Sonntag, 11. Januar 2015

Nochmal zu den Prognosen von Topmeteo

ich sitz zu Hause und schick gerade ein paar SMS an Hannu, der derzeit in Namibia die PK fliegt. Er wollte heute aufgrund der extrem schlechten Prognose von Topmeteo nicht fliegen, ich hab die schon morgens nicht geglaubt und konnte ihn zum fliegen überreden. Locker wieder ein 1000'er Tag wie man jetzt sieht und zwar flächig !
Und wie so oft dieses Jahr ist die vorhergesagte Gewitter und Schauertätigkeit deutlich kleiner als vorhergesagt.
Aktuell das annähernd perfekte Satbild 14 Uhr lokal und die entsprechenden Prognosekarten für den Tag bzw. für 14 Uhr lokal.



man muss einfach morgens rausschauen und auf den Satfilm und anschließend einfach normal starten und den ersten Schenkel fliegen und die Topmeteo Prognose falls sie denn Gewitter berechnet einfach erstmal ignorieren. Dieses Jahr gabs in vielleicht 1/5 der Fälle als Topmeteo für Kiripotib Niederschlag berechnete auch tatsächlich Regen.
Wäre man an diesen Tagen am Boden geblieben hätte man einen Haufen sehr gute Tage versäumt.
Ich will hier gar nicht Topmeteo allgemein kritisieren und wir können dankbar sein, daß es das und vor allem den SMS Service für Namibia gibt, aber man soll sich eben nie vom Fliegen abhalten lassen !


Samstag, 3. Januar 2015

die letzten Tage in Namibia

Danach wird das Wetter zunehmend schlechter (blau). Wir fliegen aber einige kurze Tasks als Mini-Kiripotib Challenge was allen viel Spass macht. 2x setz ich mich im Arcus mit rein, z.B. bei den Israelis:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=4124798
das war ein Regatta 316km Task, alles kompett im blauen mit immerhin 124km/h Schnitt.
Ich staun mal wieder, wie super sich so ein Arcus fliegen läßt.

Einmal hock ich mich auch zum Gerd mit rein:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=4124001

extrem trockene Luft

aktuell hält das viel zu trockene Wetter immer noch an, was wirklich ungewöhnlich ist und die letzten 4 Jahre nicht im Dezember oder Januar so vorkam.
Taupunkt bei -16 Grad, ein Spread von mehr als 50 Grad !!

Am Ende schaff ichs in der OLC Speed Wertung Afrika auf Platz 1:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/champion.html?sp=2015&rt=olc&st=olc-league&c=C1&sc=

in der Gesamtwertung musste ich mich erwartungsgemäss dem Alexander und Guy geschlagen geben:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/champion.html?st=olc&rt=olc&sp=2015&c=C1&sc=

Aber seien wir mal ehrlich, die hier aufgelisteten Piloten stehen auch und vor allem deshalb da oben, weil wir die Möglichkeiten haben hier mehr als 2 Wochen fliegen zu können, was nur ganz wenigen Segelfliegern vergönnt ist.

noch ein Super Tag am 21.12.2014

das gute Wetter gönnt uns jetzt keine Ruhepause und auch am 21.12. gehts weiter.
Satbild 14Uhr lokal
wie man am Satbild erkennt, drückt aber eine neue Luftmasse von Westen kommend rein und verdrängt die labile Luft in den Osten.
Entsprechend der erste Schenkel in diese Richtung.
Aussenlandestrasse Ludwig, das ist die Strasse die von der Kreuzung Richtung Osten führt (hier nach rechts).
Querab Gobabis
ich flieg noch einige km hinter Gobabis weiter, aber zunehmend bestimmen hohe Zirren das Bild und so drehe ich Richtung Südost ab.
Der Schenkel läuft ausgesprochen gut, sehr schöne Aufreihungen und ein 174'er Schnitt.
Richtung Lendepass
Richtung Nordwest
Danach dreh ich Richtung Gamsfarm (Nordwest). Anfangs nicht so gut, dann aber tolle Linien.
zunehmend gute Linien Richtung Nordwest
Die tragenden Linien gehen heute eindeutig in Nordwest Richtung und ich kann das glücklicherweise nun optimal nutzen.

das Ende der Wolken ist erreicht und ich flieg den Schenkel wieder retour Richtung Lendepass
da die Linie so gut ging, fliege ich sie gleich noch mal. Wenig einfallsreich, aber schnell.
Am Ende sinds 1283km mit 148'er Schnitt und Platz 1 im OLC.
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=4121551

Hammerwetter am 20.12.2014

am 19.12. konnte ich ein 1000km FAI, OLC=1165km mit einem 141'er Schnitt fliegen, musste mich aber an diesem Tag nicht nur dem Guy und Alexander, sondern auch dem Valentin mit der Antares23e geschlagen geben.
Der 20.12. war Hammerwetter vorhergesagt, die Kante sollte sehr gut werden.
Entsprechend ging mein erster Schenkel diesmal nach Westen, Richtung Rehoboth.
Es geht einigermassen dahin, wie immer halte ich mich Richtung Tigerpforte Pan, danach folge ich den Bergrücken Richtung Rehoboth.
Es ist noch komplett Wolkenlos, eigentlich sollte es längst Wolken haben.
Bei Rehoboth finde ich nichts vernünftiges, ich fliege im Gleitwinkel von Rehoboth weiter auf die ersten Berge nördlich Rehoboth zu und überfliege diese zentral, aber nichts als saufen.
Ich muss umdrehen um im Gleitwinkel der einzigen Aussenlandemöglichkeit hier zu bleiben (Rehoboth Airstrip) und beim zurückfliegen zieh ich nordöstlich der Berge aber eigentlich schon im flachen den Bart. Die Thermik funktioniert hier, bei senkrecht stehender Sonne, schon deutlich anders als in den Alpen !
ich komm mir vor wie in den Alpen, nah am Berg nordwestlich Rehoboth

auf dem Weg zurück nach Rehoboth treffe ich den Bart

Absaufer in Rehoboth
schon etwas höher, die ersten Wolken tauchen jetzt am Hakos-Gebirge auf


immerhin entschädigen dann die ersten zarten Wolken über den Hakos Bergen und bringen mich mit 3m/s das erste Mal auf über 4000m. Das fühlt sich schon besser an als die 2000m in Rehoboth und ich dreh nach Süden Richtung Helmering.

194km nördlich Helmeringhausen


135km nördlich Helmeringhausen
Anfangs sind die Bedingungen eher verhalten, aber südlich Maltahöhe wird es dann richtig gut.
Ich flieg nach Helmering noch weiter nach Süden, aber die Wolken sehen hier sehr merkwürdig aus und sind vom Wind zerblasen.
komische Wolkenstrukturen querab Aus
Ich dreh etwas südlich von Aus mangels verwertbarem Steigen unter den merkwürdigen Wolken um (so weit war ich noch nie im Süden) und dreh wieder Richtung Norden. Der Südschenkel mehr als 400km mit einem 167'er Schnitt.
kurz vor Helmering wieder perfekte Kantenbedingungen
Der Nordschenkel noch ein bisschen schneller, 174km/h Schnitt. Aber nicht ganz so schnell wie am 11.12.
Danach noch ein OLC Ritsche Ratsche Richtung Südost entlang einer schönen Aufreihung
kurz vor Mariental, Richtung Südost

Sunset im Ventus
Am Ende mein neuer persönlicher OLC Rekord, 1296km mit einem 151km/h Schnitt.
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=4120567

18.12.2014 1090km und einen guten Tag komplett versemmelt

es gibt so Tage, da denkt man, man hätte so einigermassen das maximal mögliche aus einem Tag rausgeholt und schaut dann abends in den OLC und kann es einfach nicht fassen was andere aus dem Tag gemacht haben. Heut war wieder so ein Tag.

das Satbild um 14 Uhr lokal zeigt nicht die ganze Wahrheit, gegen 5 war im Norden fast alles komplett breitgelaufen, nur noch vereinzelt Sonne am Boden
Geier oben markiert den ersten guten Bart 25km nordöstlich Kiripotib
mein erster Schenkel geht Richtung Osten, erste Fehlentscheidung des Tages.
Mühsam gehts im Blauen vorwärts, gleichzeitig konnte Bostjan bereits eine Aufreihung nach Süden nutzen. Mein Schnitt auf dem ersten Schenkel katastrophale 87km/h.
Danach  wende ich Richtung Mariental. Der Schenkel läuft ganz gut, 147'er Schnitt für die 448km.

auf dem Weg nach Helmeringhausen kurz vor Mariental stehen unter der Wolke vor mir 7m/s.

kurz danach erste Anzeichen des breitlaufens an einer Inversion

kurz vor der Bay zwischen Helmering und Aus

auf dem Weg nach Norden zunächst alles in Butter

aber bald ist erkennbar, daß im Osten nur noch sehr wenig Sonne am Boden ist.

ich tu mich schwer unter den Riesen-Flatschen Steigen zu lokalisieren, versuche oben zu bleiben und flieg viel zu langsam
Während wir uns nach Norden hochkämpfen demotivieren wir uns gegenseitig am Funk. Ich bleibe auf meiner Linie die eigentlich ganz gut trägt, Herbert geht entnervt Richtung Maltahöhe und muss im komplett abgeschatteten Gebiet den Motor ziehen.
Mitten im Schatten, im Umkreis von 50km keine Sonne, entdecke ich 2 Dust Devils am Boden, direkt drüber finde ich auch den Bart. Wo kommt die Energie noch her ? Ich flieg jetzt die 4. Saison in Namibia aber vieles verstehe ich immer noch nicht.
Der Schnitt wegen Angsthasenfliegens nur 112km/h.
Bostjan brettert zeitgleich etwas weiter im Osten einfach durch die ganze Pampe durch...

Am Ende lande ich in Kiripotib, bin glücklich ohne Motor heimgekommen zu sein und mir fallen die Augen aus dem Kopf als ich den Flug vom Bostjan anschau.
Er hat die Wetterbedindungen, die in dieser Weise so weit im Süden vielleicht nur alle 2 Jahre so vorkommen optimal genutzt und ist ein Riesenschenkel bis an die Grenze Südafrikas geflogen um dann noch ein 1345km FAI daraus zu machen indem er einen Wendepunkt an die Bay gesetzt hat.
Der beste Flug der Saison und ich glaube auch der punktstärkste OLC Flug jemals in Namibia.
Think BIG ! Das hat er an diesem Tag mal wieder perfekt gezeigt und ich bin von ein paar Abschattungen eingeschüchtert komplett Anfängermässig durch die Gegend geeiert.
Bostjans Traumflug im OLC

und was ich aus dem Tag gemacht hab:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=4118949

Auch Alexanders Flug ist toll, er flog das Dreieck anders rum und hatte so die Probleme mit den Abschattungen gar nicht erst:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=4119030

17.12.2014 1227km

wieder sind die besseren Startbedingungen in Bitterwasser was dieses Jahr eher Regel als Ausnahme zu sein scheint. Ich mach einen Stratosphärenrattel um bis Bitterwasser abgleiten zu können da die Luft in Kiri oberhalb 500m GND tod ist.
War auch bitter nötig, erst bei Bitterwasser kann ich in 300m GND einen 1m Bart ziehen.
Danach gehts erstmal zäh weiter aber südlich Bitterwasser dann endlich die ersten Wolken, die auch gleich mit 3m ziehen.
erste Wolke südlich "Intu Africa"

Satbild 14 Uhr lokal
weiter nach Süden wieder ein Feuchtefeld mit zunehmend abgeschatteten Bedingungen.
Ich flieg eine Zeitlang hinter de BF mit John und Heiko her und wunder mich warum der auf einmal so Gas gibt um dann festzustellen, daß der John hinter mir ist. Abends seh ich im OLC, daß es die AM (EB29) vom Alexander war. Eine ganze Zeitlang kann ich ihm folgen, dann meine ich es besser zu wissen und nehme einen kleinen Umweg über eine vermeintlich bessere Linie:
mein Weg (schwarz), und der direkte Weg der AM (rot)
jedenfalls kostet mich dieser Umweg mehr als 500m verglichen mit der AM und danach bin ich komplett weg, finde mich in 2000m wieder und kurble unten 1.5m aus, während der Alex oben mit 4m nach oben geschossen wird. Danach ist er natürlich erstmal weg. Auch John und Heiko überholen mich hier.
Der Weg führt nun wieder nach Westen über den Brukeros. Hier nun 3 tolle Bilder vom Heiko:
die PK, gesehen vom Cockpit der EB28 BF mit Heiko und John (Bild vom Heiko)
Brukeros aus dem Cockpit der BF

Querung des Fishriver
kurz vorm Erreichen der Kante, man erkennt die "Bay" nördlich Aus.
Ich flieg ohne größere Probleme die Kantenkonvergenz hoch und nehme dabei die innere (östlichere Linie). Die BF nimmt die westliche Linie und stürzt dabei ziemlich ab. Wie fast immer sollte man sich nicht von den Konvergenzeffekten (Basissprung, Flusen etc.) der westlichen Linie locken lassen sondern in der Regel die breitere Ostlinie nehmen.
BF, viel zu weit im Westen

PK
BF verliert hier mehr als 30 Minuten, macht aber ein paar tolle Aufnahmen der Kantenregion aus Bodennähe inklusive 2'er Dustdevils:

der Dustdevil markierte den rettenden Aufwind

schön, aber auch ganz schön tief !
ich flieg weiter rechts (Osten), die BF nimmt die tiefe Konvergenz im Westen
Abendstimmung an der Kante, aber von unten raus absolut unmöglich zu zentrieren
Am Ende mach ich dann aber auch noch einen Fehler, als ich zu weit im Westen zu tief komme. Ganz oft kommt es hier am frühen Abend zu einer Scherung, die es fast unmöglich macht aus tieferen Regionen wieder den Anschluss zu finden. In diesem Fall stehen die schönsten Wolken über einem aber man findet keinen Anschluss mehr. Es hilft nur noch nach Osten abzuhauen und zu hoffen daß man gegen die länger werdenden Wolkenschatten der Kantenwolken gewinnt.
geschafft, final glide auf Kiripotib
Am Ende mit 1227km Platz 2 hinter dem Guy in der OLC Wertung:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=1499906803

15.12.2014

leider erwischt mich eine ziemlich heftige Erkältung, so daß ich 3 Tage gegroundet bin.
Das Wetter war in dieser Zeit recht gut, aber wenn man sich nicht 100% fit fühlt sollte man hier einfach nicht ins Flugzeug steigen.
Am 15.12. ist das Wetter vor allem für den Osten gut vorhergesagt.
Satbild vom Tag

Wie immer fliegen die EB29, EB28 und ich "gegeneinander". Diesmal schafft es John mehrfach die Tiere in Botswana zu zählen und ist am Ende mehr als 30 Minuten hinter mir. Interressant sein Sägezahn - Barogramm vom heutigen Tag:

John mit Heiko auf der EB29

und meines
Das Barogramm der BF sorgte am Abend jedenfalls für jede Menge Heiterkeit und gute Stimmung !

Schauerlinien
bei obigem Bild von diesem Tag auf dem Weg nach Norden frage ich mich immer welches der schnellere Weg ist - direkt neben den Schauern oder die Linie davor ? Ich weiss es immer noch nicht...

Am Ende Platz 3 in der Tageswertung:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=4117529

Kiripotib 2014 08.12. - 11.12.

Die ersten Tage und ein paar Neuigkeiten in Kiripotib


ab 08.12.2014 war mal wieder Kiripotib angesagt, diesmal wieder mit meiner PK.
In Kiripotib hat sich seit letztem Jahr einiges getan, es gibt jetzt draussen einen überdachten Essbereich, mehr Unterkünfte und neue Köche.
Fliegerisch war ich die ersten 3 Tage wenig erfolgreich.
Am ersten Tag war mein Trinksack undicht und mehrere Reperaturversuche scheiterten, so kam ich erst spät weg.
Am 09. und 10. verpasste ich teilweise nur um 400m die 1000km Marke. John + Heiko auf der EB28, Bandar auf der EB29 und ich mit der PK hatten aber viel Spass zusammen, wir deklarierten meist die gleichen Wendepunkte und versuchten uns gegenseitig abzuhängen.  Ich zog dabei die ersten 3 Tage immer den kürzeren und hatte nach dem ersten Schenkel im Blauen Richtung Gobabis meist schon 30-40km Rückstand. Gerade morgens macht es schon einen ziemlichen Unterschied, ob man Gleitzahl 50 oder >60 hat. Und ich flieg extrem vorsichtig, nehme unter 600m AGL einfach alles mit was ich bekommen kann. Trotzdem waren die ersten 10 Tage mit meinen Trainingspartnern einfach toll und die Abende auch entsprechend unterhaltsam wenn wir über die Flugfehler der jeweils anderen herzogen.
mein optimierter Flugweg Richtung Gobabis
In diesem Urlaub habe ich für mich eine neue Route Richtung Gobabis gefunden, die sich komplett auf geeignete Aussenlandefelder abstützt.
Erster Anlaufpunkt ist Louwater, danach eine Strassenkreuzung 28km nordöstlich Kiripotib. Hier ist die Strasse die von der Kreuzung Richtung Osten abzweigt DERZEIT sehr gut landbar.
Danach gehts zu einer Strasse, die in OSt-West Richtung verläuft und kurz vorm Nossub sehr breit wird. Leider war ich hier einmal sehr tief und musste feststellen, daß sich mehrere Fussgänger auf der Strasse befanden. 100% Sicherheit gibts nicht.
Danach gehts über einen flachen Hügelrücken Richtung Gobabis. Der ist thermisch recht gut, meistens zieht hier die Nordseite besser als der Rücken selber. Auf dem Weg dorthin sind noch einige brauchbare Pfannen.
Dieses Jahr war eigentlich jeder Morgen schwierig, deutlich anspruchsvoller als letztes Jahr. Oft musste ich einfach in einem Nullschieber parken und warten bis die Thermik besser einsetzt. Die Geduld zahlte sich immerhin dahingehend aus, daß ich nie den Motor erneut anwerfen musste, die Schnitte litten natürlich deutlich.

11.12. Mein bislang schnellster Namibia Schnitt und Traumbedingungen an der Kante


Am 11.12. besserte sich das Wetter deutlich und angeblich soll heute die Kante gehen. Zumindest macht uns Bernd eine Menge Hoffnung auf diesen Tag und er sollte auch Recht behalten !

Ich starte zusammen mit Bandar erst um 11:30, eigentlich viel zu spät für einen langen Flug. Heiko und John kommen wegen einem verstaubten Luftfilter noch 15 Minuten später in die Luft. Der erste Schenkel führt uns zunächst mal Richtung Südost nach Moskow.
Dabei fliege ich zunächst meist Richtung Bitterwasser, da man hier viele Aussenlandemöglichkeiten hat und daher auch etwas schneller vorfliegen kann. Den ersten guten Bart gibts mit fast 4m südlich Bitterwasser und auch danach gehts gut weiter, Schenkelschnitt 138km/h.

Bitterwasser im Gleitpfad, südlich davon die ersten Wolken


südlich Bitterwasser ein Feuchtefeld und gute Steigwerte

 knapp südlich Moskow drehe ich den Ventus Richtung Westen, Helmeringhausen. Die Linie entwickelt nun über und es wird Zeit die etwas trockenere Luftmasse im Westen zu nutzen.

Regen auf dem Weg nach Westen
Ich flieg direkt über den Brukeros, einen alten erloschenen Vulkan.

kurz vorm Brukeros
Heute ist das Ost-West crossing relativ einfach, oftmals ist es hier zu blau während es im Osten bei Moskow aber auch im Westen an der Kante gute Wolken hat.

20km südlich Helmeringhausen drehe ich den Ventus nordwärts in reihe mich in die Kantenkonvergenz ein, die wirklich prächtig entwickelt ist.

Konvergenz 
nur ein Aufwind auf 330km mit fast 200'er Schnitt



ohne einzukreisen gewinne ich fast 800m Höhe im Geradeausflug, nur ein einziges Mal drehe ich nach 150km in einem 6m Bart für ein paar Kreise ein und fliege nördlich Rehoboth bis an die Windhoek Kontrollzone.
Dieses Jahr fliege ich dank meiner neuen Erfahrungen in den zentralen Wettbewerben um einiges schneller. Die Änderungen die ich umgesetzt habe:
  • hochziehen im Aufwind nur dann wenn man 100% sicher ist, daß es sich um eine längere und starke Steigzone handelt.
  • einmal Hochziehen ohne echten Aufwind kostet mehr Zeit und Energie als 4x richtig hochziehen
  • immer konsequent im noch Aufwind beschleunigen, lieber zu früh als zu spät Gas geben
  • deutlich höheren MC fliegen. Am besten aber einfach immer 260 True Airspeed ausser man möchte einen sehr starken Aufwind langsam ausfliegen, je weniger Geschwindigkeitsvariation umso besser. Auf keinen Fall von irgendwelchen horizontalböen bedingten MC-Vorgaben verwirren lassen, Knüppel vorne lassen.
  • Kurbeln in 6m ist OK, kostet weniger Zeit also die endlosen Pullups die ich in früheren Jahren gemacht hab. Es kommt nicht drauf an, Höhe haltend zu fliegen sondern schnell zu fliegen

der einzige Bart auf diesem Schenkel, 6m/s
über den Bergen Rehoboths
nördlich Rehoboth wende ich, nehme nochmal die Konvergenz Richtung Maltahöhe und lande dann nach weniger als 8 Stunden und 1214km in Kiripotib. Mein bislang schnellster Flug über so eine Distanz und Tageswertung Platz 1 im OLC.
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=982067700