte ich dann mit KlausI in der DW starten, vielen dank nochmal fürs Schleppen.
Zu diesem Zeitpunkt war der Bayerwald schon ziemlich dicht und ich flog erstmal Richtung Regensburg und dann Nordkurs mit der Idee ein Dreieck zu fliegen über Zell Heidberg, östliches Erzgebirge und über die Tschechei retour.
Laut DWD sollte die Luft nach Norden zu trockener sein (2/8 Cu) und so hoffte ich dort auf besseres Wetter und wollte dann in der abtrocknenden Abendthermik wieder retour fliegen.
Ich machte einen Schlenker bis Regensburg Oberhub und ging dort auf Nordkurs da dort noch etwas Sonne zu sehen war.
Das überraschende an dem Flug waren eigentlich die guten Steigwerte (öfters mal 4m kurzzeitig am Integrator) was man bei dieser Wetteroptik nie vermutet hätte. Der Schnitt bis in den Thüringer Wald (querab Sonneberg) war daher trotz viel Zick Zack fliegen um die paar Sonnenstrahlen zu finden über 100km/h, was mit der leeren LS4 und etwas Gegenwind gar nicht schlecht ist.
Es war trotz Wochentag viel Plastik unterwegs und es ist klar, daß die LS4 im Vergleich zum Ventus steigt wie ein Ballon. Während ich mit dem Ventus regelmässig von anderen ausgekurbelt werde war heute das Gegenteil. Man kann wunderbar eng kurbeln auch bei 90km/h, fliegt sich wirklich schön.
Bei Sonneberg bekam ich dann kalte Füsse im doppelten Sinne. Erstens war hier die Bewölkung auf 8/8 angestiegen und die Sicht war schlecht, so daß ich nicht beurteilen konnte ob ich bei Fortsetzung des Fluges nochmal Sonne finde. Zweitens waren meine Füsse eingefroren. Ich hatte mir eine Schuhheizung gekauft, die zwar meine Zehen einquetschte aber dann gar nicht funktionierte. Ich beschloss daher umzukehren und Direktkurs Straubing zu nehmen da ein Weiterflug unmöglich war.

Südlich Weiden bis zur Waldkante war die Bewölkung 100%, nur im Süden erkannte man einen hellen Streifen. Ich hatte etwas zu viel Angst es nicht mehr zu schaffen (kein Rückholer) und nahm komplett das Tempo raus und kurbelte alles was ich fand. Im Nachhinein betrachtet unbegründet denn auch unter der Komplettabschirmung waren noch 2.5m zu finden.
Ab der Waldkante war dann wieder Sonne in 5/8 und die Thermik super. Man stolperte von einem 3m in den nächsten. Ich konnte aber aufgrund der Füsse unmöglich weiterfliegen und landete um 15:30 mind. 2 Stunden vor Thermikende.

Andere Flieger wie Alexander Müller, die in Bayreuth morgens nicht in der Abschirmung steckten konnten mit über 900km zeigen was in dem Tag steckte.

Fazit:
Ich schaffe es immer wieder mich von der Wetteroptik täuschen zu lassen. Wenig Sonne bedeutet keinesfalls immer schlechte Thermik. Heute steckte die Energie einfach in der polaren Luftmasse und da reichen kleinste Auslöser  um gute Bärte abgehen zu lassen.

Hier das Satbild um 15:30 (Landung) was die teilweise 50km großen Komplettabschirmungen erkennen läßt:


mein mickriger Flug:

OLC




Sonntag, 1. April 2012

Streckenflugsaison eröffnet!

Für viele war es noch ein sonniger Tag daheim - beim Frühjahrsputz, bei der Gartenarbeit oder beim Spazierengehen.

Sepp, Robert und Lukas (mit Julius auf dem Rücksitz?) haben jedoch den Wetterbericht aufmerksam gelesen und wurden nicht vom guten Wetter überrascht.



Sepp und Robert flogen ein schönes Dreieck, erst mal rauf nach Weiden. Dann drehten beide um und flogen zurück in den Bayerwald. Robert kam bis Grafenau, Sepp flog ein paar Kilomenter weiter bis Höhe Freyung.

Lukas mit dem Dreirad ließ es sich an der vorderen Waldkante gutgehen und flog bis nach Lalling und zurück.

Von den km her legte Sepp mit u.g. Flug die größte Leistung hin.


Und hier die Wertung unseres neuen Destination Wettbewerbs nach dem ersten Flugwochenende. Unter Berücksichtigung der neuen Regeln konnte Lukas den Wochensieg für sich verbuchen und geht somit auch in der Gesamtwertung in Führung!



Eine schöne Woche an Euch und bis zum Oster-Wochenende!

Roy