Montag, 27. Juni 2011

FOW 2.Tag neuer Start und Scheitern Teil2

nach dem großen Regen glaubt eigentlich keiner mehr ans fliegen und Bertam will sogar schon abbauen aber irgendwann hellt es sich dann doch auf und wir versuchen  das meiste Wasser aus den Fliegern zu kippen. Bei mir ist der halbe Motorraum voll, das dichtet wohl nicht 100% ab.
Bertram startet zuerst und ich 20min später um ca. 13:30 Uhr. Ich schreib trotzdem wieder die 540km aus, diesmal aber zuerst Richtung Bartolomae auf der Alb. Ich hab ja keine andere Chance Bertram noch irgendwie nahe zu kommen und muss volles Rohr fliegen. Wir kurbeln eine Zeitlange ohne viel Höhengewinn in der Nähe von Arnbruck aber fliegen dann beide gleichzeitig ab. Ich umkurve in einem großen Umweg die EDR Wettzell nördlich und dann nehmen wir beide die sehr überentwickelte Wolkenstrasse aus der es bereits regnet Richtung Südwest. Durch den nördlichen Umweg ist Bertram anschließend ca. 300m über mir.
Wolkenstrasse Richtung Straubing
ich vermute das bessere Steigen auf der Leeseite dieser Strasse. Bei Überentwicklungen ist die Aufwind und aktive Seite in der Regel im Lee, auf der Luvseite sind meistens Abwinde und es regnet. So wars auch hier.
Der Unterschied ist enorm, Bertram fliegt etwas weiter westlich runter und ich kann im Butterfly sehen wie ich relativ gesehen an Höhe gewinne. Teilweise fliege ich im Regen und hab trotzdem Steigen.
blaues Loch vorm Munlager


Denn nach der Wolkenstrasse kommt eine etwas knifflige Situation da die Wolkenpakete und deren Abregnung ein großes blaues Loch hinterlassen haben, die ersten Flunsen hängen am Berg nördlich Munlager, weiter westlich schaut es aber sehr gut aus.
Mit MC0.3 gleite ich da rein und finde den Anschluss am Munlager. Zwischendurch sehe ich Bertram 300m tiefer kreisen und freue mich über die wiedergewonnenen Meter und daß ich mich nicht auch in seine 0.3m integriert reinhängen muss.
Die Wolken am Munlager bringt es immerhin auf 1.1m integriert.
Ich kurble mich an die Basis und folge einer Wolkenstrasse fast exakt in Richtung erster Wendepunkt.
Die Strasse ist auch schon sehr reif und überentwickelt zieht aber wie die Sau. Ich muss zwischendurch seitlich raus fliegen um nicht im geradeausflug zu sehr zu steigen. Die nächsten 20km gehen geradeaus ohne Kreis und mit Höhengewinn.

Vergleich Flugweg Bertram rot und ich blau.
 man sieht im direkten Vergleich mit Bertram daß meine Linie bis dahin gut ist, ich schaffe in der gleichen Zeit fast 70% mehr Strecke.

das Ende der tollen Wolkenstrasse führt ins endlose Saufen
Da ich recht dicht unter der Basis bin sehe ich etwas spät daß die Strasse aufhört und das was nach Wolken ausschaut ist nur ein riesiger Stratosschirm der alles abschattet. Richtung Norden schaut es noch OK aus.
Ich bin mir eigentlich sicher daß ich mit der Höhe 1900m MSL den Anschluss nach Norden schaffen kann und gleite mit 40Grad Kursabweichung nach Nordwesten.Man sieht im oberen Bild den Anblick der sich mir bietet wo ich den Flug noch locker nach Hause hätte bringen können wenn ich nicht den direkten Weg zu den Wolken rechts geflogen wäre sondern einfach unter der Strasse umgedreht wäre, 5km zurückgeflogen und dann nach Norden gequert wäre. Ich kann mich immer noch richtig ärgern wie dämlich ich war.


die Wolken über Beilngries nicht mehr erreichbar, vorher alles abgschattet und thermisch tod durch den Stratosschirm
die Wolken fast in Reichweite muss der Motor raus, ein gutes Feld immer in Reichweite
Denn leider bin ich es jetzt, der auf der Luvseite eines fetten CG gleitet und es geht dermassen abwärts wie ich es noch nie erlebt habe. Ich verliere 600 Höhenmeter mit MC0.3 und einer Gleitzahl von 17 !!
Ich gleite weiter Richtung Wolken und hoffe darauf daß die ersten Sonnenstrahlen die jetzt den Weg durch den Schirm finden schon Auslösungen bringen aber die Zeit war zu kurz. Ausser ein paar zarten Lupfern nichts kurbelbares.
Zum 2. Mal an dem Tag schmeiss ich über schönen Aussenlandefeldern die Rattel an, nach nur 190km Flug.
zurück am Arber fettes Steigen auf der sonnenbeschienenen Luvseite unter grandiosen Cu
Unter thermisch besten Bedingungen flieg ich zurück nach Arnbruck, dreh noch eine Schleife um den Arber und lande etwas frustriert weil mir schon klar ist daß der Wettbewerb hiermit gelaufen ist. Wer es nicht schafft bei diesen Bedingungen oben zu bleiben hat es auch nicht besser verdient.

Hier das Video:


Sonntag, 26. Juni 2011

FOW 2.Tag Anflug und Scheitern Teil 1

So liebe LSV'ler, hier ein kurzer Flugbericht über den FOW. Vielleicht hat der Karl noch ein paar Bilder vom Boden.
Am ersten Tag bin ich nicht geflogen weil die Wettervorhersage annähernd 0km im PFD angesagt hatte. Das war ein Fehler denn einige konnten den Tag bereits nutzen und Bertram, der dann auch nachfolgend den Wettbewerb dominierte, flog mehr als 300km in seinem Ventus CM. Karl konnte auch fliegen und erste Punkte sammeln.
Am Freitag, dem 2 Tag im FOW startete ich von Straubing aus und der Plan war in Arnbruck meinen Flug zu beginnen. Ich hatte 540km ausgeschrieben mit Wendepunkten Bamberg, Bartolomae, Arnbruck. Die Vorhersage war eigentlich ganz gut mit geringer Schauerwahrscheinlichkeit.  Da es von Norden her überentwickeln sollte wollte ich den ersten Schenkel nach Norden legen um vor den Überentwicklungen im Süden zurück zu sein.
Ich starte in Straubing um kurz nach 10 weil die Basis vorher zu niedrig war mit aufliegenden Wolken im Bayerwald. Am Munlager ist die Basis auch noch 1000MSL und ich muss im Reiseflug ratteln damit ich nicht in die Wolken steige:

zwischen Straubing und Arnrbuck
es entwickelt schon voll über aber schaut noch halbwegs OK aus.
Kurbeln über Arnbruck
Über Arnbruck stehen ca. 1.5m integriert und ich kurbel mich an die Basis und starte mein Dreieck Richtung Bamberg.

knapp überm Kaitersberg
überm Kaitersberg schauts eigentlich nach steigen aus, aber mehr als 0.5m die man dem Hangaufwind an der Westkante zuschreiben kann sind nicht drin. Zwischen Kaitersberg und Wolken sind eh nur 150m Abstand.
OK, der Fehler war jetzt eindeutig an Bamberg festzuhalten und nicht umzuschalten und als erstes wieder Südkurs an die Donau runterzufliegen denn da hätte ich viel bessere Arbeitshöhe und weniger Überentwicklungen gehabt. Ich glaube durchaus, daß man an der Waldkante entlang Richtung Westen hätte fliegen können aber ich wollte ja unbedingt die Sonderpunkte fürs angemeldete Dreieck.
diese Wolke hatte nur Regen und Saufen zu bieten
die nächste Wolke die ich anflog besiegelte dann bei 1100m Wolkenuntergrenze mein Schicksal endgültig denn die hatte ausser Nieselregen und kapitalem Saufen nichts zu bieten, mit Gleitzahl 25!  nähere ich mich in wenigen Minuten der Erde.
vorm Motor ziehen, hinten unerreichbar das Chamer Becken
ich schaffs nicht mal mehr über den letzten Hügel vorm Chamer Becken, ich fühl mich wie in der K8.
Also Motor raus und wieder retour nach Arnbruck.
Ich werd sehr freundlich begrüßt und die nächsten 2 Stunden schüttet es volles Rohr und durchnässt alle Flieger.
Hier noch das Video:

Montag, 13. Juni 2011

Flug 12.06.2011 720km

Den Tag hatte ich meteorologisch falsch eingeschätzt. Es hatte die Nacht viel geregnet (alles nass) und morgens war es bedeckt, nur Richtung Regensburg liesen sich ein paar blaue Löcher erahnen.
Das Satbild 9 Uhr morgens zeigte den SüdOsten komplett dicht.
Ich war früh da aber bastelte mir zunächst eine neue Flächenhalterung für meinen Hallenaufzug und bekam nur am Rande mit daß es doch recht schnell aufriss und die ersten blauen Löcher rauskamen.
Basis aber extrem niedrig, wurde durch den Sepp und Lukas aber noch niedriger geredet als sie dann wohl war, daher lies ich mir viel Zeit.

Die Rattel ging um 11:45 aus und das war einer der Tage wo man nach 2 Bärtens schon weiss daß es recht gut wird und man sich gleichzeitig ärgert mind. 1 Stunde verpasst zu haben.

 Bis Regensburg gehts noch verhalten, ab dort jedoch sehr gut (man merkt daß hier die Sonne schon mehr Zeit hatte), teilweise ist es sogar breitgelaufen.
NOA Satbild 15 Uhr, man sieht daß der Bayerwald breit ist, macht aber am Abend wieder auf

 Letztendlich schaff ich trotz der späten Startzeit noch 720km und bin eigentlich sehr zufrieden aber nach einem Blick in den OLC sieht man daß ich einfach nicht optimal geflogen bin vor allem wenn man sich in der Tageswertung nur unter ferner liefen wiederfindet.
Zum Teil ist der Grund natürlich die späte Startzeit, in Beilngries oder Bayreuth konnte man fast 2 Stunden früher fliegen. Rechnet man 94km/h Schnitt hätte ich dann max. 900km geschafft. Leider immer noch deutlich weg von den 1000km die ich mir ja vorgenommen hab. Die Frage ist also was noch nicht passt.

mein Flug mit diversen Fehlern
Ich vergleich mal meinen Flug mit dem besten der an dem Tag geflogen ist, mal wieder Alexander Müller mit 1125km. Hier sein Flug im OLC und hier meiner
Entscheidend ist der Schnitt und hier legt er 105km/h vor während ich nur 94.5km/h schaff. Indexbereinigt müsste ich aber 100km/h schaffen. Ich würde mal sagen der Unterschied ist wohl noch größer da er wahrscheinlich die schlechteren Bedingungen hatte (siehe Satbild).

Das mittlere Steigen was er auskurbelte war 1.9m/s, meines nur 1.7m/s. Er hatte wohl auch die besseren Linien weil er viel bessere E-Werte erfolg.
Der größte Fehler liegt sicher an meiner Kurswahl. Ursprünglich hatte ich ja ein Dreieck angemeldet und musst das abbrechen da die Alb südlich Stuttgart zu diesem Zeitpunkt sehr schlecht aussah.
Bei (1) entscheide ich mich also nach Norden zu fliegen. Kurz danach schätze ich die Situation anders ein und flieg doch wieder nach Westen.
Danach fliege ich in einem Bogen um Nürnberg rum, so ziemlich das dümmste was man machen kann wenn man OLC optimiert fliegen will, denn es gibt leider keine Kreisbogenwertung.
Zusammenfassend muss ich mir auch bei Abbruch eines geplanten Dreiecks neue Turnpoints setzen und diese konsequent und mit gerader Linienführung anfliegen, alles andere bringt nur unentschlossenes rumgegurke.

Der 2. große Fehler passiert mir bei (2). Hier sieht es meiner Meinung im Osten nicht gut aus und ich entscheide mich einen großen Umweg zu machen und zwischen Grafenwöhr und Nürnberg durchzufliegen.
 Der Korridor dort ist aber nur 7km groß und es kam sofort die Strafe dahingehend daß die Bedingungen genau dort schlecht waren. Ich war aber auch einfach feige und hätte locker weiter meine noch ausreichende Höhe abgleiten können (hatte noch 1450m MSL). Also kurbel ich einen lächerlichen 0.6m Bart aus. Ich weiss nicht, warum ich das Verlangen hab maximal 300m Abstand von der Wolkenbasis zu haben, an schlechten Tagen komm ich ja auch in 300m Grund gut zurecht.
Wieder 10 Minuten weg (=16km) und zusätzlich der riesen Umweg (nochmal 10km).
Man kann sich mal den Arbeitsbereich von Müller anschauen und dann mit meinem vergleichen, da liegen Welten dazwischen.

Der nächste Fehler dann bei 3 als ich meine Dreieckspunkte retten will und trotz besten Wolken im vorderen Bayerwald zunächst mein Dreieck am Munlager schließe und dabei auch nicht schnalle daß Dreieck ja viel früher schon zu war weil ich mittags einen Nordschlenker gemacht hatte.
Die konsequente Linie wär gewesen jetzt nach SO in den Bayerwald reinzufliegen (der Abends aufgemacht hatte und jetzt bestens aussah) und dann am Rückweg übers Munlager (hätte auch das größere Dreieck gebracht). Statt dessen fliege ich einige Wolken südöstlich Landau an die aber erstaunlicherweise bis 19 Uhr noch steigen bringen, meinen letzten Bart verlasse ich um 19:15.
Die Verlängerung nach SO bringt keine Dreieckspunkte mehr da ich durch die Landung in Straubing ohne Umweg Umlager dieses Dreieck nicht einbringen kann.

Also noch ein durchaus weiter Weg bis zum ersten Tausender der nur durch konsequente Verbesserung oder durch sehr viel Wetterglück erreicht werden kann.