Mittwoch, 18. April 2018

Gescheiterter Alpeneinstieg bei Scharnstein - zu tief

Es war gute Thermik für Bayerwald und Alpen vorhergesagt. Bei uns war am Vortag bis 12 Uhr Nebel am Platz gewesen während die Alb'ler 900km geflogen sind, also wollte ich es heute in die Alpen schaffen und wenn möglich den Alex in Lienz besuchen.
Tja, sollte leider anders kommen:

10:45 am Pröller. Erste Entwicklungen erst am Geisskopf
Ich flieg sehr langsam die vordere Waldkante runter bis zum Brotjackriegl, wo ich meinen letzten Bart erwisch. Danach ein sehr sehr langes Gleitstück bis kurz vor Sonnen, wo wieder erste Kondensen zu sehen sind.


sehr langes Gleitstück bis Sonnen, ob da die Höhe reicht ?

links vom Cockpit Sonnen

es reicht ganz knapp um einzukurbeln, 50m tiefer wäre nicht mehr gegangen
der klassische Weg vom Bayerwald über Haugstein und Hausruck. In diesem Fall ein Abstecher durch die CTR LInz zu einer Fluse, die aber nichts bringt.
Blick vom Haugstein Richtung Hausruck und Kobernausser Wald. Fliegt man mit der Höhe ab, reichts sicher für den Anschluss dort.
 Es ist so dunstig, daß ich die Lage gar nicht klar beurteilen kann, bin aber wie immer grenzenlos optimistisch. Klar ist, daß über dem Hausruckwald Wolken stehen die mich wieder nach oben bringen werden. Das klappt auch, aber leider ist es danach völlig wolkenlos bis zu den Alpen.
In der CTR Linz stehen noch 2 FLusen.
Ich lasse mir mit Transe eine Freigabe geben und setze alles auf die Flusen, die aber nicht gehen.
Es ist jetzt klar, daß ich nicht die Höhe für den Standardbart über dem Traunstein haben werde.
Ich bin aber nicht ganz pessimistisch, weil ich mir erwarte, daß der Nordwind eigentlich am Hang funktionieren müsste.



der Traunstein, man flieg dort normal über die Scharte links vom Gipfel (ca. 1400m).

das wird zu tief...Den ersten Versuch auf Thermik riskiere ich an der Kuppe rechts vorm Traunstein.

Ich kann 30m gewinnen, dann ist Ende.
weiter an den Hang vom Traunstein. Wieder die thermisch aktive Scharte links, wo ich aber nicht drüber komme.


Am Hang. Auch hier gewinne ich Anfangs 50m, dann schläft der Wind ein und ich komm nicht mehr höher.
schöne Aussicht auf den Traunsee.Höher wäre aber schön
hier meine ganzen Versuche, letztendlich ohne Erfolg. Über dem Flugplatz Gmunden zieh ich den Motor


Auch der allerletzte Hang nur noch 300m überm Tal bringt nur einen Nullschieber.
Am Ende hab ich dann für die 170km heim noch mehr als 2.5 Stunden gebraucht !
Kein besonderes Glanzstück heute und nach mehr als einem Jahr wieder den Motor gebraucht.
https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=6296343

Sonntag, 15. April 2018

im Waldviertel

Besuch im Waldviertel

Start um kurz vor 12 lokal, am Satbild sah man schon viele Cu an der Alb und weiter nördlich, aber bei uns ging es zäh los, wahrscheinlich die heftigen Schauer von gestern.
Motorausmachen am Pröller
ich lass wie immer den Motor am Pröller einfahren, aber die ersten Wolken stehen heute erst am Geisskopf.
erste Wolke an der Nordostschulter vom Geisskopf
auch am Geisskopf stehen bei allen südlichen Windkomponenten die Morgenbärte nicht am Gipfel sondern an den Nordostflanken.

erster Bart Geisskopf Nordostschulter
tiefer mag ich da nicht rumkurbeln.

 Retrospektiv hätte ich den Motor gerne noch 2 Minuten länger laufen lassen sollen, war gleich mal stressig am Morgen. Aber die erste Wolke hat auch gleich brav mit 1.5m und weiter oben mit >2m gezogen. Nicht schlecht überrascht war ich, als 2 Gleitschirmflieger mit einstiegen. Wie schaffen die es nur, bei diesen thermischen Verhältnissen den Anschluss vom Hang an die Thermik zu erwischen ?

am Geisskopf in 1800 und schöne und einfache Verbindung Richtung Rachel
  während sonst der Weg von der Vorderkante Richtung CZ beschwerlich ist, war es heute sehr einfach.


Am Rachel, es geht gleich weiter auf die Tschechische Seite.

durchschnittliche Verhältnisse und meist keine klaren Linien

links vorne Budweiss mit der langen Piste

querab Budweiss dann recht schöne Linien, die aber viel schlechter ziehen als sie aussehen. Der Eder Sepp mit der FJ berichtet auch nicht so tolle Bedingungen aus dem Waldviertel aber jetzt bin ich schonmal da und flieg weiter bis es echt nicht mehr geht
Im Waldviertel kurz vor dem ersten Wiener Deckel. Die Landschaft öffnet sich hier und wird flacher. Hier wende ich, weil die ganz wenigen Wolken nicht mehr sauber ziehen, es kommt hier klar Warmluft rein.200km sinds nach Hause.
Der Truppenübungsplatz Allentsteig war heut im Urlaub, war keiner am Funk erreichbar.

beim Wenden schau ich zurück Richtung Bayerwald und das sieht nach Arbeit aus ! Immer wieder erstaunlich, wie schnell die Warmluft sowas erledigen kann

ich bastel mich so durch und dann fasziniert mich eine kompakte Wolke an der Stelle, wo das Gelände  im Mühlviertel wieder ansteigt. Die bildet sich erkennbar immer wieder neu.
war dann auch der beste Bart, teils 3.5m integriert. An einer so absolut typischen Stelle, Wald mit vielen Lichtungen und hohes Gelände.


Da die Linien auf der Nordseite komplett zusammengebrochen sind, quere ich zur Standardroute südlich des Moldaustausees. Wie immer starkes saufen über dem eiskalten Wasser, aber hilft nix. Die kleine Wolkenstrasse südlich vom Stausee löst sich aber leider auf bis ich da bin.

wenn die Thermik am Nachmittag zusammenbricht, kann es durchaus noch gute Bärte (hier 2m) am Hangfuss geben. Wenns oben am Kamm nicht geht, einfach mal die Linie etwas weiter unten suchen.
Blauthermisch im Bayerwald unterwegs

Blick querab Deggendorf Richtung Straubing. In der Ferne tatsächlich noch Cu's.
 tja, jeder Tag hat so seine Überraschungsmomente.
Heute eindeutig, daß der ganze Bayerwald auf einmal thermisch tod war und ich nur noch zum landen Richtung EDMS rausgleite und dann erste kleine Flusen knapp westlich Straubing sehe.
Tatsächlich mach ich ein paar Kreise in 2 kleinen Bärtchen und zieh dann querab Wörth südlich der Donau ! auf einmal in der Spitze 2.8m integriert. Um 16:30 Lokal.

im Bart südlich Wörth
und wo stehen die Bärte ? Richtig, über den kleinen Wäldchen !
Auf einmal eine komplett andere Luftmasse !
Weiter gehts noch nach Norden entlang toller Aufreihungen bis zum Entenbühl (Nordöstlich Weiden)
Segelfliegen kann so einfach sein !

Flug Richtung Norden

am Entenbühl
 Am Ende wurde es dann doch noch etwas spannend, weil mir 100m Ankunftshöhe gefehlt haben, aber ein sanfter 0,8m Abendbart im Blauen um 18 Uhr über einem Waldgebiet bei Nittenau half mir dann doch noch heim.
Ganz klar heute die falsche Richtung abgeflogen, Nordwesten wäre deutlich schneller gewesen. Trotzdem ein spannender Tag !
https://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=6285402