mein letzter Tag in Fayence, morgen gehts auf die 1100km lange Heimreise, die PK in Kirchheim zur JNP abgeben.
Letzte Chance die PK vor der Verpackung in den Container nach Namibia richtig sauber zu machen und sie ordentlich einzuwachsen. Zum Briefing komm ich eh zu spät bekomm aber die Zusammenfassung von Robert daß heut eh nix geht weil die Temps viel zu stabile Schichtung zeigen. Wetter-Jetzt lag auch nur bei 300km PFD.
Nachdem ich die PK von oben bis unten eingewachst hab bekomm ich aber doch Lust auf einen letzten Rundflug und fahr die PK an den Start.
Weil der Flug dann doch recht interessant wurde und ich wieder viel gelernt hab kommt er auch noch in den Blog !
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kurz vorm Motor ausmachen hinterm Malais |
wie die letzten Male auch mach ich gar nicht lange am Malais rum sondern rattel mich auf 1900m und gleit die ersten Rücken der Hochebene oberhalb Fayence an. Dort steht schon eine kleine Wolke.
Unter der find ich gleich mal 1.5m integriert und kurbel einige 100m in dem Bart bis mir ein Teebeutelflieger 200m daneben einen 3.5m zeigt. Ich raff ein paar Brocken Französisch zusammen uns stammel was von "tres bonne thermique" aber leider folgt mir wieder keiner aus Fayence.
Über mir bildet sich jetzt eine kräftige Wolke, die einzige im Umkreis von 50km.
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links der Gleitschirmflieger |
Weiter gehts an der Crete de Serres entlang nach Norden.
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Crete de Serres |
die Bärte sind zwar nicht mehr so starkt, stehen aber exakt da wo man sie bei dem Südost, weiter nördlich dann Südwest vermutet.
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Le Moure Frey, der Grat der nach Nord führt trägt gut. |
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an diesen Stellen gehts bei dieser Windrichtung und Tageszeit mit Ansage |
den Parcour lass ich um diese Zeit links liegen und fliege die Kare an die die an den Südhängen aufteigende Thermik kanalisieren. Alles klappt bestens und ich träume mal wieder vom Montblanc.
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super Wolke und 3m Bart vor dem Modanetal, links die Ecrins |
der Weg über Barcelonnette läuft wie geschmiert und so komme ich ans Modanetal wo ich einen ziemlichen Umweg über eine tolle Wolke nehme der sich wirklich lohnt. Hier erreiche ich mit 3950m die höchste Höhe des Tages.
Ich überquere voller Vorfreude das Modanetal hin zur Vanoise.
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auf dem Weg zur Vanoise, links die Aguille de Peclet, rechts der 3700m hohe Dent de Parrachee |
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Dome L'Arpont und Dent du Parrachee (ganz rechts) |
Hier beginnt nun das Ungemach. Die Wolken dienen den Gipfeln dort wohl nur als Verzierung denn obwohl ich alle Möglichkeiten abfliege ziehen diese nur mit knapp über Null. Auch frische Kondensen bringen kein richtiges Steigen. Nur noch ein größeres Tal trennt mich an dieser Stelle vom Montblanc Massiv aber hier ist ganz offensichtlich die Thermik kaputt und es ist besser umzudrehen.
So einfach wird das aber wohl nicht, denke ich, als ich die Schnauze der PK wieder Richtung Süden richte.
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Dent du Parrachee und Blick nach Süden ins Modanetal |
ich bin mir gar nicht sicher obs jetzt auf der anderen Talseite nochmal zur Passquerung reicht denn jetzt komm ich ja von Norden und flieg die Leeseite an.
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(1) ist die letzte schönde Wolke, (2) der Col Pelous am Rückweg und diie blauen Pfeile meine Rekonstruktion der Talströmungen, erst der Prallhang des Talwindsystems im Tal von Briancon/Saint Crepin bringt die Rettung. Bei (3) versuch ich nochmal auf die Sonnenseite zu wechseln und kassier wieder 2m saufen. |
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bei der Querung des Col Pelouse |
ich quere zwar knapp den Col Pelouse nach Bardoneccia aber muss zugeben daß ich an dieser Stelle nicht genau weiss ob mich das wirklich weiter in das Tal des Flugplatzes Saint Crepin führen wird. Sicher ist jetzt nur ein Aussenlandefeld was in Italien am Rand der Poebene liegt und ganz sicher keine Thermik mehr bietet. Das LX9000 mit seiner Kontrastdarstellung läßt keine wirklichen Schlüsse zu wie hoch die Pässe bis Saint Crepin liegen, es zeigt mir aber (fälschlicherweise) Hindernisse nach Saint Crepin und 400m unter Gleitpfad weil das Tal einen Knick macht. Hier ist LK8000 und XCSoar einfach besser.
Oben im Bild erkennt man wie mies meine Situation nach der Talquerung ist, was ich da noch nicht ahnte. Die Wolken links werden von Nordosten angeströmt und die Wolken rechts von Südosten, das Windsystem hier ist Ost da die Berge hier die Luftmassen aus der Poebene ansaugen, mein oranger Weg der subjekiv erstmal gut aussieht da er auf der Sonnenseite liegt wird also nur durchs Lee führen. Ich verliere in ganz kurzer Zeit weitere 400m.
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Col Echelle, sehr tief und in dem Moment mit der Gesamtsituation sehr unzufrieden |
Ich flieg über den Col Echelle (wo ich mir eben nicht sicher war ob es dafür reicht). Ich hab aus meinem Fehler gelernt und fliege jetzt die im Schatten liegenden Osthänge entlang was immerhin vermindertes Sinken bringt. Es kostet wirklich Überwindung nicht die vermeintlich gute Sonnenseite anzufliegen die ja weiter südlich um die Zeit so super klappen würde.
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nach dem Col Echelle links der Blick in das Tal Haute Durance was nach Saint Crepin führt, ich hab hier in Talmitte einen schwachen Bart mit 200m mitgenommen. |
Nach dem Col Echelle macht das Tal etwas auf und ich finde in Talmitte noch knapp 400m über Talboden schwaches Steigen was ich mit einiger Mühe zu 0.6-1m integriert zentrieren kann. Meine Theorie über Thermik in Tälern wo die Sonnenseite im Lee liegt ist die, daß diese Energiereiche Luft die ja nicht den Hang nach oben steigen kann nach unten gesogen wird und dann oft in Talmitte wo das Lee seinen Einfluss verliert, aufsteigt.
Zumindest hilft es mir hier genug Höhe zu gewinnen daß meine Gleitzahl auf Saint Crepin auf >20 steigt so daß ich mich weiterfliegen trau.
Wie ein kleines Kind was sich obwohl es sich die Finger an der Herdplatte verbrannt hat nochmal drauf langt flieg ich weiter südlich trotzdem nochmal an die Sonnenweite (West) und kassier nochmal saufen als Belohnung.
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Blick nach Süden nach Briancon, ich bin nach rechts abgebogen und hab an diesem Süd-Hang Höhe gemacht |
Bei Briancon steht ein Prallhang, der sich dem Talwind, der nach Norden durch das Tal Haute Durance geführt wird in den Weg stellt. Ich vermute, daß dieser Hang noch von tiefer weg funktioniert als ich jetzt ankomme aber lege keinen Wert drauf es auszuprobieren.
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am Hang vor Briancon |
ich treffe hier erstmals wieder auf einen anderen Segelflieger der sich hier auch rausbastelt.
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endlich oben über Briancon in Grathöhe, nun auf der Suche nach Thermik |
endlich oben kann ich den Grat entlang fliegen und Thermik suchen die mir nochmal 500m über dem Grat bringt. An Saint Crepin vorbei gehts nun Richtung Lac Poncon wo dann der Parcour beginnt.
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nächster Südhang oberhalb des Stausee's Lac de Serre-Poncon, hier nochmal genug Höhe machen daß es bis zum Parcour reicht. |
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wenn man hier links abbiegt beginnt der Parcour |
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und zurück am Parcour, geschafft ! |
Ab dem Parcour ist alles wieder in Butter und der Rest des Fluges bis Fayence ein Kinderspiel wenn man es denn schafft den wirklich zahleichen Segelfliegern (einer zwingt mich ins Lee obwohl ich rechte Fläche am Hang hab) auszuweichen die dort wohl den ganzen Tag Parcourjojo geflogen sind.
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Abendstimmung über Fayence mit Blick bis zum Mittelmeer |
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laut OLC hab ich an dem Tag den Flug mit der größten Nord/Süd Erstreckung in Südfrankreich geschafft. |