Samstag, 2. Juli 2016

SGP Wertungstag 2

nach einigen Tagen Schlechtwetter gab es am 22.06. wieder einen Wertungstag.
Größere Probleme beim Erreichen der Starthoehe gabs diesmal nicht.

Der Flug war auch wieder eine Ansammlung von taktischen Fehlern, ich stell mal meinen Flug (rot) mit dem des Tagesgewinners Wolfgang Janowitsch (blau) dar.

Start 18 Sekunden zu spät und etwas zu tief
erster Bart
am ersten und 2.Bart nach dem Start gehts bei einem GP schon deftig zu. Muss man mögen, ich kanns nicht leiden. Das Flarm kreischt nur noch rum und um einen rum nur Plastik. Vor einem, hinter einem, über einem und unter einem.
Man kann sich schon einreden, daß das alles nicht gefährlich ist was wir da treiben aber das wäre glatter Selbstbetrug.
Meine Urteilsfähigkeit und mein Flow (den ich für einen guten Flug unbedingt brauche) leiden hier wahrscheinlich schon.

markanter Höhenverlust von mir verglichen mit Wolfgang ab dem ersten Bart.
 Ich hab oben mal den ersten Teil vom Flugweg dargestellt. Aus dem ersten Bart flieg ich mit 40m tiefer ab, wenige km weiter bin ich aber schon 190m tiefer. Warum ?
Wolfgang fliegt einfach näher am Berg, hat den einen Suchkreis ausgelassen und ist dafür etwas langsamer unterwegs.
Der Suchkreis von mir war auch wieder komplett dämlich, nach 4 Jahren Gebirgsfliegen mach ich die Fehler immer noch bei solchen Steigpeaks am Hang einzudrehen. Aber die sind eben nur in 50m Hangabstand, draussen is nur saufen. Super wichtig ist so nah wie möglich an den Hang, sieht man hier wieder ganz gut.
an der Kammspitze kurz vor einem sinnlosen Kreis im Hangaufwind


weiter Richtung Stoderzinken, fast alle sind jetzt höher.

kurz vor Erreichen des Barts hinterm Stoderzinken den ich sehr gut erwisch

den Bart kann ich besser zentrieren als Wolfgang, hole 2.4m integriert raus (er nur 1.9) und kann meinen Höhenverlust so komplett aufholen
 Richtig gut erwisch ich den Bart kurz hinterm Stoderzinken und kann einen Haufen Flugzeuge auskurbeln. Auf Wolfgang kann ich mehr als 150m rausholen. Manchmal hat man in der Warmluft solche Bärte einfach besser und enger erwischt und 20m daneben ist fast nichts mehr.


Im  Bart

am Dachstein. Alle fliegen hier über den Rossbrand und nicht am Hang
man sieht den einen Bart den ich richtig gut erwischt hab und dadurch kann ich wieder auf Wolfgang aufschließen und bin am Hundstein nur 30m unter ihm.
Ich kurbel dazwischen einen Bart mehr aus als Wolfgang den ich dummerweise nicht ganz nach oben mitnehm. Warum nicht ? Weil alle anderen die mit in dem Bart (2.5m) sind auch abfliegen.
Einen dämlicheren Grund gibts einfach nicht. Am Hundstein bin ich dann wieder knapp unter Wolfgang und wir kurbeln zusammen in 1.6m. Alle Bärte vorher hatten >2m und jetzt halten wir uns mit sowas auf ?
Ich verstehs nicht und sehe hier meine Chance ganz nach vorne zu fliegen. Haha, Vielleicht hätte ich drüber nachdenken sollen, daß sich Wolfgang wohl auch etwas dabei denkt wenn er drin bleibt...
Na ja, so nimmt dann alles seinen Gang.
Abflug am Hundstein, viel zu niedrig !!

Überflug von Zell am See. Wir haben (hatte ich damals nicht in Echtzeit analysiert) eim Windfeld eine Nordkomponente. Daher ist alles links vom Grat im Lee. Zwar mit der Möglichkeit von Leebärten aber eben schwieriger. Über Grat rechts anzukommen und damit den Hangwind von Norden und ebenso die anabatische Strömungvon Süden mitzunehmen wäre die einzige sinnvolle Möglichkeit hier gewesen. Die Höhe hätte noch knapp gereicht.
Die Wolken die verlockend auf der Südseite stehen sind tod und einfach Leichen die vom Wind südwärts getrieben wurden.

Über Zell am See gibts richtig saufen und ich komm in weniger als 1900m auf der anderen Seite an. Hätte noch locker gereicht den Nordschlenker zu machen um unter die frischen Cus zu kommen.

immer noch hätte ich unter die gesunder Wolke rechts fliegen können aber das wär ja ein Umweg (Wendepunkt liegt links vorn im Tal)
Es ist schon witzig, wie viele hier in die Falle getappt sind (70% des gesamten Feldes).
Ich sink weiter unter Kammniveau und kann vor dem Wendepunkt aber tatsächlich noch einen Bart ziehen, der am Anfang mit 2m anbeisst und weiter oben noch mit ca. 1m geht. Das ist mir schon WIEDER zu wenig und ich denk mir ich flieg erstmal zum Wendepunkt, 1m bekomm ich eh wieder.

unten beisst der Bart mit 2m super an, läßt dann aber nach.

Leidensgenossen
Also hak ich den Wendepunkt ab und flieg wieder in meinen Bart zurück, der aber jetzt gar nicht mehr da ist.



zum Wendepunkt in Talmitte. Interessanterweise hätte man als Alternative auch weiter auf die andere Talseite fliegen können. Alles wäre wohl besser gewesen als wieder zurück.

immer tiefer (hier noch westlich Zell/See)

ich überquer noch das Tal bei Zell am See, da der andere Hang als Luvhang im Talwind steht. Aber da komm ich einfach zu tief an.

ich halt mich noch etwas in einem Nullschieber aber hoch komm ich auch nicht mehr

Also zurück nach Zell am See und dort Motor schmeissen
auf dem Rückweg ruft mich Alexander an, der etwas westlich Zell am See in einer Wieser gelandet ist
Das ganze wird noch ein langer Tag, denn ich kann noch 120km Landstrasse nach Zell am See fahren um dort den Alexander von der Wiese zu holen der sich genauso talentiert wie ich und der Rest des Feldes angestellt hat, nur daß bei Ihm zusätzlich der Motor seiner ASG29 nicht angehen wollte.

Oft hätte ich heute die Chance gehabt ganz gemütlich unter die ersten 5 zu fliegen und hab es jedesmal durch überhetztes Weiterfliegen vermasselt.
Janowitsch hat mit seinem konservativen Flugstil heute einen perfekten Tag erwischt und wurde für seine Geduld belohnt.



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